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2041 - Absolute Finsternis

Titel: 2041 - Absolute Finsternis
Autoren: Unbekannt
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gemeint?" Bully starrte unverwandt auf die Stelle, an der sie verschwunden war. „Sind die Mutanten im Begriff, ihr dringendstes Problem selbst zu lösen, oder hat der Ara das genetische Selbstmordprogramm entschlüsselt?"
    „Ich habe das Gefühl, Dass Moharion keine dieser beiden Möglichkeiten meinte", gestand Rhodan. „Sondern?"
    In einer zwiespältigen Geste hob der Terranische Resident die Hände. „Ihre Gedanken hat sie jedenfalls unter Kontrolle", wandte Gucky ein. „Aber das ist noch nicht alles. Irgendetwas stieß mich zurück, als ich telekinetisch nach ihrer Schulter greifen wollte."
    „Weißt du, was es war?"
    „Keine Ahnung, was mit Moharion los ist. Wir hätten ihr folgen sollen."
    „Ich respektiere den Wunsch der Mutanten", wehrte Rhodan ab. „Auch wenn ich weiß, Dass ich damit einen Fehler begehe."
    Von Terrania City aus gesehen lag die Mutantenstadt Mol' Jueglo so ziemlich am anderen Ende der Welt. Die gleißende Mittagssonne dort entsprach dem flirrenden Sternenhimmel über der Solaren Residenz.
    Während Perry Rhodan sein Büro aufsuchte, um noch zu arbeiten, lenkte Reginald Bull seine Schritte zielstrebig ins „Marco Polo". Das Restaurant bot einen atemberaubenden Blick über die Metropole Terrania, deren Pulsschlag zu keiner Zeit erlahmte. In Minutenabständen starteten und landeten Raumschiffe aller Größenordnungen. Als fahl schimmernde Kugeln stiegen sie in die Nacht empor - und wurden erst in großer Höhe zu aufglühenden Sternschnuppen, sobald ihre Unterlichttriebwerke zündeten und sie dem Schwerefeld des Planeten entrissen.
    Trotz vorgerückter Stunde war das Restaurant gut besucht. Bully bekam einen Tisch an der Panoramaverglasung. Er sah bekannte Gesichter in der Nähe; ein joviales Kopfnicken, ein Lächeln, nach mehr stand ihm indes nicht der Sinn. Die überwiegende Zahl der Gäste waren ohnehin Besucher der Solaren Residenz. Von Anfang an war es erklärtes Ziel, Mitarbeiter der Regierung 'und die Bevölkerung nicht zu trennen, sondern die Residenz in bestimmten Bereichen zu einem Ort der Begegnung zu machen.
    Reginald Bull genoss das Essen und die Aussicht. Doch in Momenten wie diesen meldete sich die Erinnerung: Seine Gefangenschaft und die Verhöre im Golkana-Gefängnis auf Arkon waren nach wie vor auf erschreckende Weise gegenwärtig. Er würde die Geschehnisse lange mit sich herumschleppen, war sicher nicht so hart, wie er sich nach außen den Anschein gab. Reginald Bull zahlte mit seinem persönlichen Kode, erhob sich ruckartig und ging zu dem gläsernen Antigravlift, der zu einem der öffentlichen Verteilerknoten führte. Dass ihn jemand von einem der Tische aus ansprach, registrierte er nur unbewusst. Erst hinterher hatte er das Gefühl, Maurenzi Curtiz gesehen zu haben, den Ersten Terraner, doch sicher war er sich dessen nicht.
    Er befand sich immer noch in der Mittelachse der Solaren Residenz, dem gut einen Kilometer langen „Stiel" der Stahlorchidee. Was er jetzt brauchte, war Ablenkung -' kein Schlaf, der immer noch zu häufig in Alpträumen endete, und erst recht keine Arbeit, die letztlich einzig und allein Arkons Machtgelüste aufgezeigt hätte. In der Draufsicht ähnelten die fünf Seitenflügel der Residenz den Blütenblättern einer Orchidee. Vier dieser massigen Flügel waren der Allgemeinheit nicht zugänglich, in einem davon lag Bullys Ziel: eines der schönsten Agrararien, die er je betreten hatte. Die hochgewölbte Decke war als Sternenhimmel ausgebildet. Prallfelder hinderten den Badegast daran, der Kuppel zu nahe zu kommen, während sie zugleich jede Bewegung dämpften und den Eindruck erweckten, in die Unendlichkeit zu schweben.
    Es war die „romantische" Ader Reginald Bulls, die ihn gelegentlich hier Zerstreuung suchen ließ. Nachts, kurz nach drei Uhr fünfundvierzig, war die Freizeitanlage nur spärlich frequentiert. Bully sprang von einer der Liftplattformen aus in die Schwerelosigkeit und ließ sich treiben. Sein Ziel war ein kleines, von exotischen Korkenzieherbäumen bestandenes Eiland mit türkisfarbenem Strand. Zwei mannsgroße Echsen schleppten sich gemächlich durch den Sand. Sie waren nicht echt, nur Hologramme – Bully erkannte das an den fehlenden Spuren, die derart massige Körper zwangsläufig hinterlassen mussten. In Tagesabständen wurden die Programmfunktionen des Agrarariums verändert, so Dass selbst regelmäßige Besucher immer neue Kulissen vorfanden.
    Eine der großen schillernden Wasserblasen driftete vorbei. Sie
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