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2094 - Der Mutant und der Zwilling

Titel: 2094 - Der Mutant und der Zwilling
Autoren: Unbekannt
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anderen heraus, um sie rund um den Projektor zu plazieren.
    Die dreißig Alpha-Ingenieure gingen ihr bei der Arbeit nicht aus dem Kopf.
    Sobald ich die Dinger hier scharfgemacht habe, gibt es kein Zurück mehr. Dann geht die Geschichte hoch und alle sterben, die hier sind.
    Warum dachte sie überhaupt darüber nach? Startac hatte erzählt, was für schreckliche, ja seelenlose Gedankenimpulse diese Wesen ausstrahlten.
    Außerdem waren sie Klone, gerade eben erst entstanden. Sie hatten kein eigenes Leben geführt, keine eigenständige Persönlichkeit entwickeln können. Sie waren keine Menschen.
    Mondra hatte sogar Abscheu vor ihnen empfunden.
    Dennoch waren sie Lebewesen, aus Fleisch und Blut, auch wenn sie sich wie Roboter verhielten - und so reproduziert wurden.
    Und sie waren nach Mondras Vorbild entstanden, sie sahen, zumindest bis zum Brustbein, so aus wie sie und trugen ihren Genkode.
    Worüber denkst du überhaupt nach? ermahnte Mondra sich. So war es vereinbart. Es ist sogar wichtig, daß so viele Alpha-Klone wie möglich draufgehen, damit ZENTAPHER wirklich nie mehr in Betrieb gehen kann.
    Denk dran, das hier ist ein Chaotender! Er beherbergt die wahrscheinlich tödlichste Fracht des Universums.
    Und Torr Samaho ist verrückt genug, eine totale Massenvernichtung einzuleiten. Er ist ein ehemaliger Diener der Materie, sein Handeln ist nach den Berichten der Musikanten schon lange nicht mehr rational. Würden die Kosmokraten ihn an einem universumsweiten Massenmord hindern? Oder vielleicht sogar die Chaotarchen, weil sie es so weit doch nicht kommen lassen wollen?
    Darauf dürfen wir es nicht ankommen lassen. Wir sind jetzt hier, wir haben das Problem erkannt, wir müssen es lösen. Es ist sonst niemand da.
    Und es ist schließlich unser Leben. Darüber hat niemand zu bestimmen, schon gar kein verrückter Diener der Materie, der so alt ist, daß er sich selbst längst überlebt hat.
    Ich werde es jetzt tun. Es ist ganz einfach, ich aktiviere die vorjustierten Zeitzünder, und dann habe ich eine halbe Stunde Zeit, mich in Sicherheit zu bringen, bevor sie alle gleichzeitig hochgehen.
    Eine große Ruhe überkam Mondra Diamond auf einmal. Alle Zweifel und Fragen fielen von ihr ab. Sie wußte, was sie zu tun hatte, und sie würde es vollenden. Das war der einzige Weg.
    Und dann war der Alptraum endlich vorüber.
    Mondra straffte ihren Körper und atmete tief durch. Sie hob den Kopf, um noch einmal alles zu kontrollieren.
    Und dann blickte sie direkt in ein riesiges Zyklopenauge.
     
    11.
     
    Angriff Die Attacken der Keyrettler nahmen an Heftigkeit zu; die Gefährten mußten reagieren. In der Lagermulde hatten inzwischen alle ihre Individualschutzschirme aktiviert; die schutzlosen Burtyner nahmen sie in die Mitte.
    Die Echsenwesen versuchten nun auch vom Boden und von der Decke, sich Zugang zu verschaffen. Aber jedem war klar, daß sie weiterhin nicht aufs Ganze gehen würden, schon allein deshalb, weil es zu wenige von ihnen gab und nicht so schnell Nachschub beschafft werden konnte. Sie mußten unnötige Verluste vermeiden, denn eine Menge weitere Aufgaben warteten auf sie.
    Die Galaktiker sorgten dafür, daß ihre Verteidigung möglichst authentisch wirkte, da sie weiterhin tödliche Treffer vermieden. Doch sie wollten die Keyrettler möglichst beschäftigt halten, um Mondra die beste Chance zu geben.
    Ein Blick auf die Uhren zeigte, daß die Terranerin bald zurückkehren mußte. Jeder von ihnen betete um einen Erfolg, und allmählich waren sie jede Minute auf eine erschütternde Explosion gefaßt.
    „Wenigstens funken könnte sie doch mal kurz." Trim schwebte über Tolot dicht an der Decke und beobachtete unaufhörlich den Gang.
    „Ich sehe sie!" rief der junge Mutant plötzlich.
    „Du siehst sie?" gab Atlan verwundert zurück.
    Tatsächlich näherte sich jemand in einem Schutzanzug von der SOL, den Schirm aktiviert und mit hoher Geschwindigkeit.
    Die Galaktiker gaben Mondra Feuerschutz; ein Hagel aus Waffenstrahlen ließ den ohnehin schon deformierten Schottbereich der Lagermulde nunmehr zur Unkenntlichkeit zerschmelzen. Aber das spielte keine Rolle. Icho Tolot versperrte immer noch den Zugang, und Mondra war zurück. Das bedeutete, daß jeden Moment die Werkstatt hochgehen mußte.
    Mondra kämpfte sich rücksichtslos durch die Reihen der Keyrettler und rannte in das Lager, als Icho Tolot ihr kurzzeitig den Weg freigab.
    „Mondra!" rief Trim glücklich. „Hat alles geklappt?"
    Sein Ruf ging im Kampflärm
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