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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod
Autoren: Unbekannt
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neuen ATG-Feldes unangreifbar machen, doch würden die enormen Kosten dazu führen, daß andere, ebenso wichtige Sonnensysteme den nötigen Schutz erst spät erhalten. Also bleibt Hauptanliegen, die Flotte gegen KorraVir zu schützen."
    „Stufe Eins?" erklang es unerbittlich. „Alle Kampfschiffe der LFT werden positronisch nachgerüstet und die Besatzungen neu geschult, da gegenüber den virenanfälligen Syntrons die Effizienz um eine Zehnerpotenz herabgesetzt ist."
    „Siehst du, es geht doch. Es tut auch gar nicht weh."
    Der Spott des Arkoniden schmerzte. Ohne die Suggestivwirkung des Hypnostrahlers hätte ich ihm widerstehen können. Mein Platz in den Annalen Terras würde künftig der eines Verräters sein.
    Judas Ischariot hatte vierzig Silberlinge für seinen Verrat bekommen. Ich verriet die Menschheit heute für weniger. Vielleicht ließen mich die Arkoniden dafür am Leben.
    Als Vorzeigeobjekt. Schaut her, das ist Reginald Bull, einer der Unsterblichen - Solarmarschall, Vizeadministrator des Solaren Imperiums, Residenz-Minister. Schon einmal wollte er seine Menschheit ins Verderben führen. Als „Brudereins" oder selbsternanntes „Licht der Vernunft" während der Aphilie hat er dafür gesorgt, daß Perry Rhodan und dessen Getreue von der Erde verbannt wurden. Heute arbeitet er mit Seiner Erhabenheit Imperator Bestich zusammen.
    Nein, dafür wollte ich nicht leben. Ich konnte es nicht, ich ... „Die zweite Stufe ist der Bau neuer Raumschiffsklassen. Verfügt die Liga Freier Terraner über die Kapazitäten, innerhalb weniger Jahre Tausende großer Schiffe zu produzieren? Existieren geheime Werften?"
    „Die gibt es nicht." Natürlich wurde alles, was ich sagte, aufgezeichnet. Akustisch und visuell. Ich traute Bestich zu, daß er der LFT diese Sequenzen in die Hände spielen würde, um zu demoralisieren. Ob Perry glauben würde, daß ich zum Verräter geworden war? Oder der Erste Terraner, Maurenzi Curtiz?
    Der Arkonide ließ mich nicht lange mit meinen Zweifeln allein. Seine Fragen prasselten auf mich herab. Sie betrafen unsere Schiffe der ENTDECKER-Klasse, der Perry Rhodans neues Flaggschiff, die LEIF ERIKSSON, angehörte. Das mit 1800 Metern deutlich gesteigerte Volumen wurde vom Nebeneinander der unterschiedlichen Technologien ausgefüllt. Nicht mehr nur Metagrav, sondern auch alte Transitionstriebwerke waren vorhanden. Den Standard der Energieversorgung über Hypertrop-Zapfer und Gravitraf-Speicher ... „Genug!" unterbrach der Arkonide unvermittelt. „All das haben die Tu-Ra-Cel und andere Geheimdienste schon herausgefunden. Aber mein aufrichtiges Kompliment, Terraner, ich anerkenne deine Mühe, die Wahrheit zu berichten. Seine Erhabenheit Imperator Bostich wird hoch erfreut sein, von unserer endlich angenehmen Zusammenarbeit zu hören. Nachdem der Anfang unter einem etwas schlechten Stern stand."
    Sein Zynismus war schwerlich zu überbieten. In mir brodelte ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch.
    Trotzdem mußte ich mich beherrschen. Was hätte es mir geholfen, laut zu toben? Nichts, außer daß ich mich anschließend noch mieser gefühlt hätte.
    Irgendwann würde sich das Blatt wieder wenden, und dann ... Wenigstens in meiner Vorstellung zahlte ich mit gleicher Münze zurück. Ich bin kein rachsüchtiger Mensch, spürte aber, daß die Gedanken an Vergeltung mich aufrecht hielten. „Welche Geheimnisse verbirgt die LFT, die nicht einmal unsere besten Agenten herausgefunden haben?"
    Jedes Wort traf mich wie ein Peitschenhieb. Längst hatte ich mir den Schädel nach Ausflüchten zermartert, nach Lügen, die glaubhaft sein konnten, und war mir doch von Anfang an darüber klar gewesen, daß ich die Wahrheit sagen würde. „... es war ein schwarzer Tag, ein Debakel im System von Boscyks Stern. Von achttausend Schiffen unseres Flottenverbandes sind nur hundert zurückgekehrt ..."
    Hatte ich richtig gehört? Arkon hatte es wirklich gewagt, Olymp anzugreifen, die neben Terra strategisch wichtigste Welt, die schon immer eine entscheidende Rolle gespielt hatte? „... die überlebenden Mannschaften sprachen von einem Desaster." Trotz meiner Benommenheit hörte ich deutlich die Erregung in der Stimme des Arkoniden. „Daß ein Großteil der Flotte weit vor dem Ziel den Hyperraum verließ, war kein Zufall?"
    Dicht vor mir schwebte die Sphäre. Ich konnte jede Falte im Gesicht des Fragestellers erkennen, den harten Zug, der sich um seine Mundwinkel abzeichnete. Der Blick seiner roten Albinoaugen schien mich zu
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