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2040 - Der Galaktische Mediziner

Titel: 2040 - Der Galaktische Mediziner
Autoren: Unbekannt
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hohen Korro-Marmorsockel eine lebensgroße Mo-Statue mit richtungsweisender Hand und vergeistigtem Gesichtsausdruck. Vier riesige Bäume säumten die Stufen zum Eingang hinauf.
    Zheobitt verließ als erster den Gleiter und „schwebte" bar- und leichtfüßig die Treppe hinauf. Zwergmaus, der hinter ihm ging, schaute sich mit offenem Mund um. „Nicht schlecht, Meister", stellte er anerkennend fest, „hier also wird dieser unglaubliche Reichtum gemacht und investiert! Kein Wunder, dass du ärgerlich deswegen bist." Er pfiff durch die Zähne und tätschelte Kreyfiss am Kopf. „Na, altes Langohr, ob wir beide hier überhaupt eingelassen werden? - Ich hätt' mir ja auch was Besseres anziehen können!" rief er seinem Herrn hinterher, erhielt jedoch keine Antwort darauf. „Komm, beeilen wir uns lieber, bevor die ein Abwehrfeld errichten."
    Eilig hoppelten und trappelten sie hinter dem Galaktischen Mediziner her, der das Portal bereits durchschritten hatte. Kreyfiss fiepte ein wenig. ängstlich; die schillernden Symbole rund um ihn herum waren ihm nicht geheuer. Zudem wurden sie aus unsichtbaren Düsen leise zischend mit einer geruchlosen Substanz besprüht. „Das dient wahrscheinlich dazu, dass deine Flöhe nicht mit reinkommen", wisperte Zwergmaus dem kleinen Blender zu.
    Als hätte er ihn verstanden, richtete Kreyfiss die großen Augen empört auf ihn, als wollte er sagen: „Wer von uns beiden Flöhe hat, ist ja wohl keine Frage!"
    Die beiden Ungleichen standen in einer weitläufigen Eingangshalle mit mehreren holographischen Informationssäulen und einem mit vier Aras besetzten Empfangstresen. Unter vier großen Oberlichtern standen von wuchernden Dschungelpflanzen umgebene bequeme Sitzmöbel, in denen sich selbst ein Haluter wohlgefühlt hätte. „Willkommen, großer Zheobitt. Ich bin Lokhwart, der Verwaltungschef der Klinik und habe die Ehre, dich persönlich in Empfang nehmen zu dürfen." Ein extrem hochgewachsener, schlanker Ara mit dünnen, millimeterkurzen weißen Haaren verbeugte sich mit über der Brust gefalteten Händen vor dem Mediker. „Du wirst bereits mit großer Ungeduld von Lordmediker Nagriol erwartet."
    Zwergmaus hielt unwillkürlich den Atem an. Er erwartete eine entsprechende Erwiderung seines Herrn, wie etwa: „Dafür hat er sich allerdings 40 Jahre Zeit gelassen, deshalb werde ich mich auch nicht beeilen."
    Um so erstaunter war er, als er Zheobitt lediglich sagen hörte: „Ich bin dem Ruf mit großer Freude und Ungeduld gefolgt, Lokhwart, und erwarte, unverzüglich vor den Rat treten zu dürfen."
    Und dazu zeigte sein Meister die ganz leichte Andeutung einer Verbeugung, kaum mehr als ein schwaches Nicken!
    Der bucklige Hoffer war verdutzt. Hastig zog er eine Schreibfolie für Notizen hervor, um ja nichts zu vergessen. Hoffentlich nahmen sie ihm die Folien beim Hinausgehen nicht weg. Er wusste bereits, dass in dieser Klinik keinerlei Aufnahmen gestattet waren.
    Der Mediker wies auf seine Getreuen. „Dies sind Zwergmaus, mein Memorist, und Kreyfiss,' mein Blender. Sie begleiten mich."
    Lokhwart zwinkerte nervös mit den Augen. „Nun, Zheobitt, ich bin sicher, dass wir einen schönen Aufenthaltsraum für die beiden Gäste finden werden ..."
    „Ich sagte doch, dass sie mich begleiten", unterbrach der Medicus eine Nuance schärfer. „Und zwar überallhin."
    „Das ... das ist aber eigentlich nicht gestattet ..." Der Verwaltungschef trommelte mit den Fingern gegen den Handrücken. „Wir wollen doch nicht diesen bewegenden Moment durch eine bürokratische Kleinigkeit zerstören?" wies Zheobitt ihn fast freundlich zurecht, schloss jedoch, für mehrere Sekunden die tätowierten Augenlider zur Warnung. „Außerdem sind wir alle durch das Portal gegangen und dekontaminiert worden." Er griff in die weiten Falten seiner gelben Brokatrobe und förderte eine kleine Ampulle zutage. „Hier, nimm täglich zehn Tropfen, und in einer Woche sind deine nervösen Beschwerden so gut wie weg. Das ändert aber nichts daran, dass du eine Untersuchung an deinem Hypothalamus durchführen lassen musst. Vermutlich ist es nur ein Tumor, kleiner als eine Linse, keine große Sache." Er ging weiter.
    Der Verwaltungschef gaffte ihm entgeistert hinterher; doch dann schien er zu merken, dass das für einen Mann in seiner Position keine angemessene Verhaltensweise war, noch dazu vor einem Buckligen und einem ziemlich aufmerksam dreinschauenden Tier. Er steckte die Ampulle ein und holte mit wenigen Schritten wieder auf.
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