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2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM
Autoren: Unbekannt
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..."
    „Verzeih, dass ich dich erneut unterbreche, Tekeneros", warf Icho ein, „aber ich möchte auf einen weiteren Punkt zu sprechen kommen."
    Haluter waren eigentlich die Höflichkeit in Person. Icho musste also buchstäblich etwas auf der Zunge brennen.
    Tek nickte. „Natürlich."
    „Wir haben bislang zwar keine Schaltstationen oder ähnliches gefunden, die das INSHARAM aufrechterhalten, müssen aber aufgrund unserer Erkenntnisse davon ausgehen, dass dieses Gebilde keines natürlichen Ursprungs ist."
    „In der Tat. Genau wie der Deltaraum der Baolin-Nda."
    „Die Frage lautet also: Wer hat INSHARAM in der Tiefe installiert? Zu welchem Zweck?
    Und wie?"
    „Hast du eine Antwort gefunden?"
    „Ich habe zumindest eine Theorie, was das Wie betrifft." Gespannt sah Tekener den Haluter an. „Von der Größenordnung her lässt das INSHARAM einen Vergleich mit einem „zusammengestauchten" Sporenschiff zu. Es ist zurzeit nur eine Spekulation, aber ... entstand INSHARAM ursprünglich eventuell aus einem modifizierten Sporenschiff?"
    Ein Sporenschiff, dachte Tekener. Diese Raumschiffe der Sieben Mächtigen waren kugelförmige Giganten mit einem Durchmesser von 1126 Kilometern gewesen, deren Technologie dem Bereich der Kosmokraten entstammte. Sie sollten in den verschiedensten Regionen des Universums durch das Verbreiten von Biophoren Leben entstehen lassen und damit den Grundstock zur Bildung organischer Intelligenz legen. „Aber das hieße", murmelte der Smiler, „dass die hohen kosmischen Mächte hier ihre Hand im Spiel haben."
    „Wer sonst?" fragte Icho Tolot. „Aber entschuldige, dass ich dich unterbrochen habe. Was wolltest du sagen?"
    „Ich mache mir Sorgen um Atlan. Warum ist er noch nicht zurückgekehrt? Warum meldet er sich nicht?"
    Der alte Instinkt rührte sich in Tekener. Alles war ruhig im und um das Schiff, zu ruhig. Der Smiler zweifelte nicht daran, dass sich das bald ändern würde.
     
    8.
     
    Erinnerungen
     
    „Ich habe dich hierher gebracht, zusammen mit meinen Helfern."
    Ich vernahm die Stimme in meinem Kopf, doch gleichzeitig materialisierte vor mir der Körper eines Rautak, großgewachsen, schlank und muskulös, mit dunklem Haar und bronzener Haut, die im trüben Licht der Grotte leicht türkis zu schimmern schien. „Ich bin Dekomag, Gesandter der Inzaila Onda Jonkylm, die du soeben betreten und aus ihrem Alptraum gerissen hast." Diesmal bewegten sich die Lippen der Rautak-Projektion synchron zu den Worten, die ich vernahm, doch war ich mir nicht sicher, ob das von der Inzaila Onda geschaffene Gebilde tatsächlich sprach oder ich eine telepathische Sendung des Pflanzenwesens empfing. Genau wie ich es auch in der Kommunikation mit der Inzaila Paumyr und ihrem Geschöpf Jamaske erlebt hatte. „Aus ihrem Traum gerissen ...?" Ich schüttelte mich, versuchte erneut, mich zu orientieren. Das unerträgliche Pochen in meinem Kopf war verschwunden und mit ihm das zuvor allgegenwärtige Alpdrücken, das mich fast um den Verstand gebracht hatte. „Mit den Impulsen deines Vitalenergiespeichers", bestätigte Dekomag.
    Ich schaute zu dem Wesen in dem Teich hinüber, das gen au wie ein Pflanzenvater aussah, dem zehn Meter hohen, orchideenähnlichen Gewächs.
    Langsam, ganz langsam, entfalteten sich seine Ranken und Strünke, Blätter und Zweige, richteten sich wieder auf, und einige der Myriaden winziger Blüten, die den Stamm bedeckten, öffneten sich und stießen intensiv riechende Staubwolken aus.
    Und die Empfindung, die über mich hereinbrach, war wie ein innerer Sonnenaufgang. Wie der erste, unvergessliche Kuss, die Erkenntnis einer großen Liebe, die Beobachtung, wie aus Protomaterie ein Sonnensystem wird. Das, Wesen, in dessen Innerem ich mich befand, War von so überwältigend positiver Natur, dass eine andere als eine friedliche Verständigung vollkommen außer Frage stand. Nur ein Wesen hatte schon einmal ein ähnlich wunderbares Gefühl in mir ausgelöst wie das, das ich nun in Jonkylms Herz empfand.
    Lange war es her, über zwei Jahrtausende, doch die Erinnerung war so frisch, als wäre es erst vor zehn Sekunden gewesen. Solch ein Gefühl hatte ich bei den Begegnungen mit Tengri Lethos, dem Hüter des Lichts, gehabt. Jetzt denkst du schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten an den Hathor, den Humanoiden mit der smaragdgrünen Haut mit goldfarbenen, abstrakten Mustern. Ich wusste, worauf der Logiksektor mich in Wirklichkeit hinweisen wollte: Das kann kein Zufall sein.
    Aber die
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