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2017 - Das Kind und der Pflanzenvater

Titel: 2017 - Das Kind und der Pflanzenvater
Autoren: Unbekannt
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Yhata-Satnaky hatte es mehr geahnt als wirklich gewußt und es als düsteres, lastendes Geheimnis mit sich herumgetragen. Das war der wirkliche Grund gewesen, weswegen er der letzte war, der die Windsprache beherrschte.
    Arystes war alt geworden, seine Kräfte versiegten. Wie der alte Tharoidoner auch bereitete sich der Pflanzenvater auf das Sterben vor, zog sich in sich zurück und schloß mit allem ab.
    Yhata-Satnaky liefen die Tränen über die Wangen. Aber wie kann das sein?
    Ich brauche meine Kräfte nicht mehr aufzusparen, alter Freund. Ich bin kein Ewiger, auch ich altere wie jedes Lebewesen. Es gibt für mich nichts mehr zu tun, genausowenig wie für dich.
    Der alte Mönch wanderte über die Lichtung und atmete den süßen Orchideenduft ein. Ein Regen von lilafarbenen Blütenblättern ging auf ihn nieder.
    Komm zu mir! Ruhe dich am Stamm aus!
    Es war ein Moment absoluter Vertrautheit; eine Nähe, die der Tharoidoner niemals für möglich gehalten hätte. Er watete durch den Teich, fühlte dankbar das Wasser seine schmerzenden Sohlen kühlen. Er ließ sich in das vielfarbige Blumenmeer aus handgroßen, samtweichen Blüten sinken und lehnte das müde Haupt an den mächtigen, aus vielen einzelnen Strängen bestehenden Stamm.
    Arystes, ich bin voller Kummer über das, was ich erfahre. Doch das ist nicht alles, nicht wahr?
    Du brauchst dich nicht damit zu belasten.
    Aber mit offenen Fragen will ich nicht sterben. Ich würde gern alles mit dir teilen, bevor ich hinübergehe.
    Dann will ich dir alles beantworten. Von nun an soll nichts mehr zwischen uns stehen, keine Geheimnisse, kein Rätsel.
    Yhata-Satnaky schluckte. Dieses äonenalte, hoch im Rang über ihm stehende, mächtige Wesen sah ihn als Gleichwertigen an, als Freund. Große Freude durchflutete ihn heiß und stärkend wie M'Hauny-Honig, und er legte eine Hand auf eine Blütenranke.
    Der Mönch wußte nicht, wie er zu dieser Ehre kam, aber das spielte natürlich auch keine Rolle. Auf einmal kam es ihm ganz natürlich vor, wie der letzte Schritt zum wahren Ziel, das hinter seinem materiellen, sterblichen Leben lag.
    So viele seltsame Dinge sind geschehen. Diese Besucher aus einer weit entfernten Galaxis kommen aus der Zukunft. Was hat der Anführer dir mitgeteilt?
    Ich kenne die Zukunft, mein alter Freund. Der Krieg wird noch nicht enden, für weitere 1141 Segaf nicht. Die Mundänen werden die Galaktische Krone vernichten, bis auf den letzten Planeten. Es wird einen furchtbaren Vernichtungskrieg geben und keine Hoffnung. Die Mundänen werden für 296.764 Segaf in Segafrendo herrschen, und die Galaxis wird nie mehr so sein, wie sie war, und alle Erinnerungen an die alte Zeit werden verloren sein. Erst dann wird die Herrschaft der Doppelgesichter enden, weil in ihrer Heimatgalaxis eine Revolution ausbricht und die Macht der S-Zentranten ein für allemal auslöscht.
    ESTARTUS Segen möge mich erleuchten, das ist die furchtbarste aller Tragödien! Yhata-Satnaky zitterte vor Entsetzen.
    Der alte Mönch konnte kaum die ungeheure Tragweite dieser Botschaft erfassen. Arystes trug sie gelassen vor, denn der Pflanzenvater dachte in anderen Maßstäben.
    Aber ein einfacher Mönch konnte das nicht so leicht hinnehmen, auch wenn er dem Tode nahe war.
    Yhata-Satnaky wünschte, er könnte es dem Prinzipal mitteilen - andererseits aber, was würde es schon bringen? Seine eigene Last würde dadurch nicht geringer, und es bestand keine Aussicht auf Hoffnung, egal was die Galaktische Krone unternehmen mochte.
    Dennoch durfte er ihnen die Hoffnung nicht auf diese Weise nehmen. Es mußte seinen Grund haben, weswegen der Krieg noch so lange dauerte. Und vielleicht war die Zukunft doch nicht so fest vorherbestimmt, es konnten Faktoren hinzukommen, die bis dahin keine Rolle gespielt hatten.
    Zumindest verstand er jetzt eines: Deshalb also hatte Arystes sich nicht zu Ru Ri-Garriotts Bitte um Unterstützung geäußert! Er hatte geahnt, daß es nichts ändern würde, und sich die Bestätigung von diesem seltsamen Kind aus der Zukunft geholt.
    Aber ... aber diese Fremden mit dem Raumschiff, das in ESTARTUS Namen reist? flehte der Uralte verzweifelt. Ist dies nicht ein unberechenbarer Faktor? Immerhin verändern sie schon allein durch ihre Anwesenheit alles.
    Oder beschleunigen es. Es ist sinnlos, über die Paradoxa von Zeitreisen zu diskutieren.
    Dennoch haben wir nicht mit ihnen gerechnet, und sie sind in einem sehr bedeutenden Moment aufgetaucht. Könnten sie denn nicht hier sein, um
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