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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte
Autoren: David Weber
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dreihundert Raketen gegen ihn sandte, brachte er beinahe elftausend Lenkwaffen auf die Reise.
    »Verdammt«, sprach Commander Manfredi beinahe sanft, als der Gegner für jede Rakete, die KV 82 gerade auf ihn abgefeuert hatte, mit sechsunddreißig eigenen antwortete, dann sah er kopfschüttelnd Michelle an. »Unter normalen Umständen, Ma’am, ist es beruhigend, für jemanden zu arbeiten, der die Gedanken des Feindes lesen kann. Nur wünschte ich wirklich, Sie hätten diesmal sich geirrt.«
    »Sie und ich, wir beide«, erwiderte Michelle. Sie las die Datenfelder, dann drehte sie sich mit dem Kommandosessel zu Stackpole um.
    »Kommt es mir nur so vor, John, oder ist die feindliche Feuerleitung ein kleines bisschen besser, als sie sein sollte?«
    »Ich fürchte, da haben Sie recht, Ma’am«, antwortete Stackpole erbittert. »Ja, es ist eine Einzelsalve, und sie kommt als Einzelwelle ein. Trotzdem scheinen die Havies sie in mehrere Ballungen aufgeteilt zu haben, und diese Ballungen werden offenbar besser geleitet, als ich es erwartet hätte. Wenn ich raten sollte, würde ich sagen, dass die Havies die Salve ausgedehnt haben, damit zu jeder Ballung eine ungestörte Verbindung besteht, und sie benutzen rotierende Leitungsverbindungen. Sie springen einfach zwischen den Gruppen hin und her.«
    »Dazu brauchten sie mehr Bandbreite, als wir bisher bei ihnen gesehen haben«, wandte Manfredi ein. Er wollte Stackpole nicht etwa widersprechen, er brachte nur seine Gedanken ein, und Michelle zuckte die Achseln.
    »Wahrscheinlich«, sagte sie. »Aber vielleicht auch nicht. Wir wissen nicht genug darüber, was sie tun, um uns da festlegen zu können.«
    »Ohne diese Bandbreite gingen sie das Risiko ein, dass die Steuerkanäle mitten im Flug vollständig ausfallen«, fügte Manfredi hinzu.
    »Wahrscheinlich«, wiederholte Michelle. Sie entschied, dass es der falsche Zeitpunkt war, um bestimmte Entwicklungen in der Raketenfeuerleitung zu erwähnen, an der Sonja Hemphill und BuWeaps arbeiteten. Außerdem hatte Manfredi recht. »Andererseits«, sagte sie, »ist diese Salve zehnmal so groß wie alles, was sie bisher versucht haben, oder? Selbst wenn sie fünfundzwanzig oder dreißig Prozent davon verlieren, ist sie trotzdem immer noch sehr schwerer Beschuss.«
    »Das meine ich auch, Ma’am«, stimmte Manfredi ihr zu und lächelte schief. »Noch eine dieser schlechten Lösungen, von denen Sie vorhin sprachen.«
    »Genau«, sagte Michelle verbissen, als der aufkommende Sturm aus havenitischen Raketen die äußerste Abfangzone erreichte.
    »Wie es aussieht, sind wir diesmal das erkorene Ziel, Ma’am«, ergänzte Stackpole, und sie nickte.
     
    Als Erste erreichte die vorderste Raketensalve von KV 82 ihr Ziel.
    Anders als die Haveniten hatte die Herzogin von Harrington sich entschieden, ihr gesamtes Feuer auf ein einziges Ziel zu konzentrieren. Als die manticoranischen Mehrstufenraketen darauf einlenkten, eröffnete die Raketenabwehr von Bandit-Vier das Feuer. Zwischen den Lenkwaffen waren manticoranische Eloka-Raketen verteilt, die weit wirksamere Durchdringungshilfen trugen als irgendeines ihrer havenitischen Gegenstücke. Doch deren Abwehr war seit dem letzten Krieg noch grundlegender verbessert worden als die manticoranische. Absolut gesehen blieb sie dem Gerät des Sternenkönigreichs weiterhin deutlich unterlegen, aber dennoch war die relative Verbesserung enorm, und der Unterschied zwischen dem Leistungsvermögen von KV 82 und dem, was die havenitischen Systeme vermochten, war weit kleiner als früher einmal. Shannon Forakers »gestaffelte Abwehr« konnte nicht auf manticoranische Präzision und technische Vollkommenheit bauen, und deshalb setzte sie allein auf die Dichte des Abwehrfeuers. Eine unfassbare Gewitterfront aus Antiraketen, abgefeuert von den eskortierenden LACs und den Superdreadnoughts selbst, schoss der Gefahr entgegen. Durch die zahllosen Impellerkeile ergaben sich so heftige Störungen, dass eine auch nur annähernd präzise Leitung des Abwehrfeuers unmöglich wurde, doch wenn so viele Antiraketen gleichzeitig im All waren, mussten einige von ihnen einfach etwas treffen.
    Und sie trafen. Genauer gesagt trafen sie sogar etliche »Etwasse«. Von den zweihundertachtundachtzig Mehrstufenraketen, die die Intolerant und die Imperator auf RHNS Conquete abgefeuert hatten, fielen einhundertzweiunddreißig den Antiraketen zum Opfer, und dann waren die Lasercluster an der Reihe. Aufgrund der hohen Annäherungsgeschwindigkeit
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