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2015 - Mein Freund der Tod

Titel: 2015 - Mein Freund der Tod
Autoren: Unbekannt
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beißen.
    Nicht die Augen schließen! Sie warten nur darauf.
    Die Sterne werden uns gehören! Uns, den Terranern. - Wir sind stark genug, uns allen entgegenzustellen, die glauben, ihre Herrschaft mit Gewalt ausdehnen zu müssen. Unsere Schiffe sind schlagkräftig, und die Fortschritte auf dem Gebiet der Hyperraum-Blockade ...
    Nein! Nicht in diese Richtung denken! Beschränke dich aufs Zählen, das ist unverfänglich.
    Aus der Schwärze tauchen Raumschiffe auf. Kugelförmig, aber mit Ringwulst und die obere Halbkugel mit Aufbauten übersät, fastpilzförmig. Achthundert Meter durchmessen die Schiffe der hochmodernen WÄCHTER-Klasse.
    Ich muß mich ablenken, am besten zu zählen beginnen, sonst gerate ich aufs falsche Gleis. Auch wenn kein Arkonide meine Gedanken lesen kann, ich muß weg von den WÄCHTER-Raumern. Eins.
    Blockadegeschwader list im Solsystem stationiert. Zwei.
    Ebenfalls Solsystem. Jedes Geschwader verfügt über insgesamt...
    Meine Gedanken verselbständigen sich, ich kann sie nicht im Zaum halten. Aber das ist nur der Anfang. Bald werde ich reden - ich weiß es, fühle es mit jeder Faser meines geschundenen Körpers.
    Ich habe nicht einmal die Chance auf einen dauerhaften Zusammenbruch und darauf, daß die Arkoniden mich erst wieder gesund pflegen müssen; ich verwünsche den Aktivator, der meinen Stoffwechsel wenigstens auf Sparflamme erhält.
    Warum überspringe ich nicht einfach einige Zahlen und fange neu an? Zwanzig klingt gut. Einundzwanzig.
    Auch das ist der Ziffernkode für Blockadeeinheiten. Sie gelten für Ertrus, aber ihre Wirkung ist noch unvollst...
    Ich fühle mich in einem Teufelskreis gefangen und schließe die Augen. Ein wahnwitziger Schmerz durchzuckt mich. Glühend zieht sich jede einzelne Nervenfaser durch den Körper, doch ich bleibe bei Bewußtsein. Wobei ich nichts mehr herbeisehne als eine wohltuende Ohnmacht. „So kriegt ihr mich nicht, ihr Wahnsinnigen!" Daß ich den Satz laut hervorstoße, fällt mir erst auf, als die Schockwellen abebben. „Name?" dröhnt eine Stimme durch die Halle. „Archibald", keuche ich. „Archibald Hinterhuber."
    Sengende Helligkeit frißt sich unter meine Schädeldecke, und mit ihr explodiert das Universum.
     
    2.
     
    Das Prickeln einer Injektion holte mich in die Wirklichkeit zurück. Energetische Fesselfelder verurteilten mich zur Bewegungslosigkeit. Nur aus den Augenwinkeln heraus registrierte ich den Medorobot.
    Noch etwas anderes erregte meine Aufmerksamkeit: eine verschwommene Linse fahler Helligkeit.
    Sanft schwebte sie in die Höhe, glitt zur Seite, kam näher. Aus dem Zwielicht heraus verdichteten sich die Umrisse zweier Personen, möglicherweise ein Mann und eine Frau.
    Mühsam blinzelnd versuchte ich mehr zu erkennen, aber immer noch explodierten grelle Sterne vor meinen Augen, spürte ich jeden Lidschlag als Nadelstich hinter der Stirn. Die Lider selbst kratzten wie Sandpapier über die Augäpfel.
    Die Arkoniden waren einmal gute Freunde in der galaktischen Völkerfamilie gewesen. Die Lemurer waren unsere gemeinsamen Vorfahren, deren Sternenreich vor mehr als fünfzigtausend Jahren unter dem Ansturm der Haluter zerbrochen war. Sollte es unter diesen Voraussetzungen nicht möglich sein, einander wenigstens zu achten, anstatt mit Waffengewalt Leid über beide Völker zu bringen? „Der größte Feind des Menschen ist der Mensch selbst", murmelte ich die Worte, die Atlan vor sehr langer Zeit gesagt hatte und deren bitterer Sinn mit jedem Tag deutlicher wurde. „Wiederhole das'„Die Stimme erinnerte mich an die fahl leuchtende Sphäre und die beiden Arkoniden. „Ich sagte, es ist falsch, wenn unsere Völker miteinander Krieg führen." Seltsam, wie leicht mir das nach allen Geschehnissen über die Lippen kam. „Es liegt an dir, den Krieg zu verhindern", sagte die Frau schneidend scharf.
    Die Fesselfelder bannten mich an den Platz, ich konnte nicht einmal den Kopf recken, um wenigstens das Gefühl zu haben, sie deutlicher zu sehen. Hastig blinzelnd gewann ich den Eindruck einer schlanken, hochgewachsenen Frau, die ihr langes weißblondes Haar zu einer bizarren Frisur aufgesteckt hatte. Das ovale Gesicht wirkte ebenmäßig und wurde von betonten Wangenknochen dominiert. „Du bist Reginald Bull, Residenz-Minister der LFT für Verteidigung", schnarrte der Mann neben ihr. „Für geraume Zeit Vizegroßadministrator des Vereinten Imperiums, das am l. Januar 2115 alter terranischer Zeitrechnung durch den Zusammenschluß Arkons mit der Erde
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