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2082 - Ein ganz normaler Held

Titel: 2082 - Ein ganz normaler Held
Autoren: Unbekannt
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Solsystem befreit waren. Banther Richsen gehörte zu den wenigen, die an diesem Abend nichts Alkoholisches tranken. Er blieb beim Mineralwasser, aß lediglich etwas von den Meeresfrüchten, die Kinda Apfer hatte besorgen lassen und ihrer Belegschaft spendierte. Sie und Richsen saßen an einem Tisch. Daneben noch Lew Czelnikow und Henri Tours. Tours und Czelnikow leerten gemeinsam eine Flasche Rotwein.
    „Vier Monate Zeit für eine Spezialjet!" ereiferte sich die Werfterbin. „Das schaffen wir nie, Panther!"
    „Ich weiß, aber das merken die Arkoniden noch früh genug", antwortete er. „Wenn das soweit ist, werde ich nicht mehr da sein, um zur Rechenschaft gezogen zu werden. Und an euch werden sie sich nicht vergreifen, weil jeder von euch wichtig ist."
    „Nicht mehr da sein?" fragte sie.
    Richsen nickte und kratzte sich an der rechten Schläfe. „Du hast ganz richtig verstanden, Chefin.
    Ich werde meinen Job als Leiter der Werft nach außen nicht länger erledigen. Selbst wenn ich als Kollaborateur gesucht werde, werde ich mich nun endlich auf mein Boot zurückziehen und losfahren. Sollen die Arkoniden mich eben suchen kommen. Ich werde genügend Vorräte für drei Monate mitnehmen und eine neue Wasseraufbereitungsanlage einbauen, außerdem ein neues Trivideo-Gerät. Und dann, eines Tages, werde ich einen einsamen Hafen anlaufen und ein neues Leben beginnen."
    „Das ist Unsinn, Panther", widersprach Kinda, „und du weißt es. Du wirst dich nirgendwo lange vor den Arkoniden verstecken können."
    „Perry Rhodan wird kommen und sie davonjagen", sagte Richsen und trank einen Schluck. „Wenn er nicht vorher ..."Er erinnerte sich an Blacks Worte. „Ja? Wenn er nicht...? Was, Panther?"
    „Wenn er nicht vielleicht gerade mit unserer MILANO von den Arkoniden gefunden wird. Irgendwo in der Galaxis wird mit Hilfe der APF-II-91 vielleicht schon morgen ein Volk unterdrückt, ausspioniert, gefügig gemacht. Oder die Arkoniden setzen die Orter-Jet gar im Solsystem ein, vielleicht um Stützpunkte des TLD ausfindig zu machen." Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Oder, was ich eben sagen wollte: Möglicherweise wird die MILANO eines Tages Rhodans Spur finden und die Arkoniden zur LEIF ERIKSSON führen."
    „Oh, Panther!" rief Kinda Apfer aus. „Sind das. deine Kopfschmerzen? Dann komm mit, ich will dir etwas zeigen." Sie stand auf und reichte ihm eine Hand. Er ergriff sie und ließ sich halb hochziehen. „Nun komm schon, lass dich nicht so hängen, Banther. Ich habe eine Medizin für dich. Und dann wirst du sehen, welchen Grund ich hätte, Trübsal zu blasen." Richsen kam um den Tisch herum und folgte ihr aus der Kantine. Überall wurde gezecht und getrunken, aber glückliche Gesichter sah Richsen nicht. Dies war keine Zeit, um fröhlich zu sein.
    Kinda Apfer hatte seine Hand losgelassen. Sie schritt zügig voran, er hatte Mühe, mit ihr mitzuhalten. Es war der Weg zur Montagehalle, stellte er fest. Aber was wollte sie ausgerechnet da? „Warte", sagte sie, als sie die dem Haupteingang gegenüberliegende Wand erreicht hatten.
    Sie zog einen Impulsschlüssel aus der Tasche und öffnete damit eine Tür, die ihm noch nie aufgefallen war. „Das hier ist ein versiegeltes Materiallager", sagte sie, als sie vor ihm in einen Raum trat, von dessen Existenz er bislang keine Ahnung gehabt hatte. „Hier lagern die wertvollsten Bestandteile, die man für eine Jet wie die MILANO benötigt." Richsen verstand immer noch nichts, auch dann nicht, als seine Chefin einen Behälter zum Vorschein brachte, den er allerdings sehr genau kannte. Er hatte ihn schon einmal gesehen, wenn auch nicht in diesem geheimnisvollen, ihm unbekannten Lager.
    Kinda Apfer öffnete den Behälter. In ihm befanden sich, wie Richsen sich erinnerte, die Howalgoniumkristalle mit der Spezifikation RT-0195 - also jene preiswerteren Kristalle, die sich für die hochempfindlichen Ortergeräte der MILANO aufgrund instabiler Frequenzgänge nicht hatten verwenden lassen. „Ich weiß, was das ist", sagte der alte Techniker. „Aber ich verstehe nicht, was du mir damit zeigen willst. Das sind die unbrauchbaren 0195er-Kristalle."
    „Eben nicht", sagte sie. „Dies hier sind die Original-0066er-Kristalle. Ich persönlich habe sie gegen die anderen ausgetauscht. Nur Vincenco Fama war mein Zeuge." Banther Richsen schluckte, als ihm die ganze Bedeutung dessen, was er gerade gehört hatte, zum Bewusstsein kam. „Du meinst, du hast - ihr habt...", stammelte
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