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2105 - Zuflucht auf Jankar

Titel: 2105 - Zuflucht auf Jankar
Autoren: Unbekannt
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in Schutt und Asche. Das ist überall so."
    Natürlich hatte sie Recht mit ihren Ängsten. Aber es führte kein Weg daran vorbei, dass sie zunächst an der Sitzung des Hohen Rates teilnehmen mussten.
    „Noch ist Zeit." Er sagte es mit der Inbrunst der Überzeugung. „Die Schiffe sind Jankar bisher nicht nahe gekommen. Unsere Verteidigungsbereitschaft schreckt sie ab."
    „So? Glaubst du?"
    „Nein", gab er barsch zurück. „Ich wollte dich beruhigen. Aber es scheint nichts zu nützen."
    „Es sind fremde Schiffe. Sie kommen nicht aus Virginox, sondern aus Tradom. Was wollen sie? Uns in ihr Reich aufnehmen und uns hohe Abgaben auferlegen."
    So viel wussten sie von der ansonsten unbekannten Großgalaxis. Von der Anzahl und der verschiedenen Bauweisen der Schiffe dort hatten sie keine Ahnung.
    „Wir verlassen Kischario, so schnell es geht", versuchte Kattisch seine Assistentin zu beruhigen. „Ich garantiere dafür, dass du unbeschadet zurück nach Otis gelangst. In einer solchen Situation gehört jeder in sein Nest."
    Das Luftkissenboot erreichte das östliche Ende des Tafelbergs. Die schlanken Türmchen des Kajiin-Lúr ragten abwehrbereit in den Himmel, wirkten aber in ihrer Zierlichkeit äußerst zerbrechlich.
    Rosafarbenes Leuchten umgab sie. Ein unsichtbarer Zielstrahl erfasste das Luftkissenboot.
    „Barklays mit Kattisch Melchya identifiziert", klang es aus den Lautsprechern. „Bitte anschnallen!"
    Es bedurfte eines Knopfdrucks. Die Gurte spulten sich selbst ab. Kattisch und Vellki ließen die Verschlüsse einrasten.
    Sekunden später zerrte der Energiestrahl das Boot aus seiner Fahrbahn. Die Triebwerke schalteten automatisch ab. Vellki stieß einen halblauten Schrei aus. Sie hatte einen solchen Vorgang noch nie erlebt.
    Das Luftkissenboot stieg aus dem Wasser. Tropfend verließ es die Piste zwischen den Leitplanken, hüpfte über die metallene Abgrenzung und stürzte abwärts. Der Kanal hinunter zum Kajiin wich seitlich unter dem Boot zurück.
    Sie nahmen den direkten Weg. Greifbar nahe an den Türmchen sauste das Fahrzeug in die Tiefe. Links und rechts entdeckte der Sem andere Boote von Handelsherren. Er identifizierte Gorosch Isatuus und Verion Jarrin.
    „Landung in wenigen Augenblicken!", verkündete die Stimme aus der Leitstelle.
    Der Bug der Barklays richtete sich ruckartig auf. Gleichzeitig wurde das Fahrzeug mit Höchstwerten abgebremst. Die Konstruktion ächzte und knackte in allen Teilen. Ein leichter Schlag folgte.
    Die Gurte öffneten sich automatisch. Kattisch Melchya erhob sich und stakste zum Ausgang. Vellki Otis saß noch immer in ihrem Sessel.
    „Willst du nicht endlich die Tür aufmachen? Wir haben keine Zeit zu verlieren."
    Sie schien ihn nicht zu hören. Ihr Arm hob sich in Zeitlupe und deutete zum Himmel hinauf.
    Zwischen den Türmchen des Kajiin-Lúr hindurch erkannte Kattisch Melchya die metallene Kugel, die am Himmel entlangzog und sich langsam auf den Planeten senkte. Ihr Ziel war eindeutig Kischario.
    „Jetzt kann uns niemand mehr helfen", hauchte die Assistentin tonlos.
    Der Sem schwieg und zog es vor, die Tür selbst zu öffnen. Was hätte er in dieser Situation auch sagen sollen?
    Drinnen, bei der Sitzung des Rates, war das etwas anderes. Dort würde er den Schnabel aufmachen.
    Und wie!
     
    4.
     
    „Es ist Sem Verion Jarrin persönlich!"
    Der Translator gab den geradezu ehrfürchtigen Unterton wieder, in dem Roxo Quatron sprach.
    Bei „Sem", so viel wussten die Terraner inzwischen, handelte es sich um den Titel der Handelsherren. So, wie der Jankaron es formulierte, nahm Verion Jarrin eine herausragende Rolle unter ihnen ein.
    „Ich erteile Landeerlaubnis für eines der Beiboote", klang es aus dem Akustikfeld. „Dies geschieht unter strengen Auflagen. Der Pilot hat sich exakt an den vorgeschriebenen Kurs zu halten. Tut er es nicht, wird das Fahrzeug abgeschossen."
    „Das ist selbstverständlich", versicherte Perry Rhodan.
    Der Sem übermittelte die Daten, die vom Syntron sofort umgerechnet wurden, und empfahl sich mit einem harten Klacken seines Schnabels.
    Roxo Quatron äugte aufmerksam zum Halbrund der Steuerkonsole hinüber, wo Chessnut Probson saß und das Beiboot startklar machte.
    „Die Daten sind eingetroffen. Wir können", lautete die knappe Information des Piloten.
    Er schickte ein Signal an die KARRIBO. Die Arkoniden ließen sich Zeit. Endlich flammte der Transmitter im Hintergrund auf. Nacheinander traten ein Dutzend Arkoniden aus dem Feld.
    In ihrer Mitte
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