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2025 - Heiße Fracht für Arkon

Titel: 2025 - Heiße Fracht für Arkon
Autoren: Unbekannt
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Seine grüngelbe, von grünblauen Streifen durchzogene Haut verfärbte sich bereits dunkel, und Micro wurde von den schlimmsten Ahnungen befallen. Er schielte zu dem Unither hinüber, der mittlerweile seinen ganzen Rüssel auf die Tischplatte gelegt hatte und sich die Lippen leckte. Der Riese schluckte. „Es ist gut, Lokmar", sagte der Händler. „Niemand hat von dir verlangt, daß du die ganze Flasche aussäufst!"
    Lokmar Lokink nahm den vierzig Zentimeter langen Strohhalm aus dem Mund und drehte den Kopf. Er rülpste. „Es ist genug", wiederholte Micro. „Ich sehe es dir an, du hast schon viel zuviel von dem Vurguzz getrunken. Du kannst ja nicht mehr geradestehen!"
    „Das ist die Wirkung?" fragte der Unither gierig. „Ich ... schwebe ...", kam es von Lokmar. Er hatte den Strohhalm ganz losgelassen und kam auf Micro zugetorkelt. „Lokmar Lokink!" zirpte dieser aufgeregt. „Sofort wirst du wieder nüchtern!" Er wandte sich entschuldigend an den Unither. Schweiß brach ihm aus. Er sah die Katastrophe kommen. „Mein Assistent hat nur zwei Schlucke zuviel genommen. Er wird ..."
    In diesem Moment begann Lokink, sich um die eigene Achse zu drehen, immer schneller werdend, wie eine Bohr spitze. Dann übergab er sich auf der Tischplatte, machte noch drei Schritte und fiel der Länge nach hin. Seine Gliedmaßen zuckten noch einige Male, dann rührten auch sie sich nicht mehr. „Nein!" brach es aus dem Unither hervor. Er stand auf und überragte Micro um die halbe Körperlänge. Sein Kopf schien mit dem „Himmel", der weißen Decke des Raumes, zu verwachsen. „Dieser angebliche Vurguzz ist mir viel zu gefährlich, um ihn auf unserem Empfang zu reichen.
    Geht mit ihm hin, wohin ihr wollt, aber laßt mich damit zufrieden! Es tut mir leid, Micro Trivielle, es hätte ein so gutes Geschäft werden können."
    Micro rang nach Luft, und als er sie gefunden hatte, war es bereits zu spät. Bevor er dem Botschafter etwas hinterher rufen konnte, war dieser wutentbrannt aus dem Empfangsraum der Botschaft verschwunden. „Lokmar Lokink!" kreischte der Swoon und lief zu seinem Artgenossen, der ganz offensichtlich ohnmächtig war. Er beugte sich so weit vor, daß er fast das Gleichgewicht verlor, und rüttelte an dessen Schultern.
    Lokink rührte sich nicht. Er lag da wie eine vollgesogene Gurke. „Hast du mir wieder einmal das Geschäft verdorben!" zeterte Micro in hilflosem Zorn. „Wie konnte ich dich auch mitnehmen! Verflucht sei der Tag, an dem ich dich aufgenommen habe! Am liebsten würde ich dich noch heute nach Swoofon zurückschicken!"
    Aber das hatte er schon ein dutzendmal gesagt. Es scheiterte immer wieder daran, daß der überaus geizige Händler nicht bereit war, die immensen Kosten für eine Passage nach Swoofon aufzubringen. Also mußte er wohl oder übel mit Lokmar Lokink leben.
    Er ging zum Strohhalm, packte ihn und sog einen guten Schluck Vurguzz in sich hinein. Es war keine Lüge: Es handelte sich wirklich um erstklassigen terranischen Stoff. Und in kleinen Mengen genossen, schmeckte er nicht nur gut, sondern wirkte anregend auf Körper und Geist.
    Micros größter Zorn verflog. Er sah die unithischen Wachen rechts und links vom Eingang des Raumes stehen. Sie warteten darauf, daß er und Lokmar die Botschaft verließen. „Na gut", zirpte er. „Aber beim nächstenmal wird es doppelt so teuer für euch."
    Damit aktivierte er sein Antigravaggregat und nahm das von Lokmar unter Fernsteuerung. Er hob ab, und schlaff in seinem Antigravfeld liegend, folgte ihm sein nutzloser Assistent und Auszubildender.
    Zwei Tage lang lag Lokmar Lokink in der swoonschen Botschaft in Mirkandol im Koma. Zwei Tage hatte Micro Trivielle Zeit, sich abzuregen und seinen terranischen Partnern zu erklären, daß das Vurguzz-Geschäft nicht wie erhofft und von ihm in großen Tönen versprochen über die Bühne gegangen war.
    Zwei Tage haderte Micro mit seinem Schicksal und ertappte sich dabei, Mordgedanken gegenüber Lokink zu entwickeln. Besonders dann, als er von dem swoonschen Botschafter auf Arkon I zum Rapport gebeten wurde. Die Unither hatten, und das würde Micro ihnen nie verzeihen, den Botschafter kontaktiert und mit den „Machenschaften" seines Handelsvertreters konfrontiert.
    Damit nicht genug, hatten sie seine Bestrafung gefordert oder mindestens eine Disziplinierung.
    Micro hatte sich gekonnt herausgeredet. Er war als Handelsvertreter wirklich kaum zu ersetzen.
    Einen clevereren Geschäftsmann gab es auf ganz Swoofon wohl
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