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2077 - Die Dunkle Null

Titel: 2077 - Die Dunkle Null
Autoren: Unbekannt
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überdies vom linken Oberarm bis zur Hand und in die Schulter.
    Ich hob die rechte Hand, um mich zu kratzen, wurde mir dieser Handlung erst verzögert bewußt. Denn auch das Kratzen half nicht. Lange Sekunden war ich abgelenkt, ganz auf den Juckreiz konzentriert.
    „... mit anderen Worten: Die Angst hat ihn umgebracht", hörte ich Hery-Ann Taeg zu Atlan sagen, während Marth und Necker Rhavved die Zentrale betraten und auf die beiden zugingen.
    Dieses verdammte Mal von ES!
    „Ich weiß, was sie behauptet!" rief der Wortführer der Dookies. „Aber wir wissen es besser.
    Mag sein, daß eine Menge Streßhormone im Blut des Sternenlotsen vorhanden waren. Dennoch hat ihn nicht seine Angst vor dem Unbekannten umgebracht."
    „Es war Mord!" fügte Necker mit derartiger Lautstärke hinzu, als wolle er die Aussage unterstreichen. „Das kann ich mir nicht vorstellen." Atlan blieb ruhig und gelassen. „Wenn es Mord gewesen. wäre, wäre das Icho Tolot mit Sicherheit nicht entgangen."
    Marth Rhavved setzte zu einer wütenden Erwiderung an. In diesem Augenblick stieß Viena Zakata einen Schrei aus und deutete auf die Holos. Zu spät folgte mein Blick seinem Hinweis.
    Undeutlich konnte ich etwas Schwarzes erkennen, dann war es wieder verschwunden.
    Zweifelnd schaute ich Zakata an. Fiel der Orter schon auf irgendwelche Täuschungen herein?
    Obwohl sich die Distanz zwischen der SOL und Clurrnertakh inzwischen deutlich verringert hatte, konnten die Orter bislang noch kein präzises und dauerhaft stabiles Bild des Planeten liefern. Allzu groß waren die hyperphysikalischen Verzerrungen und ihre Auswirkungen auf das vierdimensionale Raum-Zeit-Gefüge. ... und es juckt und juckt! Vielleicht sollte ich mal Darla Markus fragen, ob sie es herausoperieren kann?
    Nur am Rande bekam ich mit, daß Viena etwas sagte, Atlan zum Orterholo stapfte und SENECA seinen berühmtberüchtigten Satz hören ließ: „Das wüßte ich aber."
    Mühsam versuchte ich, aufsteigende Bilder zu verdrängen. Die Kunstwelt Wanderer am 21. Mai 1174 NGZ, Der immer stärker werdende Schmerz in den plötzlich wieder vorhandenen, Beinen, Unerträglich erscheinende Qualen, Scham und das intensive Gefühl, gedemütigt zu werden. Ich glaubte, mich selbst wieder schreien zu hören.
    Seither pochte der Zellaktivatorchip in meiner linken Schulter unterhalb des Schlüsselbeins.
    Und auf meinem linken Oberarm gab es das handtellergroße Mal in Form einer Spiralgalaxis.
    Nie hatte ich erfahren, was die Superintelligenz damit ausdrücken wollte. ES blieb auch stumm, nachdem die Wesenheit im INSHARAM entstanden war und Delorian Rhodan sich als Chronist offenbart hatte.
    Ich seufzte erleichtert, als das Jucken endlich nachließ.
    Während ich auf meine kratzenden Finger starrte, ließ ich die Hand sinken. Gleichzeitig sah ich mich verstohlen um. Niemand hatte auf mich geachtet; die Aufmerksamkeit aller war auf die Orterholos und die Monitoren der optischen Beobachtung gerichtet.
    Nun, selbst wenn das nicht der Fall wäre, durchfuhr es mich selbstironisch, hätte ich kaum Aufmerksamkeit erregt. Myles Kantor ist ja so zurückhaltend und fällt nicht auf. Er ist blaß!
    Tief in mir schien eine Stimme aufzubegehren: Dann tu was dagegen ... !
    Die SOL hatte Störfelder von erheblichem Aus Ausmaß durchflogen. Nun lagen sie hinter ihr, und das Bild des Planeten entzerrte sich langsam. Ich seufzte abermals, rief die Daten ab, überflog die Zeilen des Holotableaus und warf einen Blick auf die normaloptische Darstellung.
    Brauntönungen der verschiedenen Nuancen herrschten vor, nur von wenigen helleren Flecken unterbrochen. Streifenmuster und riesige Spiralformationen waren zu erkennen, die direkte Sicht auf die Oberfläche blieb eingeschränkt. Das Land unter den wirbelnden Staubwolken zeigte sich in dunklem Braun, Grau und Beige.
    Clurmertakh ist ein Wüstenplanet.
    Orter und Taster lieferten genauere Werte, die Interpolationen SENECAS wurden mit der weiteren Annäherung der SOL besser.
    Wiederholt waren hyper- und normalenergetische Störfronten angemessen worden. Selbst die Schutzschirmstaffeln der SOL wurden offensichtlich durchdrungen, wenn ich an die Ereignisse der letzten Stunden dachte, und auf unsere Außenbeobachtung wirkten sie sich negativ aus. Vor allem der hyperelektromagnetische Bereich war betroffen Funk und Ortung lieferten wiederholt ein durchdringendes Rauschen, Quietschen und Prasseln, „... ein Loch!" hörte ich Tangens sagen; die markante Nase, die seinem Beinamen
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