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2064 - Krisenfall Karthago

Titel: 2064 - Krisenfall Karthago
Autoren: Unbekannt
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erklärten Gegners bedeutete immer ein Risiko. Rhodan war überzeugt, dass die junge Superintelligenz keine Kompromisse einging, was ihre Sicherheit betraf. Bostich schwebte in akuter Lebensgefahr. Es ging um Minuten oder sogar Sekunden. „Rhodan an Blueboy", sagte er. „Aktiviere einen leichtes Paratronfeld um die Medostation!" Tete Kramanlocky bestätigte. „Anweisung wird ausgeführt."Rhodan verglich die Werte der Energieemissionen. Sie blieben im tolerablen Bereich. Die Dämpfer der LEIF ERIKSSON schluckten sie nahezu komplett; in einer Entfernung von einer Lichtsekunde waren sie wahrscheinlich schon nicht mehr anzumessen. Der Resident warf einen Blick auf das in der Bewusstlosigkeit entspannte Gesicht des Arkoniden. Seine Befürchtung, es könnte sich in plötzlichem Todeskampf verkrampfen, bestätigte sich nicht. Prak-Noy trat neben ihn und projizierte ein Holo. Es zeigte die zunehmende Atemfrequenz und die leicht ansteigende Körpertemperatur. „Er erwacht. Am besten ist, wir fangen an."
    „Nein." Rhodan schüttelte den Kopf. „Auf keinen Fall. Das Ärzteteam ist noch nicht komplett." Der Ara zog ein Injektionspflaster aus der Tasche und presste es Bostich an den Hals. Das auf den Metabolismus des Arkoniden abgestimmte Schlafmittel drang in seinen Blutkreislauf ein. Die Augenlider des Imperators zuckten. Sekundenlang zeichnete sich auf seinem Gesicht Überraschung ab. Danach entspannten sich die Züge wieder. Perry Rhodan musterte den Liegenden. Was hatte er sich von diesem Mann nicht alles erwartet. Zusammenarbeit, Kooperation, eine gemeinsame Haltung gegen alle äußeren Feinde der Milchstraße. Zunächst hatte es sogar danach ausgesehen. Bostichs Flotte gegen MATERIA als Gegenleistung für die Aufgabe Camelots und die Auslieferung der GILGAMESCH - es war ein hoher Preis gewesen, der sich gelohnt hatte. MATERIA war vernichtet worden. Gleichzeitig hatte Bostich den Rücken frei bekommen, was die Menschheit und die Unsterblichen anging, und konnte den inneren Feinden ins Auge sehen.
    Allerdings war schon zu diesem Zeitpunkt klar gewesen, dass Bostich nicht der edle Imperator mit den lauteren Absichten war. Er betrieb die Wiederherstellung des eigenen Imperiums mit allen Mitteln. Seine Expansionspolitik ließ sich nicht mehr mit demokratischen Spielregeln und freien Völker vereinbaren. Arkon trat als Hegemonialmacht auf, und Bostich zeigte sein „wahres" Gesicht, nachdem er sich von seinen früheren Beratern getrennt hatte.
    Aber war das wirklich der vollständige Imperator, oder gab es noch andere Facetten, die er der Öffentlichkeit bisher vorenthalten hatte?
    Perry hoffte, dass sie vielleicht ein wenig mehr von der persönlichen Seite dieses Mannes in Erfahrung brachten, wenn er den Befreiungsversuch überlebte.
    Bisher hatten sie erst seinen Körper in Sicherheit gebracht. Sein Geist stand nach wie vor unter dem Einfluss der negativen Superintelligenz. Welche Probleme die Befreiung vom Bann SEELENQUELLS mit sich brachte, wussten sie von Cistolo Khan. Rhodan hatte die besten Spezialisten angefordert. Sie waren unterwegs zum Treffpunkt oder warteten schon.
    Bostich durfte nicht sterben. Sie brauchten den Imperator trotz allem, was gewesen war. „Erste Schiffe verlassen das Kreit-System und machen sich auf die Suche", meldete Lauter Broch't. Der 1800-Meter-Raumer der ENTDECKER-Klasse erreichte soeben zwanzig Prozent Lichtgeschwindigkeit. Der Terraner warf einen letzten Blick auf den arkonidischen Imperator. Er wandte sich dem Intern-Transmitter an der gegenüberliegenden Wand zu und folgte Pearl Ten Wafer und Monkey in die Kommandozentrale. Auf dem Ortungsholo irrlichterte es. In unmittelbarer Nähe des Kreit-Systems „hüpften" Verbände von bis zu zwanzig Schiffen hin und her. Sie suchten nach Kleinstraumschiffen und Reststrahlungen von Triebwerken oder Transmittern.
    Inzwischen besaßen die Arkoniden garantiert Kenntnis von den Explosionen auf der Insel im Barkennt und wussten, dass dort mehrere Gegenstände vernichtet worden waren. Die Schiffe im Orbit von Ertrus hatten die Emissionen gemessen, die Kommandanten verstanden sie zu interpretieren. Schon bei Rhodans Flucht von Ertrus hatten die Terraner offensichtlich moderne Transmitter benutzt; also mussten die Arkoniden davon ausgehen, dass man solche Geräte erneut benutzt hatte. Es musste dem Oberkommando unter dem Befehl des Mascants Kraschyn auch klar sein, dass sich die Entführer in der Nähe aufhielten.
    Aber keiner der Arkoniden ahnte
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