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2025 - Heiße Fracht für Arkon

Titel: 2025 - Heiße Fracht für Arkon
Autoren: Unbekannt
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an. „Ich bin zwar in erster Linie Händler, ein hochrangiger Vertreter der Wirtschaft meiner Heimatwelt, aber ebenso genieße ich hier auf Mirkandol diplomatischen Status, als Angehöriger der Botschaft von Swoofon!"
    „In Ordnung, Gürk... ich nieine, Micro Trivielle", beeilte sich der Unither zu versichern. „Wir machen ja das Geschäft. Was ich eben. nur möchte, ist ein Beweis dafür, daß der von dir angebotene Vurguzz gut ist."
    „Ach, du meinst, eine Probe", sagte Micro. „Warum sagst du das nicht gleich? Natürlich haben wir dir einen Probierschluck mitgebracht." Er drehte sich zu dem zweiten Swoon um und winkte diesen herbei. „Mein junger Assistent, Lokmar Lokink, hat etwas von diesem köstlichen Getränk für dich abgefüllt. - Lokmar?"
    „Ich habe es gleich, Chef", zirpte der zweite Swoon, der etwa zwei Zentimeter größer war als sein Meister.
    Dann holte er per Funksteuerung eine etwa zehn Zentimeter durchmessende Antigravscheibe herbei, auf der etwas lag, das noch unter einem Tuch verborgen war. Er ließ die Scheibe auf der Tischplatte landen und zog das Tuch mit einiger Kraftanstrengung davon herunter.
    Auf der Scheibe lag eine flache, etwa acht Zentimeter lange Flasche mit einer grünen Flüssigkeit darin. „Bitte schön", zirpte Micro und grinste der großen Unither einladend an. „Nimm sie und koste!"
    Der Unither winkte ab. „Das soll euer Probierschluck sein?" fragte er entgeistert. „Die drei Tropfen schütte ich in meinen hohlen Zahn."
    „Sie reichen, um dich den edlen Geschmack und das unvergleichliche Aroma echten terranischen Vurguzz' erleben zu lassen. Probiere! Es kostet dich nichts."
    Wieder streckte der Unither die Hände aus, diesmal abwehrend. „Nein, nein. Ich muß auch die Wirkung kennenlernen, verstehst du, Gürkchen?"
    „Du sollst mich nicht Gürkchen nennen!" schrie der swoonsche Händler. „Aber ich verstehe. Du willst sehen, wie der Vurguzz auf die Sinne wirkt. Wie er berauscht. Pfui, Kathor, das hätte ich nicht von dir gedacht. Gesittete Leute trinken Vurguzz und andere Alkoholika des Geschmackserlebnisses wegen, wie sehr guten Wein. Dir aber scheint es in erster Linie auf die berauschende Wirkung anzukommen."
    „Na ja", gab der Unither zu. „In gewissem Umfang, ja. Ich meine, auf dem Empfang soll ja eine gewisse Stimmung aufkommen, und ..."
    „Hör mir zu, Großer!" sagte Micro. „Wenn die Probe für dich zuwenig ist, schlage ich vor, daß mein Assistent sie an deiner Stelle vornimmt. An seinen Reaktionen kannst du genau sehen, wie der Vurguzz wirkt."
    Der Unither nickte Zustimmung, offenbar sah er sich aus einer Zwickmühle entkommen. Er wischte sich Schweiß aus dem Gesicht. Er konnte aber nicht verhindern, daß sich sein Rüssel auf die Tischplatte legte, vor der er saß, und wie ein eigenständiges Wesen auf die grüne Flasche zukroch.
    Seine Augen bekamen einen verräterischen Glanz. Kathor, der Botschafter, schien so neugierig darauf zu sein, wie das Getränk wirkte, daß er gar nicht daran dachte, daß der Metabolismus von Unithern und Swoons vollkommen anders beschaffen war - von Faktoren wie Größe, Gewicht und anderem einmal ganz abgesehen. „Also, Lokmar"„, zirpte Micro. „Beginne mit der Probe! Aber sei vorsichtig dabei."
    „Ich gehorche, Chef", sagte der andere Swoon. „O'Hel'Teggel wird mir dabei helfen."
    Micro verdrehte die Augen und stöhnte gequält, während Lokmar die Flasche per Antigravprojektoren halb aufrichtete und ihren Verschluß von einem kleinen Roboter öffnen ließ.
    Vor sich sah der Händler das überdimensional große, gierige Gesicht des Unithers.
    Lokmar Lokink nahm unterdessen von der Antigravscheibe einen für seine Verhältnisse riesigen Strohhalm und zielte mit seinem Ende mit der gleichen Konzentration auf den Flaschenmund, wie ein Stabhochspringer sein Sportgerät im Anlauf hält. Nach drei Fehlversuchen traf er die Öffnung und führte den Halm ein.
    Er machte seinem Meister gegenüber eine Geste des Triumphs. Dann begann er zu trinken.
    Gierig sah der Unither zu. Micro Trivielle hatte gemischte Gefühle. Er hatte keine guten Ahnungen.
    Zu oft schon hatte Lokmar ihm in letzter Minute durch seine Tolpatschigkeit ein gutes Geschäft vermasselt.
    Dieser junge Swoon war eine Heimsuchung, und nie würde der Händler sich den Tag verzeihen, an dem er ihn als Auszubildenden eingestellt hatte. Aber vielleicht geschah ja jetzt das Wunder, und Lokmar machte einmal alles richtig.
    Lokmar trank schon viel zu lange.
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