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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)
Autoren: Brian D'Amato
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gehorchte. Ein paar alte Münzen klimperten zu Boden. Hinter ihm richtete sich der Sanitäter auf. Er hatte den Mund voller Blut. Bin ich froh, diesen Job nicht zu haben, dachte ich. Ich blickte wieder Lindsay an. Er hatte sich nicht gerührt.
    »Vielleicht bringen Sie mich um, egal, was geschieht«, sagte er.
    »Unsinn«, erwiderte ich. »Wenn ich das wollte, hätte ich es längst getan. Glauben Sie, Sie wären so schwer zu erwischen? Ich mache mir nur Gedanken über meine Rolle in Ihrer neuen Regierung. Auf diesem Feld stehen wir auf der gleichen Seite.«
    »Also gut«, sagte er. »Nur dass Sie nicht hier rauskommen, ob ich es will oder nicht.«
    »Das ist mir klar, aber ich empfehle Ihnen trotzdem, auf Zeit zu spielen. Ist das nicht die normale Vorgehensweise?«
    Siebzig Schläge lang gab es eine Art John-Woo-Standoff, während Lindsay mit Ana sprach. Schließlich ließen sie mich aufstehen. Ohne den Blick von meinen Augen zu nehmen, hob Lindsay einen Finger. Doug löste seine Hände von meinen Armen.
    Lindsay ließ den Blick zur Südwand zucken. Doug und Ana reihten sich sofort ein, führten Marena und mich durch die fassungslose Menge und dann die lange Granitwand hinter den verwaisten Tischen entlang. Doug hielt mich noch immer an einem Arm fest, sprach wieder in sein Headset und befahl der Verstärkung, sich zurückzuhalten. Ana führte uns um eine Ecke zu der Aufzugsreihe.
    »Gehen wir in Ihr Büro«, sagte ich zu Lindsay. »Das ist eine ätzende Party. Ich habe im Leben noch nicht so viele Verlierer auf einem Haufen gesehen.« Ana öffnete die Tür zu einer großen, mit hellem Holz verkleideten Liftkabine, indem sie die Hand über einen kleinen roten Laser hielt.
    »Den nicht«, sagte ich. »Fahren wir hoch in die Box.« Ich drehte mich um und ging zum Ende der Reihe, und sie mussten mir zu Aufzug V folgen, dem, der zu dem Gang an der SkyBox für die Superpromis hochfuhr. Lindsay bekundete sein Einverständnis, und Doug öffnete die Kabine.
    »Könnten Sie alle VIP s aus der VIP -Box entfernen?«, fragte ich Lindsay. »Vielleicht möchten die Leutchen ja eine Tour durch die Umkleiden machen?«
    Er erteilte Ana den entsprechenden Befehl. Sie schickte ihn über ihr Headset raus.
    »Sie können seinen Arm loslassen«, sagte Lindsay. Doug gehorchte.
    »Danke«, sagte ich. Ein Kellner glitt vorbei, das Tablett noch immer in der Hand, und ich schnappte mir ein Glas mit einem Inhalt, der sich als sehr gute Schokoladensoda erwies.
    »Die Gorillas können nicht mit nach oben«, sagte ich.
    »Das ist unmöglich, sie müssen mit«, erwiderte Lindsay.
    »Nein, ich bestehe darauf«, beharrte ich.
    Wieder folgte eine Pause, so angespannt, als warteten wir darauf, dass der erste Ball seinen Knoten löste und auf die Markierung fiel. Ich trank die Soda aus und warf das Glas auf den Boden, nur um das hübsche Geräusch zu hören, mit dem es zerbarst.
    »Okay«, sagte Lindsay schließlich. »Ich kann Ihnen zwanzig Minuten geben. Danach muss ich wieder runter und mich um die Gäste kümmern. Oder Sie müssen mich umbringen.«
    »Einverstanden. Zwanzig Minuten reichen«, sagte ich. »Danke, dass Sie sich die Zeit nehmen. Ich bin mir bewusst, dass viele Leute mit Ihnen sprechen …«
    »Ach, hören Sie auf damit«, sagte er. »Doug, Sie gehen hoch auf zwölf. Ana, Sie besetzen die Notausgänge.«
    »10-4«, sagte sie.
    Ich trat in den Aufzug. Marena folgte, dann Lindsay. Auf dem Bedienfeld stand
15:21:02
. Zwei Stunden und gut neun Minuten bis zum RABS -Testlauf. Wir sollten uns lieber beeilen. Marena gab den achtstelligen Code für den vierzehnten Stock ein. Während die Türen zufuhren, beobachtete Ana mich noch immer mit ihren wachsamen Augen. Wir fuhren aufwärts.



(111)
    Die Kabine beschleunigte lange. Ich sah von der Überwachungskamera weg. Ein Augenblick des Schwebens folgte. Dann wurde langsamer abgebremst, und ein D-Ton ertönte auf einem nichtexistenten Metallofon.
    Mit einem Zischen öffnete sich eine Tür zu einem Warteraum, der gern Klasse gehabt hätte. Drei Meter vor uns stand ein einzelner Sicherheitsheini hinter einem gläsernen Empfangstisch, die Hand am Headset in seinem Ohr, den Mund weit geöffnet. Rechts führte eine breite Glastür in Lindsays VVIP -SkyBox, und die letzten Promis traten gerade in den Großen Glasaufzug. Wir warteten einen Schlag lang. Als der Lift sich in Bewegung setzte, führte ich Lindsay und Marena an dem erstaunten Sicherheitstypen vorbei. Als die nächste Glastür selbsttätig
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