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2040 - Der Galaktische Mediziner

Titel: 2040 - Der Galaktische Mediziner
Autoren: Unbekannt
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Und es fiel ihm nicht im Traum ein, einfach zu fragen, wie Zheobitt darauf kam, dass mit seinem Hypothalamus etwas nicht stimmte. Doch er dachte unter Garantie bei sich, dass hier vielleicht ein wiedergeborener Golteinheiler wandelte, mit dem Genie des Göttlichen Moa und des Weisen Mantar in sich vereint.
    Zwergmaus war an solche Momente bereits gewöhnt; Zheobitts Erfahrung und sein Spürsinn waren so groß, dass er viele Diagnosen bereits beim Augenschein stellen konnte. Natürlich unterstützten ihn seine veränderten und erweiterten Sinne dabei.
    Um jedoch die Biographie zu vervollständigen, stapfte der Memorist, so schnell er konnte, an die Seite seines Herrn und flüsterte ihm zu: „Woher weißt du das?"
    „Methestel", lautete die gewisperte Antwort. „Kaum wahrnehmbar, aber trotzdem kann es mir nicht entgehen. Du findest diese ultraschwache Körperausdünstung bei allen Lemur-Abkömmlingen, die Geschwülste haben - selbst wenn sie gutartig und so winzig sind wie Lokhwart."
    Der Stift flog über die Folie. „Du hast es also gerochen?"
    „Nein, nein, Dummkopf. Ich hatte ein stechendes Ziehen im kleinen rechten Finger." Zheobitt beschleunigte seinen Schritt und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Klinik zu. „Bitte?" Zwergmaus kratzte sich verblüfft mit dem Stift hinterm Ohr und blieb zurück. „Wie soll ich denn das wieder formulieren?"
    Ein schweres, fünf Meter hohes und drei Meter breites, dickes Facettenschott trennte den Eingangsbereich von der eigentlichen Klinik. Lokhwart gab Zheobitt drei Chipkarten und bat ihn, die Karten nacheinander in ein Ladegerät zu stecken und danach die Retina an einem Sensorfeld abtasten zu lassen. „Sobald die Programmierung erledigt ist, sind die Karten aktiviert, und ihr seid als hochrangige Besucher ausgewiesen, mit Zugang zu sämtlichen Bereichen der Klinik", erläuterte der Verwaltungschef.
    Zheobitt näherte seine Augen dem Sensorfeld, das schrill zu piepsen anfing. Seine Mundwinkel zuckten. „Ist ... ist etwas nicht in Ordnung?" erkundigte sich der Verwaltungschef nervös. „Ich denke, die Abtastung ist bei ihren Grenzwerten angelangt", antwortete der Medicus vergnügt. „Meine sprichwörtlich strahlenden Augen sprengen wohl den Normbereich."
    „Bitte halte dein Ohr an das Sensorfeld!" verlangte eine mechanische Stimme. „Eine Retina-Programmierung ist leider aus unbekannten Gründen nicht möglich."
    „"Das... das ist noch nie vorgekommen", stotterte Lokhwart. „Ist das Gerät kaputt?"
    „Nein, es ist sicher alles in Ordnung", versetzte Zheobitt beruhigend. „Ich bin nicht wie jeder andere. Mit dem Ohr geht es doch genauso." Die Chipkarte wurde ausgegeben. „Na also."
    „Äh ... ja. Bitte achtet auf diese Karten, ohne sie könnt ihr keine Sektionstür öffnen; und die Wächter haben Weisung, für niemanden eine Ausnahme zu machen." Der Verwaltungschef rang sichtlich um Fassung. „Aber Kreyfiss kann doch keine Tür allein aufmachen!" bemerkte Zwergmaus spöttisch. „Es ist wichtig, dass er eine Besucherkarte hat. Sonst verschwindet er in einem unbeobachteten Moment möglicherweise in einem Labor, weil man glaubt, dass er ausgerissen ist", antwortete Lokhwart. „Und wieso braucht ihr Wächter?"
    „Man muss alle Möglichkeiten berücksichtigen."
    „Packpack!" zeterte Kreyfiss und sträubte sich heftig, als er vor dem Sensorfeld, das automatisch die richtige Höhe einnahm, stillhalten sollte.
    Doch ehe sich der Blender versah, war die Prozedur schon vorbei. Zheobitt heftete die Karte an sein Halsband, das er ihm vorsorglich vor dem Verlassen der ZENTRIFUGE angelegt hatte.
    Der Weg zum Mantar-Zada-Saal war weit; der Saal lag mitten im Zentrum dieses riesigen Komplexes, keineswegs im Hauptgebäude.
    Hunderttausende echte und eingebildete Kranke pilgerten unablässig nach Rotrom; es war ein nie abreißender Strom. Mit ihnen verdiente Aralon seinen hauptsächlichen Unterhalt. Und es gab jede Menge Reiche und märchenhaft Reiche, die hierher kamen - oder die um einen Hausbesuch baten.
    Die Aufnahmeprozedur war denkbar einfach: Jemand flog hierher, meldete sich beim Außenposten und nannte den Grund seines Hierseins. Um die Landung gestattet zu bekommen, musste er lediglich eine von zwei Forderungen erfüllen: Zuerst gab er Einblick in seine finanziellen Verhältnisse, die mehr als zufriedenstellend sein mussten. Oder er war zwar arm, litt aber an einer Krankheit, die einen Galaktischen Mediziner fachlich forderte.
    Am besten war es natürlich, wenn
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