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2049 - Morkheros Galaxis

Titel: 2049 - Morkheros Galaxis
Autoren: Unbekannt
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Gürtelschnalle und betätigte den dritten Schalter. Nichts geschah - auch nach einigen Minuten Wartezeit nicht. Er konnte den Versuch wiederholen, sooft er wollte, Sensor Nummer drei löste keine erkennbare Funktion aus.
    Klug wäre es gewesen, eine Weile abzuwarten, Nummer drei in Kombination mit eins und zwei zu testen; doch der alte Seelenquell konnte nicht warten. Er besaß nicht die Geduld, die für ein methodisches Vorgehen notwendig gewesen wäre. Stattdessen legte er die Fingerkuppe auf Sensor vier.
    Wrehemo wartete ab - wieder mit demselben Ergebnis. Nichts geschah. Sensor vier war ohne Funktion. „Das kann nicht ..."
    Er probierte in rascher Folge die nächsten Möglichkeiten durch. Ob er starb oder nicht, es war ihm egal; gleich ob sein Geist ausgelöscht wurde, ob er mit dem Gürtel explodierte oder ganz Chirittu schließlich in die Luft flog. Die nickelfarbenen Sensorpunkte reagierten auf jede Berührung. Er spürte es wie elektrische Mikroschläge mit jedem Versuch, dennoch produzierte der Gürtel keinen merklichen Effekt. Wenn der alte Seelenquell gehofft hatte, nochmals zusätzliche Fähigkeiten zu erlangen, sah er sich getäuscht. Alles deshalb, weil der Anzug der Phantome nicht mehr in der Nähe war?
    Funktionierte der Sepzon-Gürtel nicht so unabhängig wie gedacht? Am Ende langte er bei Nummer siebzehn an. Seine allerletzte Chance: Wrehemo strich über die Knopffläche, ohne sich noch eine Chance auszurechnen, da erklang eine Stimme in seinem Kopf: „Ich grüße dich, Herr. Kann ich dir behilflich sein?"
    Als Wrehemo Seelenquell die Schartenaugen öffnete, umgab das Haus ihn mit tiefer Dunkelheit. Er dirigierte den Silberträger hinaus, ein kalter nächtlicher Lufthauch trocknete seinen Schweiß. Er blickte zum Sternenhimmel hinauf, schickte seinen Blick über das gleißende Band der Galaxis Dommrath, darunter die nahen Sonnen Zem'okhmos Stern, Coux, Mindan, das Horromiya-System, Stuuhr und viele andere. Irgendwo dort musste sich Morkhero befinden. „Denkst du noch an mich ...?" murmelte er beinahe unhörbar. „Ich bin längst nicht am Ende. Irgendwann finde ich dich, und dann ..."
    Wrehemo spürte den Gürtel um seine Hüfte. Er hatte recht daran getan, sich nicht aufzugeben. Seine Sache war nicht verloren. Immerhin hatte er noch hundert Jahre; solange Morkhero den Anzug der Phantome nicht anlegte und damit alles verdarb. Wrehemo begab sich ins Haus zurück, um zu schlafen. Tags darauf widmete er sich mit frischer Kraft dem Sepzon-Gürtel.
    Sensorknopf Nummer siebzehn, soviel stand bald fest, aktivierte einen Mikrocomputer, der in den Sepzon-Gürtel integriert war. Die ganze Zeit hätte er nur zu fragen brauchen, hätte er gewusst, wen und auf welche Weise. Als Kommunikationsmedium diente eine mentale Sprache, die sehr präzise und für Wrehemo leicht verständlich war. Die wichtigste Funktion des Sepzon-Gürtels bestand darin, den Anzug der Phantome und dessen Kräfte zu lenken. Der Schritt auf eine höhere Stufe der Existenz, angeblich eine Dienstleistung des Anzugs, musste vom Sepzon-Gürtel gesteuert werden.
    Wrehemo fand heraus, dass es stets eine Verbindung zwischen dem Anzug und dem Gürtel gab. „Ein unsichtbares Band über Raum und Zeit", erklärte der Anzug ihm, „eine Art Peilung, die es erlaubt, über jede denkbare Entfernung einen Kontakt zum Anzug der Phantome aufzubauen."
    „Über jede?" fragte er staunend zu rück. „Jede", bestätigte der Gürtelrechner, und Wrehemo bildete sich ein, aus der 'mentalen Stimme einen stolzen Unterton herauszuhören. Allein die Vorstellung, er könnte den Anzug wiederfinden, versetzte den alten Seelenquell in Erregung, Einige der Sensortasten am Gürtel dienten dazu, die Peilung herzustellen. Mit Hilfe einer Frequenzjustierung - eine der Sensortasten - suchte er in einem Tage währenden Prozess das gesamte Spektrum durch, in dem der Sepzon-Gürtel orten konnte.
    Wrehemo stand in einem permanenten mentalen Kontakt zum Gürtel. Der Vorgang kostete all seine Kräfte. Als er eben aufgeben wollte, ausgebrannt bis zur Erschöpfung, als er fast schon glaubte, Morkhero habe den Anzug möglicherweise vernichtet, stellte Wrehemo eine Resonanz fest. Er hätte vor Erleichterung beinahe das Bewusstsein verloren. Der Anzug existierte noch. Die Verbindung war so schwach, dass die Rückkopplung lediglich Sekundenweise entstand.
    Er hielt es für denkbar, dass sich Morkhero in die Southside der Galaxis begeben hatte, in den weit entfernten Do'Cennyr-Arm des
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