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2024 - Intrigen in Mirkandol

Titel: 2024 - Intrigen in Mirkandol
Autoren: Unbekannt
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Feindberührung gerechnet werden mußte, wählte der Pilot den sichersten Weg und kam also von unten. Dort erweiterte sich das Tal auf der rechten Seite zu einem Kessel.
    Der Rest stellte für Manklux ein Kinderspiel dar. Er marschierte einen Kilometer an der Bergflanke entlang, ehe er sich abwärts wandte. Irgendwann tauchte zwischen den heftig auf ihn einstürmenden Flocken ein plumper Schatten auf. Zwei Roboter standen am Eingang und entfernten das Eis von seiner Kleidung, ehe er den Gleiter betrat. „Manklux! Arkon sei Dank!"
    Der aufgeregte Unterton in der Stimme des Cel'Orbtons verwirrte den Traversaner. „Ich hoffe, ich liege im Zeitlimit", sagte ,er zögernd. „Es ging nicht schneller."
    Mehon da Sannod schien ihn nicht zu hören. Er ließ sich schwer in einen Sessel sinken. „Ich habe damit gerechnet, daß du unter denen sein würdest, die das Ziel erreichen." Er seufzte tief. „Und jetzt das."
    „Ich verstehe nicht ganz, Erhabener. Was ist geschehen?"
    Der Cel'Orbton stöhnte unterdrückt. „Du bist der einzige, der den Abstieg geschafft hat, Manklux.
    Hast du droben auf dem Kamm vier Sterne gesehen?"
    „Ja."
    „Das waren die Sonden, die euch heimlich beobachtet haben. Sieh dir die Aufzeichnungen an!"
    Der Cel'Orbton klatschte in die Hände. Ein Holo flammte auf und zeigte undeutlich die Umrisse der Gruppe beim Aufstieg. Das einzelne Wärmeecho weiter hinten war er selbst.
    Die Gruppe marschierte unter Führung Gorman Prods mitten ins Verderben. Drei Männer stürzten in tiefe Eisspalten, die sie zu spät bemerkten. Ihr jämmerliches Todesgeschrei drang bis zur Oberfläche. Die sechs anderen drängten sich enger an ihren Führer. Ihre Stiefel versanken immer tiefer im Eis und den schnell größer werdenden Pfützen. Merkten sie nicht, daß sich der Untergrund gefährlich aufheizte?
    Hundert Meter weiter brach das Eisfeld unter ihnen ein. Sie stürzten in einen kochend heißen See, der sich unter dem Eis gebildet hatte. Ihr Tod dauerte nur wenige Sekunden.
    Die Aufzeichnung endete mit dem einzelnen Wärmeecho, das sich durch die Eisschründe quälte und später das Tal erreichte.
    Manklux wandte sich zu da Sannod um. Der Cel'Orbton hielt den Kopf in die Hände gestützt. „Herzlichen Glückwunsch", murmelte er. „Du hast die zweite Ausbildungsstufe mit Erfolg abgeschlossen. Und du hast verhindert, daß man mich wegen Unfähigkeit auf irgendeinen Hinterwäldlerplaneten abkommandiert. Mögen die She´Huhan immer mit dir sein."
     
    3.
     
    26. August 1292 NGZ
     
    Dutzende von Gleitern näherten sich im Tiefflug. Mit eingeschalteten Suchscheinwerfern glitten sie in geringer Höhe dahin. Er sah sie oberhalb der Wellenberge, aber Tiff war sicher, daß auch in den Wellentälern welche flogen. Die Entfernung zum Standort der Gruppe betrug einen knappen Kilometer.
    Tiff und seine Begleiter stopften sich Atemstäbchen in die Nasenlöcher und wühlten sich in den Sand.
    Die Mini-Syntrons der Einsatzgürtel glichen die Temperatur der Körper und Anzüge der des Sandes an.
    Infrarotmäßig unterschieden sich die Menschen jetzt nicht mehr von ihrer Umgebung. Sie „verschmolzen" mit dem Sand. Die Atemstäbchen lieferten genug Luft, so daß sie ohne Probleme ein paar Stunden aushalten konnten.
    Oder mindestens so lange, bis das Sandkorn ihnen ein Signal gab.
    Der Terraner schätzte, daß eine halbe Stunde verging, bis der Mini-Syntron des Einsatzgürtels das Signal vom Sandkorn empfing. Tiff strampelte mit den Beinen und wühlte sich aus der knapp zwei Meter dicken Sandschicht ins Freie. Er schüttelte den Sand aus dem kurzen braunen Haar und den Ohren. „Die Luft ist rein", empfing ihn der siganesische Mikrospion. „Die Gleiter setzen ihren Weg nach Südwesten fort. Es sieht aus, als suchten sie nichts Bestimmtes."
    Es paßte in das Bild, das Tiff sich machte. Die Arkoniden wollten lediglich das Gelände sondieren.
    Sie hatten die Wurzeln gelesen und wußten, daß eine Stunde vor Mitternacht das Licht angehen würde.
    Der Terraner warf einen Blick auf die Zeitanzeige seines Armbandkoms. Ihnen blieben noch knapp fünfundzwanzig Minuten für einen halben Kilometer. Unter Berücksichtigung des nachgiebigen Untergrunds konnten sie das schaffen. Vorausgesetzt, es kam ihnen nichts mehr dazwischen.
    Dreihundert Meter vor dem Ziel trennte sich Tifflor II von ihnen. Der Roboter umrundete plangemäß den Zielort und brachte sich in eine optimale Eingreifposition. „Aus Nordosten hält ein größeres
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