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21 - Die achte Flotte

21 - Die achte Flotte

Titel: 21 - Die achte Flotte
Autoren: David Weber
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Zweistufenraketen Typ 16 geladen. Damit hatte sie pro Gondel zwar eine große Anzahl Lenkwaffen, aber Typ 16 waren kleiner, mit leichteren Lasergefechtsköpfen bestückt und kurzreichweitiger als die Mehrstufenraketen eines Wallschiffs wie die Typ 23 an Bord von Honors Superdreadnoughts. Michelle wäre daher gezwungen, Raketensalven mit einem langen Intervall ballistischen Fluges zu feuern, und die größte taktische Schwäche eines Lenkwaffen-Schlachtkreuzers war der Umstand, dass er einfach nicht so viele Gondeln mitführen konnte wie ein echtes Großkampfschiff wie die Imperator. BatCruRon 81s begrenzten Munitionsvorrat nicht auf eine so große Entfernung zu erschöpfen, bei der eine sehr niedrige Trefferquote geradezu garantiert war, erschien durchaus sinnvoll. Trotzdem wäre Michelle an Honors Stelle ernsthaft versucht gewesen, Bandit-Vier wenigstens ein paar Salven ausgewachsener Mehrstufenraketen der Superdreadnoughts ins Gesicht zu feuern, und sei es nur, damit diese Kampfgruppe hübsch brav blieb. Doch andererseits …
    Naja, sie ist der Vier-Sterne-Admiral, nicht ich. Und ich gebe zu − sie musste über die Bissigkeit ihrer eigenen inneren Stimme lächeln −, dass sie hin und wieder Ansätze einer Fähigkeit zum taktischen Denken an den Tag gelegt hat.
    »Raketenstarts!«, rief Stackpole plötzlich aus. »Multiple Raketenstarts! Schätzung elfhundert − eins eins null null − einkommend. Zeit bis Angriffsentfernung: sieben Minuten.«
     
    Jeder der sechs havenitischen Superdreadnoughts in der Gruppe, die als Bandit-Vier bezeichnet wurde, konnte alle zwölf Sekunden sechs Gondeln gleichzeitig absetzen, und jede Gondel enthielt zehn Raketen. Da die havenitischen Feuerleitsysteme den manticoranischen nach wie vor unterlegen waren, konnte man auch im besten Fall mit nur geringer Treffsicherheit rechnen. Aus diesem Grund hatte der Kommandeur der Kampfgruppe sich entschieden jeden Superdreadnought sechs Sechsergruppen absetzen zu lassen, die auf gestaffelten Start programmiert waren, sodass sämtliche Raketen gleichzeitig am Ziel eintrafen. Sie auszusetzen dauerte zweiundsiebzig Sekunden, doch dann rasten knapp über tausend Mehrstufenraketen auf Kampfverband 82 zu.
    Zweiundsiebzig Sekunden später startete eine zweite, genauso massive Salve. Dann eine dritte. Eine vierte. Innerhalb von dreizehn Minuten feuerten die Haveniten knapp unter zwölftausend Lenkwaffen − fast ein Drittel des gesamten Raketenvorrats von Bandit-Vier − auf die zwanzig Sternenschiffe des manticoranischen Kampfverbandes.
     
    Vor nur drei oder vier T-Jahren wäre solch eine Feuerwalze gegen so wenige Ziele von unausweichlicher Tödlichkeit gewesen, und Michelle spürte, wie sich ihre Bauchmuskeln anspannten, als der Sturm auf sie zujagte. Doch jetzt war nicht mehr vor drei oder vier T-Jahren. Die Raketenabwehrdoktrin der Royal Manticoran Navy wurde ununterbrochen weiterentwickelt und bei neuen Gefahren und beim Aufkommen neuer technischer Möglichkeiten ständig überprüft. Selbst in den sechs Monaten seit der Schlacht von Marsch war sie verbessert worden. Die LACs der Katana -Klasse, die den Kampfverband zu schützen hatten, manövrierten und richteten ihre Werfer auf den einkommenden Beschuss, aber ihre Antiraketen wurden noch nicht gebraucht. Nicht mit Schlüsselloch und der Antirakete Typ 31.
    Jeder Superdreadnought und jeder Schlachtkreuzer setzte zwei Schlüsselloch-Steuermodule aus, eines durch jeden Seitenschild, und jedes dieser Steuermodule verfügte über genügend Steuerleitungen, um das Feuer sämtlicher Antiraketenwerfer seines Mutterschiffs gleichzeitig zu leiten. Gleichzeitig gestatteten sie den Schiffen des Kampfverbands, sich auf die Seite zu rollen und die undurchdringlichen Schilde ihrer Impellerkeile in die gefährlichsten Bedrohungsachsen zu legen, ohne die Abwehrfeuerleitung im Mindesten zu beeinträchtigen. Jedes Schlüsselloch-Modul bildete darüber hinaus eine hochgezüchtete Plattform zur funkelektronischen Kampfführung, die großzügig mit eigenen Nahbereichsabwehr-Laserclustern ausgestattet war. Und als zusätzlichen Pluspunkt schenkte das Rollen der Schiffe den Plattformen eine ausreichende »senkrechte« Aufspaltung, die nötig war, um an den Störungen durch die Impellerkeile der Antiraketensalven vorbeizublicken, wodurch es möglich wurde, diese Salven in weit kürzeren Intervallen abzufeuern, als es bisher technisch möglich war.
    Die Haveniten hatten nicht bedacht, wie sehr die Eloka-Kapazität
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