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2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit

Titel: 2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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war es der Exodus in eine bessere Welt. Für sie gab es' nichts Erstrebenswerteres, als in ES einzukehren."
    Das klang Atlan ein wenig zu pseudoreligiös, fast schon sektiererisch. Aber dann fügte Mondra hinzu: „Ich habe Delorian bis zuletzt mit falschen Augen gesehen. Ich war engstirnig und egoistisch. Aber Delorian gehörte mir nicht, war nie mein Besitz. Für ihn war es dasselbe wie für die Evoesa, als ES ihn zu sich gerufen hat."
    Mondra blickte sich wieder suchend um. „Ich werde noch durch einige Höhen und Tiefen gehen", sagte sie entschuldigend. „Aber ich bin hier, weil ...
    Ich dachte, er sei hier, glaubte, er habe sein Kommen angekündigt ... Aber das muss wohl Einbildung gewesen sein."
    Sie hatte kaum geendet, da wurden ihre Augen auf einmal groß und begannen förmlich zu leuchten. Atlan drehte sich um. Hinter sich, in der Mitte der Zentrale und direkt neben dem Kokon, sah er einen jungen Mann stehen, der wie ein jugendlicher Perry Rhodan aussah, aber gleichzeitig unverkennbar Delorians wesentliche Merkmale hatte.
    Vor allem die Augen waren anders. Es waren die Augen des Chronisten von ES. Und Atlan dachte: Eine gewisse Bindung an die Mutter ist also tatsächlich vorhanden Mondra Diamond strahlte förmlich vor Glück. Aber dann verdüsterte sich ihre Miene wieder. Denn es stellte sich heraus, dass Delorian nicht an Bord der SOL gekommen war, sondern nur Bilder von seinem Besuch bei den Inzaila Onda sandte. Also hat Delorian die Nabelschnur durchtrennt, dachte Atlan. In der Folge beschäftigte er sich jedoch nicht mehr mit Mondras Problemen. Dafür hielten ihn die Bilder und Informationen die Delorian ihnen übermittelte, zu sehr in Atem. Delorian bediente sich derselben Methode, wie sie der alte Chronist beim Bericht über die Genese von ES angewandt hatte..
    Der Junge lernte in der Tat sehr rasch.
    Bevor ES das INSHARAM verlassen konnte, mussten noch einige wesentliche Dinge geregelt werden.
    Vor der Superintelligenz lag das entleerte INSHARAM, dem ES selbst den psionischen Stoff entzogen hatte. Für die Evoesa war gesorgt worden.
    Aber da waren noch die Inzaila Onda, jene hochentwickelten pflanzlichen Intelligenzen aus der Galaxis Segafrendo, sie alle moralisch und ethisch wertvolle Individuen. Sie brauchten keinen Absturz zu befürchten, denn sie konnten sich nach wie vor an den weiterhin vorhandenen Schwerkraftlinien orientieren.
    Aber was sollte nun aus den Inzaila Onda werden?
    Das INSHARAM hatte sie zwar geformt, hier waren sie zu höheren Wesenheiten aufgestiegen, denen es nunmehr möglich war, selbst Weltraumfernen ohne zusätzlichen Schutz zu durchwandern. Sie konnten sich selbst vor der Leere und Kälte des Alls schützen. Doch ihr Platz war nicht hier. Das INSHARAM war nicht der Ort, an dem sie gedeihen und sich weiterentwickeln konnten. Das INSHARAM hatte sie zwar abgehärtet, würde sie aber letztlich auf Dauer zerstören.
    ES nahm Anteil an dem kollektiven Alptraum, in dem die Inzaila Onda gefangen waren. Und ES erlöste sie von den quälenden, selbstzerstörerischen Bildern und holte sie zurück in die Wirklichkeit. Dann schickte ES seinen Chronisten Delorian mit einer kleinen Gabe zur Inzaila Onda Jonklym, die immer noch unter den Nachwirkungen der Alpträume zu leiden hatte.
    Jonklym befand sich bereits auf dem Weg der Regeneration. Und als Delorian über das weite grüne Land ihres schiffsförmigen Körpers schritt, da begrüßte sie den Chronisten von ES bereits mit positiven Empfindungen. Jonklym und die anderen Inzaila Onda waren tatsächlich bereits geheilt.
    Delorian begab sich zum Herzen der Inzaila Onda, in jene Kaverne mit dem kleinen Teich, aus dessen Mitte sich ein zehn Meter hohes, lilafarbenes Gewächs erhob. Die Zehntausende von Mikroblüten, die den Stamm bedeckten und ihm seine Farbe verliehen, empfingen den Chronisten von ES mit Wolken süßlich duftenden Blütenstaubes. Und die Decke der Kaverne funkelte und glitzerte wie ein Sternenhimmel.
    Delorian klärte Jonklym über die neuen Bedingungen auf, die nunmehr im INSHARAM herrschten. Nun, da das INSHARAM gewissermaßen ausgetrocknet war, durch ES seines psimateriellen Gehalts beraubt, waren die Dimensionstunnel seit langer Zeit wieder in beide Richtungen passierbar. Das bedeutete, dass die Inzaila Onda das INSHARAM jederzeit verlassen konnten. Und ES riet ihnen, dies zu tun, und zwar baldigst, denn der Zeitpunkt war abzusehen, an dem sich die Dimensionstunnel wieder schlossen.
    Jonklym beriet sich mit den anderen
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