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2017 - Das Kind und der Pflanzenvater

Titel: 2017 - Das Kind und der Pflanzenvater
Autoren: Unbekannt
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die Mundänen zu besiegen?
    Nein, mein alter Freund. Denn der Leiter des Schiffes wird es verhindern.
    Das Kind? Aber weshalb?
    Der Anführer wird die Vergangenheit nicht ändern, was die Mundänen betrifft, um das ihm bestimmte Ziel nicht zu gefährden. Die SOL ist in einer anderen, kosmisch bedeutenden Mission in Segafrendo. Nur diese hat sie zu erfüllen. Und ich hoffe inständig, daß sie ihr Ziel erreichen wird.
    Das wurde zuviel für Yhata-Satnakys müden Verstand. Er wollte nicht wissen, welche Mission die SOL hatte, es würde sowieso über seine Begriffe gehen. Er hatte jetzt schon Mühe, alles zu verkraften.
    Aber ihn schmerzte der Untergang seiner Galaxis bitter, der nach kosmischen Maßstäben anscheinend nicht halb so bedeutend war wie die Mission der SOL. Oder sogar dringend notwendig war, damit das Ziel erreicht werden konnte.
    Fast wünschte er sich, er hätte um keine Antworten mehr gebeten. Würde er so friedlicher sterben, mit diesem Wissen? In die Gischt mit seiner Neugier, hätte sie sich nur aufgelöst wie Eis in der Sonne!
    Wird Segafrendo wieder erblühen, wenn die Mundänen fort sind? Werden die Nachkommen je von uns erfahren, von unserer Stadt, in der das Lachen geboren wurde, von unserer großen Kunst?
    Werden sie wissen, daß wir ein friedliebendes Volk waren und daß die Galaxis einst ein Paradies war, das sich in ESTARTUS Licht sonnte? 18 Millionen Jahre trennen uns von der Zukunft des Anführers. Selbst für mich ist das eine lange Zeit. Alles wird anders, Yhata. Nach dem Untergang der Mundänen wird Segafrendo zur Mächtigkeitsballung einer Superintelligenz namens K'UHGAR gehören.
    Dann ... wird ESTARTU nie mehr wiederkehren?
    Auch ihre Mission ist eine andere. Es hat keinen Sinn, eine Galaxis zu schützen, die sich vollständig neu gestalten wird.
    Yhata-Satnaky griff sich an die Brust. Sein Herz hatte für mehrere Schläge ausgesetzt, und er rang nach Luft. Arystes, nun weiß ich, weshalb du sterben willst.
    Es muß sich alles fügen, alter Freund. Orllyndie wird untergehen. Dies will ich nicht mehr miterleben müssen. Wir sind alle nur ein Bruchteil großer kosmischer Vorgänge, die wir nicht umfassend begreifen können.
    Dennoch schmerzt es so sehr ... Über Yhata-Satnakys faltige Wangen rannen unaufhörlich die Tränen.
    Ohne Veränderungen gibt es kein Leben, alter Freund. Keine Entwicklung, keinen Fortbestand. So ist es nun mal. Alles ist Teil eines Ganzen, das auseinanderstrebt und sich letztlich doch wieder zusammenfügt. Dann wird es erneut zersprengt, ordnet sich neu, und alles beginnt von vorne.
    Gräme dich nicht, sondern schließe Frieden! Bleib bei mir, und wir schlafen gemeinsam ein. Ein Teil von mir wird mit dir gehen, denn ich brauche in meiner Gesamtheit ein wenig länger zum Sterben als du. Doch Neues wird wachsen, wo wir dahingegangen sind, und Neues wird wachsen, wo wir sein werden. Nichts geht je ganz verloren. Das ist die Zeit, und so ist es gut.
    Die Schatten auf der Lichtung wurden länger, das Gold verdüsterte sich zu einem weich wärmenden Blau. Yhata-Satnaky spürte, wie sein Herz immer seltener schlug. Die Sonne ging langsam unter.
    Die Blumen rankten sich um ihn, schlössen ihre Kelche über ihm zur Nachtruhe. So würde er sicher nicht frieren.
    Friedlich betrachtete er den Anbruch der Nacht, fing durch die sich hoch oben wiegenden Kronenäste einen letzten Blick zum Himmel ein, an dem die ersten Sterne aufleuchteten. Diese letzten Momente klärten seinen Blick, als hätte er seinen gebrechlichen alten Körper schon verlassen.
    Es ist ein Wunder, dachte Yhata-Satnaky.
    Was ist ein Wunder? fragte Arystes.
    Alles, antwortete der alte Mönch andächtig.
    Da hast du recht, mein alter Freund.
    Yhata-Satnakys Atem wurde langsamer, flacher. Seine Gedanken wurden träge, und er fühlte sich Arystes immer näher. Sie kommunizierten jetzt ganz ohne Anstrengung, als vermischten sich ihre Gedanken bereits.
    Ich bin froh, daß ich bei dir sein kann, mein Pflanzenvater. Ich glaube, ich hätte mich doch ein wenig gefürchtet, so ganz allein...
    Auch dort wärst du nicht allein gewesen.
    Aber ich hätte dich vielleicht nicht mehr hören können. Es wäre zu anstrengend geworden... für uns beide.
    Ich freue mich auch, daß du hier bist, alter Freund. Auch wenn du es dir kaum vorstellen kannst, fürchte sogar ich mich ein wenig vor dem Übergang. Wenn jemand so lange gelebt hat wie ich, ist das nicht so einfach, selbst wenn man dazu entschlossen ist.
    Werde ich in
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