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2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit

Titel: 2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit
Autoren: Unbekannt
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Inzaila Onda, und sie kamen rasch zu einer Übereinkunft. Die pflanzliche Intelligenz teilte ES über seinen jungen Chronisten mit, dass alle Inzaila Onda nun, da sie Weisheit und Unsterblichkeit erlangt hatten, die Gunst des Augenblick nutzen und in kosmische Räume ausschwärmen wollten.
    Die Inzaila Onda wollten durch die verschiedenen Dimensionstunnel in die Freiheit reisen und sich dann in die unterschiedlichsten Richtungen verteilen. Sie brauchten einander nicht mehr, waren sich jede selbst genug. Sie beabsichtigten auf diese Weise, über das halbe Universum auszuschwärmen, und hofften darauf, dass sie jede eine geeignete Wirkungsstätte für missionarische Tätigkeiten finden würden. Sie wollten alle Gutes tun, auf diese oder jene Art, wie es sich gerade anbot, das gesamte Spektrum positiven Wirkens aufarbeiten.
    Nun wandte sich Delorian dem „Altar" der Inzaila Onda Jonklym zu, der aussah wie ein Baumstumpf von zwei Metern Durchmesser. Es war ein Gegenstück jenes Gebildes, zu dem Atlan auf der Inzaila Paumyr von Auroch-Maxo55 vorgedrungen war und von wo er einen der 22 Kym geborgen hatte.
    Der „Altar" von Jonklym war leer. Hier deponierte Delorian die Gabe, die ES geschickt hatte. Es handelte sich um das tönerne Behältnis mit dem Ableger des Pflanzenvaters Arystes. Es war der Wunsch von ES, so verkündete der junge Chronist, dass Jonklym dieses zarte Pflänzchen wohl behüten möge und ihm an einem geeigneten Ort zu Sicherheit und Geborgenheit verhalf.
    Jonklym versprach es. Die Inzaila Onda würde Arystes' Ableger wie ihren wertvollsten Schatz betreuen und ihn erst aussetzen, wenn sie einen Planeten gefunden hatte, an dem Arystes ideale Lebensbedingungen vorfand, wo er gedeihen und zu der ihm gebührenden Größe eines Pflanzenvaters wachsen konnte.
    Jonklym wusste auch schon, welchen Sternensektor sie aufsuchen wollte. Sie hatte den Absantha-Tunnel zum Ausgangspunkt ihrer Reise ausgesucht.
    Jenen Dimensionstunnel, der schon fast geschlossen war und nur noch wenige zehntausend Jahre genutzt werden konnte. Ja, auf der anderen Seite des Absantha-Tunnels würde sie gewiss den richtigen Ort finden, der für den empfindsamen Ableger des Pflanzenvaters Arystes zu einer neuen Heimat werden konnte.
    Und Jonklym machte sich als erste Inzaila Onda auf den Weg zu dem von ihr erwählten Tunnel. Aber noch bevor Jonklym in den Dimensionstunnel getaucht war, folgten die anderen Inzaila Onda ihrem Beispiel und strebten den verschiedenen Ausgängen zu. ES verfolgte ihren Exodus, bis die letzte von ihnen in einem der Tunnel verschwunden war. Die Zukunft würde weisen, was aus Jonklym und den anderen Inzaila Onda werden würde.
    Ob sie nun wie Jonkylm im Absantha-Sektor wirkten oder in anderen fernen, unbekannten Sternenräumen. Nun gab es für ES vor dem endgültigen Abschied vom INSHARAM nur noch eines zu tun. Der Chronist Delorian wandte sich den Betrachtern in der Kommandozentrale der SOL zu und kam ihnen entgegen. Die Illusion war perfekt. Delorian brauchte nur einen Schritt zu machen und auf einmal stand er in der Mitte der Kommandozentrale, gleich neben dem Kokon, den Lotho Keraete an dieser Stelle verankert hatte und der noch immer an seinem Platz schwebte.
    Delorian Rhodan, der seinem leiblichen Vater Perry zum Verwechseln ähnlich sah, blickte sie nacheinander an: Atlan, Icho Tolot, Ronald Tekener und Dao-Lin-H'ay, Fee Kellind und Tangens den Falken- und seine Mutter Mondra Diamond. Der junge Mann vor ihnen bedachte sie alle mit demselben unpersönlichen, distanzierten Blick Es sprach Wohlwollen daraus, eine gewisse Zuneigung und Vertrautheit - aber keine Wärme. Seine ganze Haltung drückte aus, dass er der Verwalter des gesamten Wissens von und über ES war, das ihm der geschiedene Chronist übertragen hatte: Er war ganz und gar der neue, der jüngere Chronist von ES, „Die Dimensionstunnel werden nun für wenige Stunden offen stehen, so dass ihr sie benutzen könnt, um ins Standarduniversum zurückzukehren", eröffnete Delorian den Anwesenden sachlich und ohne lange Einleitung.
    Der junge Mann fand keine Worte des Dankes, keine Aussage für die Hilfsdienste bei der Geburt von ES, kein Lob über die geglückte Mission. Sah Delorian seinem leiblichen Vater Perry auch noch so ähnlich, ihm fehlte die menschliche Wärme. Er bekundete mit dieser Haltung eindeutig, dass er vor allem Träger der Werte seines geistigen Vaters ES war. Über seine Lippen kam nicht einmal die Andeutung von Zuneigung für seine
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