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2079 - Die Genetiker von Rynkor

Titel: 2079 - Die Genetiker von Rynkor
Autoren: Unbekannt
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berichtet", erinnerte sich Trim. „Ja, er behauptete, daß das Kabinett Saraogh beschossen worden ist. Das kann hier auch der Fall gewesen sein, beispielsweise mit einer Art Intervallkgnone oder etwas Ähnlichem, das nicht unbedingt zerschmilzt, sondern auch zermürbt und zermalmt." Mondra studierte die Anzeigen und runzelte die Stirn. „Natürlich bekommen wir wie stets keine Antwort auf unsere Fragen."
     
    *
     
    Sie aktivierten die Flugaggregate und schwebten über das Feld der Vernichtung hinweg. Am anderen Ende ragten einige noch halbwegs intakte Hallen Hunderte Meter empor.
    In einer der Hallen moderten Maschinenparks regelrecht vor sich hin; sie waren größtenteils aus minderwertigen Verschleißteilen hergestellt. An den Aufbauten und mehrstöckigen Bändern war zu erkennen, daß hier wohl einst Rohstoffe verarbeitet wurden, bevor der Beschuß anfing. „Nicht einmal Mikroorganismen haben sich - bisher angesiedelt", stellte Mondra fest. „Die Katastrophe hat sich sehr nachhaltig ausgewirkt."
    Trim zog fröstelnd die Schultern hoch. „Trotzdem kann ich ein Wispern hören", sagte er leise. „Es ist sogar lauter geworden ..."
    Mondra lachte ihn nicht aus oder tat es als Hirngespinst ab. „Hörst du es wirklich, oder ist es mehr ein Gefühl?" fragte sie ernst. Sie war zu sehr Profi, um bei Einsätzen im absolut Unbekannten nicht auf jede noch so unwichtig erscheinende Kleinigkeit zu achten. „Beides", antwortete Trim. „Und wenn ich es nicht höre, glaube ich huschende Schatten zu sehen. Es kommt in Intervallen und von allen Seiten. Hörst du es denn überhaupt nicht?" Sein Gesicht nahm einen gequälten Ausdruck an. „Nein, Trim, aber das muß nichts bedeuten. Als Mutant bist du sehr viel sensibler in solchen Dingen."
    „Wenn Startac hier wäre, könnte er vielleicht etwas orten."
    „Möglich." Mondra stellte sich reglos hin und lauschte einige Zeit mit angehaltenem Atem.
    Schließlich hob sie eine Braue. „Da ist etwas. Ähnlich. wie .... ja, wie das Windgeflüster damals im Wald von Arystes. Aber hier gibt es keinen Wind. Deswegen beunruhigt es dich."
    „Es sind nicht die Maschinen", behauptete Trim fest.
    Seine Hand tastete nach dem Schwert Chakra auf seinem Rücken. Es war nicht viel mehr als ein Schmuckstück, jede noch so primitive energetische Waffe war ihm überlegen. Aber er, vertraute dieser Klinge, sie schien wie von selbst in seine Hand zu springen, wenn er sie zog, sich wärmend an die Finger zu schmiegen und seinen Arm von selbst zu führen. Chakra weckte ungeahnte Kräfte in ihm und, flößte ihm Selbstvertrauen ein. Sollte Gefahr drohen, würde er sich auf, diese Waffe verlassen; vor dem Handstrahler hatte er Angst. So etwas war eine sehr schnelle, tödliche Waffe. Wie der Schwarze Zwilling. „Vielleicht ist es eine fraktale Lebensform", fügte er trocken hinzu. „Schließlich befinden wir uns hier in der Dunklen Null, in einem Rätsel, dessen Fragestellung wir noch nicht herausgefunden haben, um die Antwort zur Lösung zu finden."
    „Kleiner Philosoph." Mondra lachte leise. „Fliegen wir weiter, Trim. Sobald du wieder etwas Ungewöhnliches siehst, hörst oder auch nur spürst, melde dich sofort Momentan droht uns Wohl keine unmittelbare Gefahr."
    Trim entspannte sich wieder und ließ das Schwert stecken. Mondra hatte wohl recht. Das Wispern war zwar lauter geworden, aber es behielt den Intervallrhythmus bei.
    Und zu irgend etwas mußten auch die Anzugpositroniken nütze sein; wenn hier etwas lebte, würden sie es irgendwann orten.
     
    *
     
    Trim und Mondra flogen, bis sie in der Ferne die allgegenwärtige Nebelwand erkannten, die den Rand des Kabinetts anzeigte. Die Maschinenanlagen hörten abrupt auf, und nach einem kurzen, unbebauten Feld erhoben sich andere Bauten. Sie waren in einem schachbrettartigen Straßennetz angelegt und nicht größer als normale Häuser, alle gleichermaßen zweckmäßig und quadratisch, mit Türen -als Eingängen und vielen Fenstern.
    Die Straßen entlang reihten sich hohe, schmale Säulen, die wohl einst reich verziert und dekoriert gewesen waren. Jetzt lag das Schmuckwerk zersplittert und modernd auf dem überall gleichermaßen glatten, grauen, betonähnlichen Boden, und die Säulen ragten traurig wie bittende Finger aus dem Trümmerwerk empor. Auch die Häuserfassaden hatten reichhaltige Verzierungen getragen, die herausgebrochen und auf der Straße zerschmettert waren. Kaum ein Haus war unbeschädigt, wie bei den Hallen auch stand manchmal nur
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