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2039 - Traumzeit

Titel: 2039 - Traumzeit
Autoren: Unbekannt
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Lächeln umspielte seine Lippen; seine Hand strich Gaumarol durch das weißblonde Haar.
    Normalerweise mochte er das nicht. Er war ja fast sechs - nach Arkonzeitrechnung! In diesem Augenblick jedoch akzeptierte er die Geste als Ausdruck der Verbundenheit, des stummen Verständnisses. Sie sprachen nichts, selbst die vereinzelten Meldungen in der Zentrale klangen leise und weit entfernt. Es schien nur ihn und seinen Vater zu geben und natürlich die große Welt, in die hinein er heute seine ersten zaghaften Schritte machte.
    Weit vor den Grenzen des Kugelsternhaufens Thantur-Lok, zu dem das Arkon-System gehörte, legte der Kreuzer eine Zwischenetappe im sogenannten Normalraum ein. Gaumarol stockte der Atem, so unglaublich war der Anblick. Riesig hob sich die glitzernde Sternenansammlung vor der abgrundtiefen Schwärze des Hintergrunds ab: In der Mitte standen die .Sonnen so eng beieinander, dass kaum eine Unterscheidung in Einzelsterne möglich war; nach außen hin wurden die Abstände größer, die Formation lockerte auf, schien sich dann in der Finsternis zu verlieren.
    Alles schien zum Greifen nah!
    Ein fernes, nebelhaftes Schimmern breitete sich unterhalb davon aus, das seitlich versetzt eine ähnliche Verdichtung wie Thantur-Lok besaß, an anderen Stellen langgestreckte Ausleger formte, zwischen denen sich dunkle Klüfte daherzogen. Das musste sie sein, die Öde Insel. Die Galaxis, der der Kugelsternhaufen mit Arkon vorgelagert war. Unvermittelt verstand Gaumarol, weshalb häufig vom Nebelsektor gesprochen wurde, wenn von der Milchstraße die Rede war.
    Und der Flug ging weiter.
    Sie erreichten das Arkon-System, näherten sich der schimmernden Kristallwelt. Die Bilder waren die Umkehrung des Abfluges von Bak Jimbany.
    Arkon 1 wurde größer, die Landmasse des Äquatorialkontinents Laktranor zum bestimmenden Eindruck. Sie überflogen das Sha'shuluk -Sichelbinnenmeer, näherten sich dem Shuluk-Ahaut-Gebirge. Ausschnittsvergrößerungen zeigten einen Gebirgsrücken, dessen Kamm riesiger Köpfe und Halbfiguren aus gleißendem Kristall bestand.
    Strenge und majestätische Gesichter blickten, von übernatürlichem Blitzen und feurigem Glanz umspielt, Gaumarol entgegen, schienen dem jungen Arkoniden dennoch verstohlen zuzublinzeln. Fast hätte er die Hand zum Winken erhoben. Im letzten Augenblick wurde er sich seiner Regung bewusst, stoppte die kaum begonnene Bewegung. Gaumarols Kopf drehte sich, um die zurückbleibenden Figuren nicht aus dem Blickfeld zu verlieren, denn der Kreuzer flog weiter, überquerte Gipfel, senkte sich dem Landefeld des Hochplateaus von Thek-Laktran entgegen.
    Unübersehbar breiteten sich, einem überdimensionierten Blumenbeet vergleichbar, die strahlend weißen Kelchbauten aus, die, auf stielförmigen Fundamenten errichtet, ihre Trichteröffnungen dem klaren Himmel entgegenreckten. Es mussten Hunderte sein, viele um ein mehrfaches größer als Vaters Palast, die als Ganzes die Hügel der Weisen genannte Anlage ausmachten. Und in ihrem Zentrum ...
    Gaumarols Blick Verschwamm; fast ärgerlich wischte er sich die Tränen ab, wollte nichts von diesem überwältigenden Anblick verpassen. Das also war er: der Kristallpalast, die Perle Arkons! Der gesamte Kelch bestand aus einem einzigen kristallinen Funkeln. Lichtkreuze und Sterne wuchsen zu blendendem Schein, vermischt mit Regenbogenglanz und einem vielfach facettierten Leuchten, das die nach außen geneigten, himmelwärts strebenden Wandungen in eine zutiefst beeindruckende Aura hüllte.
    In Gaumarols Kopf schwirrten die Zahlen durcheinander, die er über den Kristallpalast gehört hatte, ohne sich jedoch davon ein wirkliches Bild machen zu können. Tausend Meter hoch war das Gebäude vom Boden bis zum Ringdach, das den gewaltigen Innenhof umgab. Tausendfünfhundert Meter Durchmesser erreichte dieser Trichtermund, der sich über viele Terrassen und abgestufte Galerien nach unten hin verengte und achthundert Meter unterhalb der Dachkante beim zentralen Garten endete. Selbst der zylindrische Sockel erreichte mit fünfhundert Metern Durchmesser schon jene Größe, die Vaters Khasurn-Palast auf Bak Jimbany aufwies.
    Und alles schien aus einem überdimensionierten Edelstein herausgeschnitten zu sein, war selbst zu einem gewaltigen Juwel geformt. Kristallwelt wurde Arkon Igenannt - jetzt verstand Gaumarol, weshalb das so war. Dieser Kelch war mehr als nur beeindruckend; er war der Khasurn, der Gos'Khasurn!
    Gaumarol da Bostich merkte, dass sein Körper
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