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2067 - Angriffsziel Terra

Titel: 2067 - Angriffsziel Terra
Autoren: Unbekannt
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Explosionen fiel die LEIF ERIKSSON dem Saturn entgegen. Zwei Posbi-Raumer versuchten, das Flaggschiff in einer Zangenbewegung zu rammen, doch Mozun änderte Sekundenbruchteile vor der Kollision den Kurs, und seine Transformsalven rissen einen Fragmentraumer schier auseinander. Der Rumpf des anderen brach etwas später auf, und aus den meterdicken Rissen quoll atomare Glut wie aus den aufbrechenden Flanken eines Vulkans. Dicker Schweiß stand dem Emotionauten im Gesicht. Er schien es nicht einmal wahrzunehmen.
    Die Hiobsmeldung, dass alle vier Schiffe des sechsten Blockadegeschwaders vernichtet worden waren, kam keineswegs mehr unerwartet. Noch konnte der Verlust durch das 24. Geschwader kompensiert werden. Aber wohl nicht auf Dauer. Die Posbis schienen nur ein Ziel zu kennen, den Fall der Aagenfelt-Barriere. NATHAN meldete verstärkten Funkverkehr außerhalb des Sonnensystems, als bereiteten die Arkoniden sich auf den Zusammenbruch der Aagenfelt-Barriere vor. Innerhalb von Sekunden konnten sie dann die Erde erreichen. Erkennen zu müssen, dass er sich selbst belogen, dass er sich an den vermeintlichen Schutz der Hyperraumsperre geklammert hatte wie ein Ertrinkender an einen morschen Ast, war für Perry Rhodan die bitterste Erkenntnis seit langem. Er hätte es wissen müssen. Trotzdem wehrte er sich noch immer gegen die Vorstellung, das Solsystem aufgeben zu müssen.
    Vielleicht blieben den Menschen nur noch Minuten, vielleicht eine halbe Stunde ... Stets hatte Perry Rhodan schnelle Entscheidungen getroffen. Diesmal konnte er es nicht. Er hatte die Augen geschlossen und horchte tief in sich hinein. Ein unheimlicher Druck schnürte ihm die Kehle zu, und um seinen Brustkorb zogen sich unsichtbare Bänder schmerzhaft zusammen. Die Impulse des Aktivatorchips spürte er als Pochen in der Schulter, das ihn zusätzlich quälte. Aber nach wie vor zögerte er, die schwerste Entscheidung seines Lebens zu treffen. Durfte er das Leben von Millionen Raumfahrern opfern, um die Invasion vielleicht noch aufzuhalten? Auf die Gefahr hin, dass die freiwerdenden Energien eine Instabilität des Sonnensystems heraufbeschworen? Oder - der Gedanke erschien ihm trotz allem unerträglich - war die Kapitulation der einzige Weg, unglaubliches Leid zu verhindern?
     
     
    Schlaglichter (6)
     
    „Wir müssen handeln", sagte Vualgom ter Hoyes und erschrak selbst über seine belegte Stimme. „Wenn wir jetzt nichts unternehmen, machen wir uns ebenso schuldig wie alle anderen."
    „Das Massaker ist nicht aufzuhalten." Die Lippen zusammengepresst und die Augen zusammengekniffen, schaute ter Hoyes in die Runde. Dreißig Männer und Frauen hatten sich versammelt. Die spärliche Beleuchtung zeichnete harte Schatten auf ihre Gesichter. Vualgom spürte ihre Anspannung, aber ihm selbst erging es keinen Deut anders.
    Was sie vorhatten, grenzte an Wahnsinn. Andererseits würden sie ohnehin sterben - davon war der Dor'athor, Drei mondträger und Kommandant des Schweren Kreuzers KANTH-YRRH, überzeugt. Nur sollte die Geschichte - sofern diese Galaxis nicht in Schutt und Asche versank und sich niemals mehr davon erholte - später nicht behaupten können, es hätte keinen Widerstand gegeben. An den Fingern einer Hand glaubte ter Hoyes abzählen zu können, dass seit der Ausrufung des Huhany'Tussan einiges nicht mehr so war, wie es den Anschein hatte. Mit dieser Meinung stand er längst nicht mehr allein da. Die Machtergreifung Seiner Erhabenheit Imperator Bostich I. hatte viele Khasurn vor den Kopf gestoßen. Nicht nur die verwirrende Schnelligkeit, mit der Bostichs I. tragischer Tod im Feuer terranischer Kampfroboter akzeptiert worden war, sondern vor allem der Verstoß gegen jede Tradition, der den neuen Imperator an die Macht gebracht hatte, zwang zur kritischen Auseinandersetzung mit den vermeintlichen Tatsachen.
    Bis vor wenigen Tagen war der Name Enzon da Bostich auf den Welten des Tiga Ranton unbekannt gewesen. Niemand hatte je von seiner. Existenz gehört. Allein die verblüffende Ähnlichkeit mit seinem Vater fiel auf. Andererseits waren sie sich fast schon zu ähnlich. Fragen dieser Art zu stellen war gefährlich, weil ihnen der Ruch von Ungehorsam anhaftete. Aber Vualgom ter Hoyes hatte Bostich I. Treue geschworen. Er glaubte nicht an das Attentat. Dass ausgerechnet TARA-V-UH - Kampfroboter den Mordanschlag verübt haben sollten, warf ein denkbar schlechtes Bild auf die geheimdienstlichen Sicherheitsvorkehrungen.
    Der Dor'athor ahnte, dass Imperator
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