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2049 - Morkheros Galaxis

Titel: 2049 - Morkheros Galaxis
Autoren: Unbekannt
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Kantenlänge messenden Raum. Unter der niedrigen Decke, bei steril wirkender Kunstbeleuchtung, stellte er einen stabilen Plastiktisch auf. Die Wippe Ruhar platzierte er auf der Tischfläche, anschließend die Bombe. Er fixierte die Sprengstoffzellen mit einem Klebeband. „Wie steht es mit der Peilung?"
    „Ruhar erzielt Fortschritte."
    „Ausreichend?"
    „Verlasse dich besser nicht darauf, Herr." Wütend versetzte er: „Ich verzichte auf deine Ratschläge! Wenn du nichts Sinnvolles zu sagen hast ..."
    Wrehemo klinkte sich in die Systeme des Gürtels ein. Der Para-Block nahm jenseits der galaktischen Grenzen Gestalt an. Die Materiewippe sandte in rascher Folge ihre Dunkelfelder aus. Mehr als die Hälfte aller Testläufe schlug jedoch aus ungenannten Gründen fehl. Die Hälfte selbst in diesem Stadium noch ein Wert, der Wrehemo unerträglich hoch schien. Ich allein kann euch Rettung bieten, ich allein besiege euren Tod. Wrehemo spürte, dass er allmählich müde wurde.
    Von Süden und Westen näherten sich Doppelstabroboter in großer Zahl. Er rechnete jede Minute damit, durch einen Zufall entdeckt zu werden. Die Truppen der Legion bewegten sich im Einzugsgebiet der Siedlung, teils in Sichtweite der Industriebrache. Wrehemo saß definitiv fest. „Ist es jetzt soweit?" drängte er mit seiner mentalen Stimme den Sepzon-Gürtel. „Habe Geduld, Herr."
    „Nein! Es muss jetzt geschehen! Wenn nicht jetzt, wann sonst?"
    Er sah vor seinem inneren Auge den Block der Monochrom-Mutanten Gestalt annehmen, eine außergalaktische Magnesiumexplosion, gleißend hell wie eine Nova. Ein zweites, düsteres rotes Pseudolicht glomm plötzlich an der Korona des Para-Blocks auf. „Was ist das?"
    „Der erloschene Zeitbrunnen, Herr", klärte der Gürtelrechner ihn auf. „Was sagt Ruhar?"
    „Ruhar rät, den Vorgang zu ignorieren. Es ist nicht bedeutend." Wrehemo zwang sich, seine Schartenaugen aufzureißen, vielleicht das letzte Mal im Land Dommrath - oder vor dem Eintreten seines Todes. Sein Blick fiel auf den Orter an seinem Handgelenk. Energetische Entladungen häuften sich in unmittelbarer Nähe. Wrehemo streckte die Hand aus, er ließ den Silberträger sich nach vorne beugen, dann schaltete er den Zeitzünder der Bombe ein. „In wenigen Minuten wird dieser Ort von einer Sprengladung vernichtet", verkündete er dem Sepzon-Gürtel. „Bis dahin muss der Transfertausch zwingend stattgefunden haben."
    „Herr! Ruhar hat die notwendigen Daten noch immer nicht mit hinreichender Genauigkeit ermittelt!" Wrehemo horchte lange in sich. „Die Monochrom-Mutanten halten nicht mehr lange durch. Wenn es jetzt nicht geschieht, sterben sie, weil der Block viel zu stark ist."
    „Herr, wir ...!"
    „Jetzt! Wir tun es jetzt!" Es dauerte unerträglich lange. „Warum passiert es nicht?" hörte er sich schreien. Die mentale Anspannung fraß ihn auf, er spürte seine Kräfte schwinden. Wrehemo saugte aus dem Körper seines Silberträgers alle Energie, die er bekommen konnte; so lange, bis das Herz des Silbernen zu rasen begann.
    Mit einemmal wurde es dunkel. Absolute Finsternis hüllte den alten Seelenquell auf seinem Sattel ein. Mit geschlossenen Augen identifizierte er das Dunkelfeld. Vor dem Hintergrund einer imaginären Leinwand glaubte er die Gesichter der Monochrom-Mutanten zu erkennen, sehr viel großflächiger als die Gesichter eines Seelenquell, grobe, fleischige Fratzen mit einem kruden Mienenspiel. Eines der Gesichter rückte ihm plötzlich sehr nahe - der Monochrom-Mutant Trimarat? -, mit einem etwas größeren Artgenossen neben sich, der Trimarats Hände umklammert hielt. Ein Käfig aus statischer Energie umfing den alten Seelenquell. Eine nichtmaterielle, rätselhafte Sphäre hüllte ihn ein, und er spürte, dass er nur noch wenige Sekunden hatte.
    Trimarat und sein Artgenosse stellten die Austauschkörper. Ihre Masse entsprach etwa Wrehemo und dem Silberträger. Die Wahl schien Wrehemo logisch; Trimarat war der stärkste der Mutanten, er musste auch die beste Peilung liefern. Ich allein besiege euren Tod. - Habt ihr das wirklich geglaubt? Der Seelenquell, der er einmal gewesen war, hätte Mitgefühl empfunden, vielleicht Dankbarkeit für Trimarat und seinen Artgenossen. Aber nicht der Seelenquell von heute. Er versuchte, die Schartenaugen auf zureißen. Doch es war viel zu spät, er konnte nichts mehr tun, bloß noch hoffen, dass alles funktionierte wie geplant. Fünf Minuten waren nichts. Verschwendete Gedanken, „Herr
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