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2094 - Der Mutant und der Zwilling

Titel: 2094 - Der Mutant und der Zwilling
Autoren: Unbekannt
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blockiert mich! Ich kann mich nicht konzentrieren ..."
    „Sieh hin, was er mit deinem Gefährten macht. Sieh hin!"
     
    *
     
    Trim schluckte. Täuschte er sich, oder zeichnete sich bei Icho Tolots Bewegungen allmählich eine Schwäche ab? Ermüdete der Haluter? Spürte er etwa Schmerzen?
    Torr Samaho gab nicht nach, er würde niemals nachgeben. Keine Gnade, kein Mitgefühl.
    Und Mondra ...
    Ihnen allen blühte dasselbe. Und nicht nur das, anschließend würde Samaho die Nekrophoren aussäen und sich am Sterben von Milliarden Lebewesen erfreuen.
    Trims Herz begann rasend zu klopfen, als er begriff, wie nahe sein eigener Tod tatsächlich war. Und nicht nur seiner.
    Furcht und Not ließen seine Eingeweide zu einem steinernen Klumpen verkrampfen.
    Mit zitternden Knien tastete der Monochrom-Mutant sich plötzlich nach vorn.
    „Trim!" flüsterte Startac erschrocken. „Was machst du denn? Willst du ihn mit deinem Atem umpusten oder wie?"
    Der junge Mutant achtete nicht auf den Freund, schüttelte auch Atlans Hand ab, als der Arkonide ihn aufhalten wollte. Wie in Trance ging er weiter, auf das explodierte Schott zu, vor dem der Kampf in unverminderter Stärke tobte.
    „Laßt ihn!" hörte er Kaschas Stimme hinter sich, ohne sie bewußt zu begreifen.
    Auf einmal fühlte er sich ganz allein in einer plötzlich alles umhüllenden Dunkelheit, die Umwelt rückte immer weit von ihm weg. Es gab nur noch ihn und den von einer glühenden Aura umgebenen sechs Meter langen Zyklopen.
    Nur noch sie beide. Trim zwinkerte nicht einmal mit den Augen, völlig gefangen in seiner Vision, näherte er sich dem Zyklopen. In seinem Innersten fühlte er, wie sich etwas regte, sich aufbäumte und nach draußen drängte. Noch nicht.
    Ein Zittern wie Schüttelfrost befiel ihn, das er nicht kontrollieren konnte. Etwas sehr Dunkles, Mächtiges staute sich in ihm auf, forderte das Recht auf Befreiung.
    Trim Marath schluckte. Ich bin der Para-Defensor.
    Er konnte seine Gabe nicht kontrollieren.
    Nur freilassen.
    Der junge Yornamer schloß die großen dunklen Augen. In seinem Kopf brannte ein versengendes Feuer. Vor Schmerz brach ihm der Schweiß aus.
    Diesmal. Diesmal läßt er sich nicht aufhalten.
    Er hatte sich in die Selbstlüge geflüchtet, genauso wie Startac unterdrückt zu werden. Er hatte sich gefürchtet - vor einem erneuten Versagen oder noch Schlimmerem.
    Gibt es Versager?
    Natürlich nicht.
    Er konnte fast nicht mehr dagegen ankämpfen, aber noch drängte er den anderen in sich zurück. Er brauchte alle seine Kräfte, das wußte er, mußte sie zuerst versammeln, konzentrieren.
    Vielleicht wurde es zuviel. Vielleicht würde er es diesmal nicht überleben. Es kostete ihn jedesmal ungeheuer viel Kraft, schien seine Lebenskraft abzusaugen; das war auch ein Grund, die eigene Gabe zu fürchten.
    Irgendwann, wie die berühmten Mächte, die man rief, wandte sie sich vielleicht gegen ihn und schlug zurück.
    Und diesmal benötigte er alles, was er an Kraft aufbringen konnte.
    Als Trim Marath die Augen wieder öffnete, glühten sie gänzlich in einem unheilvollen schwarzen Licht. Es schien nicht mehr er selbst zu sein, der jetzt stehenblieb und die Hand hob.
    Eine fremde, viel tiefere Stimme drang aus seiner Kehle und befahl: „Genug!"
    Torr Samaho hörte ihn nicht. Oder beachtete ihn nicht. Seltsam genug, da es doch nur noch sie beide gab, wie von Scheinwerfern erleuchtet, inmitten eines tobenden Dunkels.
    Oder war das nur seine Vision? Trim konnte nichts anderes mehr sehen. Er fühlte nichts mehr außer Schmerz und schwarzer Raserei in sich.
    Torr Samaho nahm ihn nicht ernst. Oder war von Tolot so in Anspruch genommen, daß er den neuen Gegner, der sich gegen ihn erhoben hatte, nicht bemerkte.
    „Genug!" wiederholte der Monochrom-Mutant lauter. Aus seiner Nase quoll hauchfeiner schwarzer Nebel.
    Sein Gesicht wurde starr.
    Der Schmerz war jetzt unerträglich, das Brennen fraß sich durch seinen Körper. Er hätte sich nicht gewundert, wenn er plötzlich in hellen Flammen gestanden hätte.
    Ja.
    Ein Ruck in seinem Gehirn, als ob ein Schalter sich umlegte. Er wehrte sich nicht mehr, ergab sich.
    Jetzt...
     
    *
     
    Aus dem Nichts materialisierte die schwarze Nebelwolke genau zwischen Torr Samaho und Icho Tolot. Der Haluter schaffte es in diesem Moment, sich von dem Griff zu befreien, indem er mit aller Kraft auf den verletzten Finger einschlug und tief in der Wunde bohrte.
    Plötzlich losgelassen, stürzte er haltlos zu Boden und rollte zur
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