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2069 - Die Ritter von Dommrath

Titel: 2069 - Die Ritter von Dommrath
Autoren: Unbekannt
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Begegnung erzeugt in Prinzregent Samaho den Drang, als Kommandant einer Kosmischen Fabrik tätig zu werden. Er wird jedoch erst akzeptiert, nachdem er seinem Volk das kollektive Gomberach befiehlt - den Selbstmord -, damit er das Menta von vier Millionen Individuen in sich vereinen kann und dadurch an geistiger Macht gewinnt.
    Fortan wird er Torr - also Mörder - Samaho genannt. Als Diener der Materie wird er der neue Kommandant der Kosmischen Fabrik MATERIA. Auf dem Planeten Kimb im Halo der Galaxis, Kohagen-Pasmereix wird der Kimbaner Zyn Kascha geboren.
     
    1.
     
    Kohagen-Pasmereix, 2.796.320 v. Chr.
    Zyn Kascha: das Fanal des Krieges
    Die Generatoren
     
    Das Schott bestand aus blutrotem Metall. Die Welt bestand aus blutrotem Sand. Der Himmel bestand aus blutroter Helligkeit, die jederzeit zu kochen anfangen konnte. Oder zu weinen. Die Tränen des Himmels würden hin abregnen, und sie würden Säure und Radioaktivität über diese Welt schütten.
    Sie würden vielleicht einen Kernbrand oder spontane fünfdimensionale Explosionen oder Verpuffungen auslösen, oder sie würden als Schwerkraftanomalien den Planeten einfach durchlöchern. Aber sie würden auf lange Sicht nichts mehr ändern, höchstens den Untergang nur beschleunigen.
    Der Planet war tot. Genau wie die gesamte Galaxis. Noch nicht, dachte Zyn Kascha. Uns bleibt noch eine Frist. Erst in etwa hunderttausend Jahren wird es soweit sein. Noch besteht keine unmittelbare Gefahr. Er lachte leise auf. Hunderttausend Jahre. Das waren fünf oder sechs Generationen, höchstens sieben. Das war nichts gegen die Vergangenheit und das Erbe der verehrten Ahnen, das nun endgültig verloren zugehen drohte. Ayre Alona'de, seine Gefährtin der letzten Jahrzehnte, schien seine Gedanken zu erahnen. „Sinnierst du wieder über den Untergang?" fragte sie. „Ausgerechnet jetzt?"
    Er ließ den Blick über ihre Gestalt gleiten. Ihre makellose dunkelblaue Haut erfreute seine Sinne noch immer, auch nach all diesen Jahrzehnten. Das transparente Schutzfeld verbarg so gut wie nichts von den Umrissen ihres Körpers, die von ihrer enganliegenden Montur betont wurden. Ayre war groß, ungewöhnlich groß für eine Kimba'de, mit zwei Metern und dreißig einen halben Kopf größer als er selbst. Und sie war auch schlanker als die meisten sowieso schon sehr hager anmutenden Kimbaner, so schlank, dass Zyn gerade wegen ihrer ungewöhnlichen Größe immer wieder spontan befürchtete, sie würde bei einer plötzlichen Drehung einfach in der Körpermitte zerbrechen.
    Dabei bewegte Ayre sich grazil und anmutig, und das Spiel der Muskeln unter der wundervollen Haut zeugte von Kraft und Zähigkeit. Sie war zudem eine brillante Wissenschaftlerin, eine der führenden ihres Volkes. Darin stand sie ihm in nichts nach. Trotz der ungewissen Zukunft, die die Kimbaner erwartete, verspürte er in diesem Augenblick wieder den intensiven Wunsch, sie möge endlich einwilligen, die Mutter seiner Kinder zu werden. Doch diese Entscheidung hatte sie von dem Erfolg des heutigen Unterfangens abhängig gemacht. Sollte es scheitern, hatten die Kimbaner ihrer Ansicht nach keine Zukunft mehr. „Zyn?" riss sie ihn aus seinen Gedanken. „Nein", log er, um in ihr keine Zweifel an seiner Hoffnung zu wecken. „Vielleicht erkennen die Kosmokraten ja endlich die Gefahr und wirken ihr entgegen. Kohagen-Pasmereix wird nicht untergehen." Zyn Kascha sprach zwar betont nachdrücklich, glaubte aber nicht an das, was er sagte. Tief in ihm wühlte ein Zweifel und fraß unablässig an seinem Geist. Hatten die Kosmokraten überhaupt ein Interesse daran,. die Gravitationsstruktur der Galaxis Kohagen-Pasmereix zu rekonstruieren? Das wäre die Rettung der überlebenden Völker - immerhin allesamt verdiente und wertvolle Diener der kosmischen Ordnungsmächte. Aber ... war diesen Mächten überhaupt bekannt, was hier geschehen war? Und falls sie ihren Helfern in diesen Regionen beistehen wollten - wann würde es soweit sein? In dieser Galaxis wusste jeder, dass die Kosmokraten anscheinend ewige Wesen waren und oft mit Verzögerungen von Jahrtausenden reagierten.
    Das Schott war blutrot. Der Himmel ebenfalls. Die Kimbaner zählten zu den technologisch höchstentwickelten Spezies in Kohagen-Pasmereix, und sie wussten die Zeichen zweifelsfrei zu deuten. Die Schlacht zwischen Ordnung und Chaos, die vor acht Jahren in dieser Galaxis zwischen Kosmischen Fabriken und Chaotendern geschlagen worden war, hatte ein Ende gefunden. Niemand wusste,
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