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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod
Autoren: Unbekannt
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durchbohren. Wenn es ihm möglich gewesen wäre, hätte er mich auf der Stelle ins Jenseits befördert. Aber Arkon brauchte mich. „Das war kein Zufall!" herrschte er mich an. „Ebenso wie die Minenfelder, in denen unsere Kampfschiffe materialisierten."
    „Beides ist Bestandteil unserer Verteidigungsstrategie." Mein Schädel drohte schier zu platzen, die Schwingungen des Aktivators hatte ich nie zuvor in dieser Intensität wahrgenommen. „Der Minister für Liga-Verteidigung kennt alle strategischen und technischen Details?"
    „Ich kann erklären, wie die Abwehrschaltungen wirken, nicht wie sie konstruiert sind."
    „Uns wurde der Name Aagenfelt genannt. Du wirst uns helfen, diesen Tautmo Aagenfelt nach Arkon zu holen." Er schien das Erschrecken in meinen Augen bemerkt zu haben, denn er lachte heiser. „Wobei man schon lange nichts mehr von ihm gehört hat ... Ihm wird doch nichts passiert sein?"
    Nichts mehr sagen! durchzuckte es mich. Halt endlich den Mund, ehe du dich um Kopf und Kragen redest. „Wie funktioniert die neue Waffe, was bewirkt sie, von welchen Positionen aus wird sie eingesetzt?" herrschte mich der Arkonide an. „Die Hypersensible Irritation basiert auf einer Mutation des KorraVir." Was um alles in der Welt erzählte ich da? Im ersten Moment war ich von mir selbst überrascht. „Es handelt sich um eine Abwandlung der fünfdimensionalen Strahlungskomponente, eine Entartung, die der unteren Materialisationsfrequenz von Hyperbarie entspricht. Jedoch der umgekehrte Vorgang: KorraVir, obwohl eine energetische Sequenz, verwandelt sich beim Kontakt mit Howalgonium in eine semimaterielle Manifestation mit Affinität zu zwei Dimensionen .und eine Trägerwelle, die mit dem Interferenzmuster eines im Schutz des Grigoroff-Feldes fliegenden Raumschiffs korrespondiert."
    Ohne Punkt und Komma hatte ich geredet. Trotz der körperlichen Schwäche, die mich im Griff hielt. Ich war klatschnaß geschwitzt. Aber ich fühlte mich besser als vor wenigen Stunden.
    Was ich erzählte, war ausgemachter Unfug. Ich mußte Zeit gewinnen. Jeder Tag zählte. Natürlich würde Perry alles daransetzen, mich aus der Gefangenschaft der Arkoniden zu befreien.
    Nicht ablenken lassen. Und trag nicht zu dick auf. Die technischen Details müssen auf den ersten Blick stimmig erscheinen.
    Stockend redete ich weiter. „Die KorraVir-Trägerwelle korrespondiert mit der Grigoroff-Schicht und erzeugt an deren Innenseite eine Spiegelung, die wegen ihrer Umkehrung alle Schutzmaßnahmen durchschlägt. Auf diese Weise können Syntroniken ebenso wie gesicherte positronische Systeme beeinflußt werden."
    Der Hypnostrahler wirkte nicht mehr. Ich log das Blaue vom Himmel herunter, ohne daß die Arkoniden Verdacht schöpften. Mir war bewußt, daß der Zellaktivator mein Blut gereinigt hatte.
    Folglich war die Mentalstabilisierung zuverlässig wie eh und je.
    Wie lange würde es dauern, bis meine Desinformation aufflog? Egal. Jeder Tag Zeitgewinn konnte der LFT helfen. „Mir ist nur die theoretische Abhandlung bekannt, während der ersten Feldversuche befand ich mich schon auf Topsid."
    „Wann besteht die Gefahr für ein Raumschiff?"
    „Bei jedem Überlichtmanöver."
    „Wie groß ist der Wirkungsbereich?"
    „Innerhalb des galaktischen Gravitationsfeldes."
    Hatte ich zu dick aufgetragen? Die völlig entgeisterte Grimasse des Arkoniden hätte mir beinahe ein spöttisches Lachen entlockt; ich konnte mich gerade noch zurückhalten. „Die Beeinflussung erfolgt nur im Metagravflug?"
    „Auch das Kompensationsfeld eines Halbraumtriebwerks kann in ähnlicher Weise betroffen sein."
    „Und der Wiedereintrittspunkt...?"
    „... ist der KorraVir-Trägerwelle aufgeprägt. Unter Berücksichtigung der späteren Spiegelung."
    „Aber es gibt einen Schutz dagegen?"
    „Ein oszillierendes Paratronfeld innerhalb der Strukturblase."
    Mir schwirrte der Kopf. Vor allem fragte ich mich hartnäckiger als zuvor, warum ich nicht längst befreit worden war. Hatte die LFT keine Ahnung, wo ich gefangengehalten wurde? Das Kristallimperium verfügte über eine Reihe netter Welten, von denen jede bestens geeignet war, unliebsame Zeitgenossen für immer von der Bildfläche verschwinden zu lassen.
    Irgendwann brachten Kampfroboter mich in die Zelle zurück. Zu meiner Erleichterung, bevor ich mich in Widersprüche verstricken konnte.
     
    3.
     
    „Hallo, Dicker! Wach endlich auf! Oder glaubst du, wir haben ewig Zeit?"
    Aus tiefstem Schlaf schreckte ich hoch. Wie von der
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