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2025 - Heiße Fracht für Arkon

Titel: 2025 - Heiße Fracht für Arkon
Autoren: Unbekannt
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Gästen sich zurückgezogen unterhalten konnten - soweit Unterhaltungen bei der lauten Musik überhaupt möglich waren.
    Momentan seufzten die syntronischen Klänge von „Wenn es Nacht wird über Plophos". In spätestens zehn Minuten, das kannte Micro als mehr oder weniger regelmäßiger Besucher, würde wieder die „Hymne an die Zukunft" erklingen und die Wände zum Erzittern bringen. In ihr wurde der neue Glanz des arkonidischen Imperiums musikalisch beschrieben. Sie ertönte jede halbe Stunde. Er konnte sie mittlerweile nicht mehr hören, aber sie gehörte zum Pathos, das in diesen Tagen hier alles erfüllte; genau wie Yoktur draußen vor der Tür, der keine wirkliche Funktion hatte.
    Nach einigem Suchen fand Micro den Mann, den er hier zu treffen gehofft hatte. Er steuerte seine Antigravscheibe zu dem Schwebetisch, der sich ganz langsam um seine Achse drehte und an dem der Epsaler saß.
    Torom Nite sah den kleinen Swoon kommen und richtete den Kopf auf. Sein vernarbtes Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen, als er Micro mit einer einladenden Handbewegung aufforderte, vor ihm auf der Tischplatte Platz zu nehmen. Der Händler landete sanft. „Hallo, Torom!" rief er aus Leibeskräften, wobei er für einen Augenblick vergaß, daß er einen Stimmverstärker trug.
    Seine Stimme hallte durch die ganze Bar. Einige andere Gäste drehten sich um.
    Micro grinste verlegen und sprach leiser. „Hallo, Torom. Lange nicht mehr gesehen, oder?"
    „Wo hast du dich denn herumgetrieben, Gürkchen?" fragte der Epsaler statt einer Antwort. Wieder verhinderten die Ohrfilter, daß der Swoon auf der Stelle taub wurde. Gürkchen! Schon wieder!
    Aber wenn einer das zu ihm sagen durfte, dann war es der 1,60 Meter große und breite Epsaler.
    Micro lächelte verzeihend. „Ach, einmal war ich hier, dann wieder dort. Du weißt ja, wer gute Geschäfte machen will, der muß seine Ohren überall haben."
    „Und wie gehen sie, die Geschäfte?"
    Micro winkte mit einem Ärmchen ab. „Nicht so besonders gut in der letzten Zeit. Es hat sich in Mirkandol zuviel Gesindel niedergelassen, das unsereinem ins Handwerk pfuscht."
    „Jaja", seufzte der Epsaler. „Davon kann ich auch ein Lied singen ..."
    Micro gab eine Bestellung auf. Dazu mußte er mit einer Wahltaste in der Mitte des Tischs zuerst angeben, zu welchem galaktischen Volk er gehörte, dann erst traf er seine Wahl. Er vergaß nicht, auch für Torom Nite etwas in Auftrag zu geben. Danach verließ er die Antigravplatte und watschelte näher zu Torom heran.
    Nachdem er sich verschwörerisch umgeblickt hatte, fragte er leise: „Und, Torom? Hast du Informationen für mich?"
    „Informationen?" tat der Epsaler überrascht. „Ja! Du weißt doch: solche, die sich zu Geld machen lassen. Es wäre nicht unser erstes Geschäft."
    Nite lehnte sich zurück, betrachtete den Swoon eine Weile nachdenklich, dann beugte er sich wieder vor. Auch er sah sich um, bevor er antwortete: „Es gibt da tatsächlich etwas, Gürkchen, eine ziemlich große Sache. Aber ich bezweifle, daß du dich in dieses Geschäft einklinken kannst."
    Der Swoon war sofort alarmiert. Er wartete ab, bis der Robotservo die bestellten Getränke geliefert hatte - einen Literkrug für den Epsaler, ein Fünfzentiliterglas für ihn -, und stieß mit seinem alten Geschäftsfreund und Informanten an. „Verrate es mir, Torom!" drängte er dann. „Ich bin ganz Ohr, und wenn es ein Geschäft für mich wird, bist du mit den üblichen dreißig Prozent daran beteiligt."
    „Ich habe dir doch gesagt, das ist eine Nummer zu groß für dich, und ..."
    „Laß mich das entscheiden - bitte!"
    Torom Nite atmete tief durch und trank den Krug mit einem Zug aus. Dann nickte er. „Komm mit an die frische Luft, Gürkchen, dort redet es sich besser. Es ist ein ganz dicker Fisch, das kannst'du mir glauben."
    Der Epsaler erhob sich, und Micro beeilte sich, auf seine Antigravscheibe zurückzukommen. Sie verließen die Bar, gerade als die „Hymne an die Zukunft" erklang. Vor der Tür blickte Yoktur den Swoon erstaunt an. „Du bist doch gerade erst hineingegangen, Micro", sagte er. „Gefällt es dir hier nicht mehr?"
    „Es ist mir zu hymnisch", antwortete der Händler. „Was ist - muß ich jetzt auch ein Paßwort sagen, um von hier abzuhauen?"
    Yokturs Blick wurde plötzlich sehr ernst. „Könnte es sein, daß du dich über mich lustig machst, Gürkchen?" fragte er. „Ach, weißt du", zirpte Micro Trivielle, „du mich auch."
    Micro wußte nicht,
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