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2082 - Ein ganz normaler Held

Titel: 2082 - Ein ganz normaler Held
Autoren: Unbekannt
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in der Hütte war. Die Hoffnung, dass eine der Bienen an diesem oder dem vorigen Tag etwas „entdeckt" hätte, zerschlug sich. Tia musste weiter warten und Geduld haben. Es fiel ihr von Tag zu Tag schwerer.
     
    9.
     
    Terra, Mittelmeer
    26. Februar 1304 NGZ
     
    Kinda Apfer, Mitglied der Gruppe Sanfter Rebell, erreichte an diesem Tag die Nachricht, dass Roi Danton seine Strategie geändert hatte. Der Führer der Widerstandsgruppe hatte in Umlauf setzen lassen, dass die Arkoniden auf Befehl des Mascants Kraschyn NATHAN vermint hatten. Steigerte sich die industrielle Arbeitsproduktivität im Solsystem nicht binnen kürzester Zeit um ganz erhebliche Werte, würde Kraschyn NATHAN sprengen und dessen Aufgaben von anderen, leichter zu kontrollierenden Rechnern erledigen lassen. Für die Menschheit wäre NATHANS Ende eine Katastrophe. Sämtliche Großbetriebe der Erde und des Solsystems waren also angewiesen, ihre Produktivität zu steigern. Und was für sie galt, galt auch für Kinda Apfer und ihre Werft.
    Die Firmenerbin und ihre leitenden Mitarbeiter verständigten sich hinter dem Rücken ihres „Verwalters" darauf, die Space-Jet MILANO nun so schnell wie möglich fertigzustellen. Doch das erwies sich als gar nicht so einfach. Nach zwei Tagen konzentrierter. Arbeit standen sie immer noch da, wo sie begonnen hatten. „Es ist wegen dieses verfluchten Richsen", sagte Henri Tours, der 68jährige Bauleiter, zu seiner Chefin. „Der Kerl ist besessen, und von Tag zu Tag wird es schlimmer. Mittlerweile führt er sich auf wie ein Feldherr. Panther versucht inzwischen mit einer heiligen Verbissenheit, die Dinge in der Werft selbst zu regeln, und in seiner Ahnungslosigkeit verpfuscht er wirklich alles, was nur geht."„Ich weiß", seufzte Kinda Apfer. „Wenn er wenigstens diesen Kampfroboter nicht hätte. Doch solange er ihn besitzt, kommen wir nicht an ihn heran. Ich sehe keine Möglichkeit, Henri."
    „Es ist zum Verzweifeln. Selbst wenn wir uns zu einer Aktion entschlössen, müssten wir immer noch damit rechnen, dass Arkoniden auftauchen und nach dem Rechten sehen. Wenn Richsen und sein Roboter dann nicht an Ort und Stelle wären, gäbe es gewaltige Schwierigkeiten für uns."
    „Ich frage mich, ob wir ihn nicht einweihen sollten", sagte Kinda. „Bist du verrückt? Richsen würde uns in seinem Wahn sofort bei den Arkoniden verpfeifen. Jedenfalls müssten wir damit rechnen." .„Und? Müsste es ihnen nicht recht sein zu wissen, dass wir jetzt mit Hochdruck an der Vollendung der Jet arbeiten?"
    „Es wäre das Eingeständnis, dass wir die Arbeit bisher sabotiert oder wenigstens verschleppt haben", sagte Tours. „Aber du bist die Chefin. Die Entscheidung fällst du." Kinda Apfer wischte sich mit der Hand über die Stirn. „Henri! Wir versuchen es weiter. Bis zum fünfzehnten März sind es noch gute zwei Wochen.
    Wann hast du das letztemal mit Lew Czelnikow gesprochen?"
    „Heute morgen noch. Er weiß auch nicht mehr weiter. Lew steckt in der Zwickmühle, meinst du das? Er ist der einzige, der Richsen ernst nimmt, und' umgekehrt der einzige, dem Panther vertraut."
    „Eben", sagte die Werftbesitzerin. „Vielleicht ließe sich über ihn Einfluss ausüben. Instruiere ihn! Das Risiko, dass er sich bei Richsen verplappert, müssen wir eingehen."
    „Na gut", sagte Tours. „Ich spreche so bald wie möglich mit Lew." Sie nickten sich zu, und der Montageleiter begab sich zu einer Arbeitskolonne auf einer Plattform. Kinda Apfer blieb allein unter dem Rohbau. der Space-Jet stehen und schüttelte langsam den Kopf.
    Vielleicht wäre es doch der einfachste Weg gewesen, Banther Richsen die Wahrheit zu sagen. Es musste ihm doch mehr als gelegen kommen, dass die Belegschaft der Werft alles in ihren Kräften Stehende tun wollte, Um die MILANO so schnell. wie möglich, also noch vor dem 15. März, fertigzustellen. Stattdessen sabotierte nun er, wenn auch ungewollt, die Arbeiten durch seine verrückten Ideen und Befehle. Kinda Apfer entschloss sich, noch einen Tag zu warten, solange sich Richsen als Verwalter und Chef aufspielte, der es als seine heilige Mission ansah, die Jet auf Biegen und Brechen zusammenzumontieren, unglücklich beraten von Lew Czelnikow. „Ein Tag noch ...", murmelte Kinda Apfer. „Dann ist der Zirkus vorbei, so oder so."
    Banther Richsen war der totalen Verzweiflung nahe. Nachdem die Zulieferer für die Howalgoniumkristalle RT-0066 sich so kooperationsbereit gezeigt hatten, hatte er auf die Lieferung gewartet,
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