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2044 - INSHARAM

Titel: 2044 - INSHARAM
Autoren: Unbekannt
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definierbaren Material." ,"Myles", sagte Tek.
    Der blasse Unsterbliche zuckte mit den Achseln. „Ich vermute, dass es sich dabei um eine Art Materieprojektion im Sinne festkristallisierter Psi-Materie handelt." Die Betonung des zweiten Wortes legte nahe, dass er genauso viel wusste wie alle anderen auch: nämlich so gut wie gar nichts.
    Atlan, dachte Tekener. Wo bleibt Atlan? Icho Tolot räusperte sich. „Ein etwa 1160 Kilometer langes Kammergebilde", sagte er. „Das ist der größte Durchmesser des INSHARAM", sagte Kantor. „Der kleinste beträgt 840 Kilometer. Jedenfalls haben fast alle Besatzungen der Space-Jets in der Wandung Phänomene bemerkt, die darauf schließen lassen, dass eine Fülle von taschenartigen Ausbuchtungen des INSHARAM in den Hyperraum ragen." Tek atmete scharf ein. „Dann handelt es sich bei dem INSHARAM also um ein Gebilde, das direkt in den Hyperraum eingebettet ist?"
    Der Wissenschaftler nagte kurz an seiner Unterlippe. „Ich muss noch weitere Untersuchungsergebnisse abwarten und Daten auswerten, aber ..." Er gab sich einen Ruck. „Ich vermute, INSHARAM ist eine herzförmige Blase im Übergangs bereich von Standarduniversum zum Hyperraum, eingebettet in die Tiefe."
    „Dem Raum unter dem Raum", murmelte Tekener.
    Kantor nickte. „Der interdimensionalen Grenzschicht zwischen den Raum-Zeit-Kontinua des Multiversums, in die die psionischen Felder des Moralischen Kodes, also die Kosmonukleotide, in Form der Doppelhelix eingebettet sind. Damit würde das INSHARAM eine Art Miniaturuniversum darstellen, das vom erhöhten Energiereichtum der Tiefe profitiert. Ultrahochfrequente Hyperenenergie aus dem Hyperraum diffundiert durch die Hülle des INSHARAM ins Innere, kondensiert dort zu der psimateriellen Flüssigkeit und wird akkumuliert. INSHARAM ist beinahe bis zum Rand mit der kristallklaren Psi-Materie gefüllt."
    „Wie im Baolin-Deltaraum", sagte der Haluter. Tekener konnte sich vorstellen, dass ,Tolots zwei Gehirne auf Hochtouren arbeiteten. „Eins verstehe ich nicht", sagte er. „Ich dachte um die Tiefe zu betreten, müsste man einen Tiefenbahnhof benutzen."
    „Nur zum Betreten des Tiefenlands" korrigierte der schwarze Riese. „In unserer Gegenwart existiert das nicht mehr, zu unserer aktuellen Zeit wohl schon. Stell dir einen Wassertropfen vor, der in der Luft schwebt Tekeneros." Mit der ehrenvollen Namensform, die Haluter nur bei engen Freunden verwendeten, versuchte Tolot abzuschwächen, dass er sich dem Smiler gegenüber ziemlich schulmeisterlich verhielt. Tek nickte. „Seine Oberfläche ist ein in verschiedener Hinsicht bemerkenswertes Gebilde, das sich in der Natur über die Tiefe von mehreren Atom- bis Moleküldurchmessern erstrecken kann. Deshalb spricht man auch von einer Phasengrenzschicht, in der sich die Eigenschaften der Materie ändern. Teilchen unterliegen hier nämlich nicht allseitig gleichmäßigen Kraftwirkungen wie im Phaseninneren der Flüssigkeit, was dort ein Minimum der potentiellen Wechselwirkungsenergie zur Folge hat. Vielmehr handelt es sich bei Phasengrenzen um grundsätzlich energiereichere Gebilde, wobei die Grenzschichterscheinungen das Wirken von Oberflächenkräften widerspiegeln."
    „Die Oberflächenspannung einer Flüssigkeit ist die bekannteste Auswirkung dieser Gesetzmäßigkeit", warf Tekener ein. So redselig hatte er Icho Tolot selten erlebt. „Ohne stofflich gesehen etwas anderes zu sein, ist die Phasengrenzschicht der deutlich markierte Flüssigkeitsrand", fuhr der Haluter fort. „Im übertragenen Sinn kann deshalb von der raumzeitlichen Grenze eines Universums zur akausalen Offenheit des Hyperraums gesprochen werden. Der höhere Energiereichtum der Phasengrenze entspricht demnach der Raum-Zeit-Krümmung und vergleichbaren Effekten - und ihre geringe „Dicke" der mit der Tiefe verbundenen Tiefenkonstante von exakt 2312 Metern."
    „Mit anderen Worten ..."
    Tolot ignorierte die Unterbrechung. „Die Tiefe als Raum unter dem Raum ist also, genau betrachtet, ebenfalls Teil des jeweiligen Teil-Universums und unterliegt im Kern raumzeitlichen Konventionen. Der Unterschied ergibt sich durch die Grenzschichtstruktur. Und weil für uns beim Standarduniversum respektive den zum Standard verwobenen Sequenzen weder ein Zentrum noch ein Rand im eigentlichen Sinn definiert werden kann, ist die Tiefe als Übergang zum Hyperraum auch von jedem Punkt im Raum-Zeit-Kontinuum aus zugänglich."
    „Na schön", sagte Tekener, „aber was ist
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