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2103 - Der Kampf des Konquestors

Titel: 2103 - Der Kampf des Konquestors
Autoren: Unbekannt
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groß zu erkennen war, als der Konquestor auf einem zwischenzeitlich aufflammenden Orterholo am Rand einer Gebirgskette einige schwache Orterreflexe erkennen konnte. Noch während er sich vorbeugte und die Reflexe zu studieren versuchte, erloschen sie, als habe irgendwer die Geräte abgeschaltet.
    „Es handelt sich also um keine niedergelassene Zivilisation", sagte Rogue zu sich selbst, während zischend eine Stichflamme aus einem Aggregateblock fuhr. Sein Schutzschirm wehrte die Flamme ab.
    Dann gab es zwei weitere Explosionen, die ihn aber nicht mehr beeindruckten. Die Besatzung war tot und er unverletzlich. „Dort unten sitzt jemand, der die MARZOM geortet hat und sich nun tot stellt. Und wer könnte das sein, wenn nicht eine Bande von Kriminellen?"
    Der Gedanke erschien ihm nur logisch. Eine planetengebundene Zivilisation hätte sich nicht innerhalb von Sekunden aller Energien beraubt, die sie zum Leben brauchte.
    Trah Rogues Hände krampften sich in die verzierten Armlehnen seines Throns. Er wagte kaum zu atmen.
    Rasend schnell kam der Planet näher. Rogue verfluchte die Konstrukteure der Yacht dafür, dass sie nicht bessere Notsysteme eingebaut hatten.
    Er raste seinem Tod entgegen, dem Tod des Konquestors, fern in einer unerschlossenen, wilden Galaxis namens Milchstraße.
    „Nein!", schrie er wieder. „Es darf nicht sein!"
    Als hätte das Schiff ihn gehört, sprangen im wahrhaft letzten Augenblick die Triebwerke der MARZOM an.
    Die Geschwindigkeit der Yacht wurde mit hohen Werten verzögert, aber das konnte nicht reichen - nicht mehr! Die MARZOM befand sich bereits tief in der Atmosphäre.
    Trah Rogue sah das Ende vor sich. Es konnte nicht gut gehen. Viel zu schnell raste sein Schiff dem Boden entgegen, viel zu schnell!
    Der Konquestor schloss die Augen und wartete auf das Ende. Innerlich bereitete er sich darauf vor, eine Insel der Ruhe inmitten des Chaos. Wie viele Sekunden noch? Wann war es endlich so „weit? Wann hatte das Leben eines dermaßen mächtigen und unverletzlichen Wesens ein Ende?
    Und dann geschah es: Rund hundert Kilometer südlich jenes Gebirges, in dem Rogue für kurze Zeit die laufenden Aggregate geortet hatte, krachte die MARZOM mit einer nicht mehr gemessenen Geschwindigkeit in ein Sumpf gebiet.
     
    *
     
    Es war wie eine Explosion. Trah Rogue erlebte einen Weltuntergang, in dem die noch vorhandenen Strukturen seiner Yacht wie ein explodierendes Kartenhaus auseinander flogen. Rogue verspürte einen vernichtenden Schlag. Trotz Schutzschirm verwandelte sich der Thron sekundenlang in einen dampfenden, bockenden Block aus Schrott. In den Ohren des Konquestors fauchte, knirschte und schrie es.
    Dann kehrte Ruhe ein.
    Trah Rogue benötigte einige Sekunden, um zu begreifen, dass er noch lebte, und das ohne Energieschirm. Seine Projektoren mussten mit dem Thron zerstört worden sein, dachte er.
    Überwältigend heftige Schmerzen ließen Rogue kaum noch zielgerichtet denken. Wo war er gelandet?
    Auf dem fremden Planeten, das war eindeutig. Aber wo?
    Zwischen Ohnmacht und Entsetzen begriff der Konquestor seine Machtlosigkeit. Nichts und niemand würde ihm hier zu Hilfe kommen. Und einen Hilferuf hinaus in die Galaxis zu senden, so töricht war er nicht.
    Doch da geschah das Wunder.
    Der Thron begann sich zu bewegen, inmitten des Schrotthaufens, der einmal die MARZOM gewesen war und der sich nun mit eindringendem, siedend heißem Schlamm füllte. Der Thron machte sich automatisch frei. Eines der Prallfelder schien noch zu funktionieren und schottete Rogue von der heißen Umgebung ab, in der es zischte und brodelte. Blasen bildeten sich und explodierten.
    Trah Rogue begriff, dass die integrierten Mikrocomputer des Throns alles versuchten, um ihren halb bewusstlosen Passagier mit allen Mitteln in Sicherheit zu bringen.
    Tatsächlich! Als Trah Rogue handlungsunfähig in seinem arg mitgenommenen Sitz hing, bewegte sich dieser und wand sich durch Schrott und glühendes Metall, bis durch die offen stehende Schleuse das Freie erreicht war. Über dem Sumpf erhob sich der Thron kaum fünfzig Zentimeter hoch. Mehr schien nicht möglich zu sein, auch wenn der Konquestor wütende Befehle bellte. Mit wackligem Kurs transportierte die Apparatur ihren hilflosen Passagier in Richtung Sicherheit - falls es so etwas auf dieser unwirtlichen Welt überhaupt gab.
    Trah Rogue sah den Sumpf unter sich hinweggleiten, eine braune, zähe Masse, die überall Blasen warf.
    Ein Absturz hier hätte sein sicheres Ende
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