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2067 - Angriffsziel Terra

Titel: 2067 - Angriffsziel Terra
Autoren: Unbekannt
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Verluste, wie dies nur Robotern oder psychisch konditionierten Lebewesen zu eigen war, folgten sie unbeirrt ihrem Kurs. Mit der Präzision einer tödlichen Maschinerie rollte das Geschehen ab. Weitere Fragmentraumer beendeten ihre Überlicht-Etappe nahe dem Ringplaneten und eröffneten eine neue Front. Im Salventakt feuerten die Transformkanonen. Aus einiger Distanz hatte es den Anschein, als schiebe sich vom Saturn aus eine Feuerwalze durch den Raum. Terranische Jets und Jäger verglühten in den sonnenheißen Energien wie Motten, die einer offenen Kerzenflamme zu nahe gekommen waren. Über ein zunehmend größeres Gebiet wirbelten im Atombrand verglühende Wrackteile. Wie Schemen durchpflügten dazwischen die kantigen Fragmentraumer das Areal und näherten sich unaufhaltsam dem Blockadegeschwader.
    Der Funkverkehr zwischen vielen Schiffen und ihren Beibooten brach weitgehend zusammen. Allein die speziellen Frequenzen zu NATHAN, die der Heimatflotte die Überlegenheit im Positronik-Modus sicherten, blieben ungestört. Mitten im Kampfgebiet fiel die LEIF ERIKSSON aus dem Hyperraum. Ihre Schirmfeldstaffel war dem Zusammenbruch nahe, als ein Trümmerschwarm durch flackernde Strukturrisse abgeleitet wurde. Das Ausweichmanöver beanspruchte die Absorber bis an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit.
    Aus allen Geschützen feuernd, hatte das Flaggschiff sich in ein Tod und Verderben speiendes Monstrum verwandelt. Das Rumoren in den Maschinenräumen durchschlug alle Schallisolierungen und verriet deutlich, dass der LEIF ERIKSSON das letzte Quant abgefordert wurde. Die abgeschirmte Hyperfunk-Standleitung zu NATHAN übermittelte auf extremer Bandbreite alle Rechenoperationen der über einen K-Damm abgesicherten Großsyntronik an die Schiffe der Heimatflotte. Die Gesamtkapazität des Mondgehirns war dafür abgestellt, mit der Folge, dass auf der Erde und den anderen Planeten im übertragenen Sinn die Lichter erloschen. Nur die wirklich lebensnotwendigen Funktionen hatten weiterhin Bestand. NATHANS Rechenoperationen ergaben eine gigantische Simulation der Raumschlacht, in der die Gesamtfunktionen jedes einzelnen Raumschiffs bis ins Detail erfasst waren. Im Mikrosekundenabstand gingen die aktualisierten Ergebnisse auf mehreren hunderttausend Hyperfunkkanälen gleichzeitig an jeden Raumer zurück. NATHANS syntronische Schnelligkeit verschaffte der Heimatflotte den Vorteil in einem Kampf, in dem wegen KorraVir-Gefahr alle Schiffssyntroniken abgeschaltet wurden.
    Lediglich die acht Trägerraumschiffe der ENTDECKER-Klasse verfügten über den Vorteil der SERT-Steuerung. Jeder Emotionaut im Pilotensitz verschmolz schier mit seinem Schiff. Die Hirnströme aktivierten nicht Muskeln, sondern Triebwerke und Waffensysteme und reduzierten Reaktionszeiten auf ein Minimum. Rock Mozun offenbarte eine schier unglaubliche Leichtigkeit im Umgang mit dem Raumriesen, die im Vorfeld niemand für möglich gehalten hätte. Er wuchs über sich selbst hinaus. Rhodan fragte sich nur, wie lange der Ertruser diese Anspannung durchhalten konnte, bevor er zusammenbrach. Innerhalb weniger Minuten zerstörte die LEIF ERIKSSON fünf Fragmentraumer. Extremer Punktbeschuss überlastete die Schirmfelder der Posbis, die jeweils nächste Salve durchschlug die verwehenden Paratronenergien und verwandelte ganze Rumpfsegmente in brodelnde Schmelze.
    Rock Mozun begnügte sich damit, die Fragmentraumer kampfunfähig zu schießen. Die im Innern ausbrechenden Brände würden die Schiffe ohnehin allmählich ausglühen lassen. Erst siebzehn Minuten waren seit dem Eintreffen der Posbis vergangen - obwohl sogar Perry Rhodan sich des Eindrucks nicht erwehren konnte, die Kämpfe tobten schon seit Stundenfrist -, als ein Schiff des Blockadegeschwaders 2 von einem Fragmentraumer gerammt wurde. Beinahe grotesk wirkten die Versuche der Besatzung, mit Metagrav und Unterstützung der Impulstriebwerke eine Lagestabilisierung zu erreichen, während das nahezu zur Hälfte aufgerissene Unterschiff von schwersten Explosionen erschüttert wurde. Torpedos, die der ebenfalls angeschlagene Fragmentraumer aus kürzester Distanz abfeuerte, ließen den WÄCHTER zeitlupenhaft langsam auseinanderbrechen. „Ich konnte nicht rechtzeitig eingreifen", stieß Rock Mozun hervor. „Die Posbis fielen aus dem Hyperraum und ..." Der Fragmentraumer verglühte in einer Kettenreaktion. Es war ein schauriges Schauspiel der Vernichtung. Mit nicht einmal zweihunderttausend Kilometern Distanz zu den anhaltenden
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