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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor
Autoren: Unbekannt
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Gewisper? Gab es wirklich fraktale Lebewesen?
    Sie ging weiter rückwärts, überließ es ihren Instinkten, den Weg des geringsten Widerstands zu suchen. „... a... fo er.. me ..."
    Das klang nun ein bißchen eher vertraut. „Trim!" rief sie. „Warte, ich bin auf dem Weg!
    Komm nicht herein!"
    Dämlich, schoß es ihr dann durch den Kopf. Er versteht sicher genauso nur Wortfetzen wie du.
    Hör auf, ihn zu verwirren!
    Sie sah sich um; die Umgebung war unverändert dicht verhüllt. Ihr Kopf schmerzte, und sie merkte, wie sie mit dem Gleichgewicht zu kämpfen hatte. Zwischendurch hatte sie das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Es war Zeit, daß sie die Strangeness-Zone verließ. „... dra! Fo... meiner ... me ..."
    „Kluger Junge", murmelte die ehemalige TLD-Agentin. „Und so jemand zweifelt an seiner Nützlichkeit."
    Mondra glaubte, eine ungefähre Richtung feststellen zu können, aus der die Stimme kam. Sie drehte sich um und wagte einen zaghaften Schritt. Erleichtert stellte sie fest, daß es kaum Schwierigkeiten gab.
    Zwei Meter. „Mondra! Folge meiner Stimme!"
    Sie konnte einen kleinen, dunklen Schemen durch den Nebel hindurch, ausmachen.- Gleich darauf wurde sie geradezu ausgespuckt.
    Trims Erleichterung war seinem Gesicht deutlich anzusehen. „Ich bin allmählich heiser geworden!" Er seufzte. „Du warst kaum drin, als dich der Nebel schon regelrecht verschluckte.
    Nach einer Weile wurde ich unruhig und fing an zu rufen. In einer halben Stunde hätte ich mich auf die Suche gemacht."
    „Hast du mich antworten hören?" fragte Mondra. „Nein."'Er schüttelte den Kopf. Dann zogen sich seine dichten Brauen über den großen dunklen Augen zusammen. „Aber das Wispern." Er schaute sich um, „Es, ist hier überall, Mondra ... lauter denn je, und es schallt aus allen Winkeln ... wie in Wellen abwechselnd stärker und schwächer ... aber permanent ..."
    „Bedrohlich?"
    „Eigentlich nicht ... eher unfaßbar, unheimlich ... Es ist wie ein Flüstern ... Stimmen die ununterbrochen etwas erzählen ... wie eine Litanei."
    „Das ist wirklich seltsam. Klagen diese Stimmen? Sind sie zornig?" ,„Es kommt mir emotionslos vor ... verloren ..." Trim. hob die Schultern. „Ich bilde mir das bestimmt nicht, ein, Mondra."
    „Da bin ich sicher." Die Terranerin lauschte. Auch sie glaubte nun ein leises Wispern, Zischeln und Flüstern zu hören, das von überall her kam. Sicher gab es dafür eine natürliche und harmlose Erklärung, aber solange sie nicht gefunden war, konnte es einem schon einen unangenehmen Schauder über den Rücken jagen.
    Vielleicht leiden wir allmählich auch nur unter Verfolgungswahn, dachte Mondra Diamond.
     
    *
     
    Die beiden Menschen flogen am Nebelrand entlang weiter, bis zu den letzten Häusern der Siedlung. Dahinter erhob sich ein mächtiges, erstaunlicherweise nicht quadratisches, sondern hufeisenförmiges Gebäude auf einem freien Feld. In unzerstörtem Zustand mußte es einst ein Prachtbau gewesen sein, mit Ornamenten und Stuckarbeiten außen und sicher auch innen.
    Als sie landeten, hörte Trim das Wispern lauter denn je, die Mauern schienen den Schall zu verstärken. Auch Mondra mußte sich nicht mehr anstrengen, um es zu hören. „Gehen wir hinein", schlug sie vor.
    Trim folgte der erfahrenen Frau, ohne auch nur eine Sekunde lang zu zögern. Doch kaum hatte er die Schwelle überschritten, als das Wispern schlagartig erstarb. Tödliche Stille umgab ihn so plötzlich, daß er kräftig mit dem Fuß scharrte, nur, um festzustellen, ob er nicht taub geworden war. Für einen Moment hatte es ihm die Stimme verschlagen.
    Es gab an beiden Enden jeweils einen Zugang zu einem breiten, säulenbestückten Wandelgang mit zahlreichen Nischen an den Außenwänden, in denen sich Gegenstände aus unbekanntem Material auf altarähnlichen Säulen erhoben. Sieht aus wie Reliquien in einer alten terranischen Kirche, dachte Trim. Keine Reliquie glich der anderen, aber allen gemeinsam war eine unregelmäßige geometrische Form, die Trim an Fraktale erinnerte.
    Der von einer hohen Kuppel überdachte Innenhof war einst wie eine riesige Wandelhalle angelegt worden, doch anscheinend diente er schon seit langem einem anderen Zweck, wie sich bald herausstellte., „Wie eine Kathedrale", staunte Trim als er endlich seine Sprache wiedergefunden hatte. „Ja, und wir haben endlich jemanden gefunden." Mondra deutete auf den Innenhof.
    Zehntausende von transparenten Blöcken aus acrylähnlichem Material
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