Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2077 - Die Dunkle Null

Titel: 2077 - Die Dunkle Null
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
solcherart Dinge war das Bordforum zuständig ... „Gefahren?" knurrte der Arkonide auf äußerst knappe Art. Seine Wangenmuskeln arbeiteten, verdeutlichten seine Anspannung.
    Die Verantwortung für mehr als 100.000 Lebewesen an Bord der SOL war ihm in diesem Augenblick deutlich anzumerken - nicht zuletzt, weil es Unruhe in der Besatzung gab. Viele waren seit August 1290 NGZ ohne Unterbrechung an Bord, seit die SOL von Alashan aufgebrochen war. Rein zeitlich war das nicht soviel. An den Nerven der Besatzung zerrte aber, daß sie in den wenigen Monaten real erlebter Zeit schon mehr als ein Dutzend Jahre verloren hatte. „Keine direkt erkennbaren - von den hyperphysikalischen Störungen abgesehen. Scheinen aber nachzulassen. Funkkontakt läßt sich nicht herstellen, weder konventionell noch überlichtschnell."
    „Also gut ... Die SOL geht in einen geostationären Orbit, Alarm bleibt bestehen, Schutzfelder bleiben aktiviert. Sobald bessere Meßergebnisse vorliegen und wir die Lage genauer einschätzen können, versuchen wir, Mohodeh Kaschas Spur aufzunehmen. Grenjamin: Vorbereitung für den Start eines Kreuzers! Es läßt sich wohl nicht vermeiden, Clurmertakh einen Besuch abzustatten."
    Der Chef der Beiboot-Flottille ließ ein begeistertes „Verstanden" hören. Fee gab dem Emotionauten einen Wink. Roman rückte die SERT-Haube zurecht, für eine Weile durchzogen stärkere Vibrationen die Schiffszelle, als die Hyperkon-Triebwerke für den Gravohub des virtuellen G-Punktes hochfuhren.
    Bis zum Erreichen des Planetenorbits nutzten wir die Zeit, um weitere Daten zu erhalten.
    Tangens, Icho und die zur wissenschaftlichen Abteilung gehörenden Besatzungsmitglieder bemühten sich, die Ergebnisse durch Nachjustierungen zu verfeinern. Sonderlich erfolgreich waren wir leider nicht.
    Der als gefährlich oder gar tödlich verrufene Sperrplanet schien in der Tat im Zentrum aller. hyperphysikalischen Störungen dieses Clusters zu liegen. Wiederholt konnten wir Kugelfronten anmessen, die hier ihren Anfang hatten, in ihrer Erscheinung allerdings sehr unterschiedlich ausfielen: Manche breiteten sich nur träge aus oder blieben fast stationär, andere rasten mit Überlichtgeschwindigkeit davon. In wieder anderen Fällen gab es engbegrenzte Ausbrüche höchster Intensität, vergleichbar den Bursts, den zeitweiligen Erhöhungen der solaren Radiostrahlung. Hinzu kamen die verschiedensten Überlagerungen mit den bekannten Folgen von einander verstärkender oder abschwächender Interferenz.
    Die Daten über das eigentliche „Epizentrum" jedoch blieben mehr als vage. Diese von Tangens als „Loch" umschriebene Kugel entzog sich den Meßgeräten. Wir konnten nur ihre äußere Erscheinung erkennen. Ich vermutete, daß es sich hierbei um den „dreidimensionalen Schatten" dessen handelte, was das Objekt tatsächlich war. „Seit fast dreizehn Jahren gibt es keine Nachricht von Mohedeh Kascha", sagte Atlan einige Stunden später bei der Einsatzbesprechung, zu der wir uns in einem Konferenzraum neben der Zentrale eingefunden hatten. „Von Irrismeet aus flog er hierher nach Clurmertakh, offenbar weil er hoffte, hier einen Unbekannten zu finden. Niemand weiß, ob er noch hier ist, ob er noch lebt oder was geschehen ist. Unser Ziel ist die Kontaktaufnahme, denn nur von dem Ritter werden wir mehr über den Thoregon-Komplex erfahren. Stichwort hier sind vor allem die Pangalaktischen Statistiker der Galaxis Wassermal."
    „Und Clurmertakh?" wandte Icho Tolot grollend ein und wies mit dem rechten Handlungsarm auf den über dem Tisch rotierenden Hologlobus.
    Ein herausragender kegelförmiger Vergrößerungsabschnitt zeigte den Bereich von der Forschungsstation und des „Lochs", das aus den sturmgepeitschten Staub- und Sandmassen bis in die Hochatmosphäre hinausragte -immerhin lag der Pol zwölftausend Meter oberhalb der Oberfläche.
    Nachdenklich sah Atlan zu dem Haluter hoch und machte eine vage Handbewegung. „Ist bis auf weiteres von sekundärer Bedeutung." Er reckte die Schultern. „Wir haben davon auszugehen, daß die Ritter seit Jahrtausenden versuchen, die hiesigen Phänomene zu erforschen. Nicht sonderlich erfolgreich, wie mir scheint."
    Schwarz, kugelförmig, von unbekannter Zusammensetzung und Struktur, zu einem großen Teil in der Planetenmasse versunken: Es war nicht einmal festzustellen, ob das „Objekt" massiv war oder über Hohlräume verfügte. Uns gelang der Nachweis nur indirekt, nämlich durch das Fehlen von eindeutigen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher