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2074 - Neun Tage des Zitterns

Titel: 2074 - Neun Tage des Zitterns
Autoren: Unbekannt
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Grand Cru Voga blanc, aus der Lese 21.411 da Ark von Zalits Mittelkontinent, erfüllten die Luft, die durch weit geöffnete Fenster hereinwehte. Nahezu lautlos säuberten schildkrötenähnliche Robots den Boden. Vor Kelterom Champac und Durren ter Uchat standen halb gefüllte Gläser, eine Karaffe und drei brennende Kerzen. Die bildhübsche Arkonidin, abendlich geschminkt und mit einer strengen Hochfrisur, spielte mit dem drei Finger breiten Armband aus Ynkonit, Platin und einigen Dutzenden geschliffener Kristalle. „Unsere Kameraden sind unterwegs. Sie haben die Hotelzimmer und privaten Quartiere in der Nähe des Hafens und der Kultstätten als Ziele und treffen morgen und übermorgen ein. Natürlich ist der Aufbau von drei Transmitterstrecken gesichert. Die Yacht ZEUTAN ist angemietet. Wird dir gefallen, Champ. Morgen früh wird sie von sechs Spezialisten eingerichtet. Sehr teuer, Champ." Durren strahlte ihn an. Sie war fast unglaubwürdig tüchtig; ebenso hübsch wie verständnisvoll. Eigentlich sollte er sich längst in die junge Frau verliebt haben. Aber - er konnte nicht. „Über gewisse Kanäle habe ich den Originalstoff für die weiße Uniform erhalten, und auf die gleiche Weise wird bei Aurianne um eine Audienz für Kelterom Champac und einen noch ungenannten Mäzen nachgesucht."
    „Du bist einzigartig, Durren", sagte Kelterom, streichelte ihre Hand und berührte unabsichtlich das Armband, eines seiner Geschenke. „Wann rechnest du mit einer Antwort?"
    „In zwei Pragos, spätestens." Nach dem Start der „unsichtbaren" Katsugos zum Shuluk-Raumhafen, der Sichtung aller noch ausstehenden Informationen, zweier Lagebesprechungen und der Auflistung benötigter Ausrüstung hatte sich der Rest des Teams auf der Restaurantebene getroffen. Das Essen war köstlich wie stets gewesen, wegen der Getränke reisten die Gäste vom gegenüberliegenden Teil des Ringwalls an, und jeder der hundertzwanzig Plätze war durchschnittlich 1,5mal besetzt gewesen. Die Speisekarte, täglich geändert, umfasste dreimalige Wahl bei je fünf Gerichten. Die geeiste Nachspeise, auf die Durren und Champac warteten, enthielt schlaffördernden Blütenstaub. „Der Imperator fühlt sich wohl?" Champac schwenkte behutsam den Wein im schlanken Glas. „Wahrscheinlich schläft er?"
    „Er bereitet sich vor. Wäre er nicht der kriegslüsterne Diktator, würde ich sagen: kein schlechter Mann, dieser Bostich."
    „Leider auf der falschen Seite. Ich glaube nicht, dass ich ihn mögen werde. Aber sein Vorhaben erfordert viel Mut. Bewundernswert!" Ihre Blicke trafen sich über den Rändern der Gläser. Vielleicht, dachte Kelterom, erinnerte er sich in der Nacht an etwas, das sein Team oder er vergessen hatte; jetzt schien es, als hätten sie an jede noch so winzige Einzelheit gedacht, und der Plan, der den Einsatz von dreißig Spezialisten vorsah, sei so vollkommen, wie es Pläne nur sein konnten. Pergader kam aus der Küche und stellte eine geöffnete Flasche, die Nachspeisen und sein leeres Glas auf den Tisch. Eine gepolsterte Sitzschale schwebte herbei. Dröhnend startete aus der Mitte der Hafenfläche ein Raumer in: die sternenlose Nacht. „Die Begeisterung unseres Teams, an Bostichs Seite kämpfen zu müssen, hält sich in Grenzen", knurrte Pergader.
    Champac füllte die Gläser und nickte. „Milde ausgedrückt. Aber man sieht die Notwendigkeit ein. Nicht einmal ich ahne, wie es kam, dass Rhodan und Bostich derart eng zusammenarbeiten." Champac begann die Nachspeise zu löffeln. Sein dunkles Gesicht zeigte Besorgnis. „Da muss es etwas gegeben haben - in jedem Fall ist es sensationell."
    „Du wirst ständig an Bostichs Seite sein", sagte Durren zuversichtlich.. „Wahrscheinlich erfährst du es von ihm als erster."
    „Mag sein, Durren." Champac leerte mit kleinen, genießerischen Schlucken sein Glas und legte, als Pergader nachschenken wollte, die flache Hand auf die Öffnung. „Danke. Ich bin müde. Vielleicht gelingt's meinem Unbewussten, Bostich und die Katsugos, Kralasenen, Dryhanen und SEELENQUELL in ein System zu bringen, das wir etwas leichter verstehen."
    Er stand auf, schlug Pergader auf die Schulter und küsste Durren auf die rechte Wange. Pergader wartete, bis sich die Personaltür des Restaurants geschlossen hatte. Nach einer Weile, in der beide schweigend Gedanken nachgehangen waren, hob er die Karaffe und sagte leise: „Du liebst ihn noch immer, nicht wahr?" Er deutete mit dem Daumen über die Schulter. Durren zog die
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