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2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)

Titel: 2012 - Tag der Prophezeiung: Roman (German Edition)
Autoren: Brian D'Amato
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auffuhr, hörten wir das BONG , mit dem irgendwo anders ein Lift ankam. Lindsay sah sich um. Rechts um die Ecke waren mehrere neue Gorillas erschienen. Sie trugen schwere graue TAC -Team-Ausrüstung und sahen aus wie aufgedunsene Gnomoide. Sie stürzten nicht in unsere Richtung, sie kamen nur näher, wobei sie sich zu fragen schienen, ob es überhaupt ein Problem gab.
    »Lindsay«, flüsterte ich, »schicken Sie die Männer fort. Sofort! Das ist mein Ernst.«
    »Hier spricht Lindsay Warren. Bleiben Sie stehen!«, rief er den Typen entgegen. Sie reagierten nicht. » ETAGENWÄCHTER  – STEHEN BLEIBEN !« Sie blieben stehen. »Ich melde mich gleich bei Ihnen«, sagte er.
    Wir wandten ihnen den Rücken zu und gingen in die SkyBox. Die Tür verriegelte sich hinter uns. Lindsay führte uns an dem Großen Glasaufzug und an den Fenster vorbei, durch die man ins Innere der Hyperbowl blicken konnte. Eine Bühne mit sleekerfreundlicher Oberfläche war über der Ballgrube ausgerollt, und sie führten irgendein kompliziertes Ritual durch, eine Halbzeitshow oder Preisverleihung, wie sie es nannten. Die Empfängerin der Auszeichnung – bestimmte Symbole schienen darauf hinzudeuten, dass es ein »Oscar« war –, stand mit einer Tiara auf einem Gerüst und hielt eine Rede darüber, wie glücklich sie sei. Die VVIP -SkyBox war leer, zeigte aber Spuren kürzlich erfolgten Zerstreungsgebrauchs.
    »Reden wir im Blauen Becken weiter, oder wie immer Sie das nennen, Lindsay.«
    An der gegenüberliegenden Wand gab er einen Code in ein Kontrollfeld. Die Tür fuhr mit einem leisen Zischen zur Seite; wahrscheinlich war es nur ein Soundeffekt, damit das Ganze cooler wirkte. Ich prägte mir den Code ein und ließ die drei vor mir eintreten.
    Lindsays Blauer Salon – der eigentlich als der Abgesicherte Raum bekannt war, oder der Verschlussraum – war auf allen Seiten mit Stahl auskleidet und hatte keine Fenster. Man hatte ihn ein bisschen aufgehübscht, seit Jed 1 hier gewesen war. Er maß noch immer zwei Seillängen im Geviert mit einer eine Seillänge hohen Decke, und es gab nur zwei Türen, eine direkt gegenüber derjenigen, durch die wir gekommen waren. Mitten im Raum stand ein quadratischer Granitblock als Konferenztisch schräg zu den Wänden, sodass man alle vier sehen konnte, wenn man daran saß. Mitten auf dem Tisch befand sich ein DHI -Holoblockplan des Opferspiels mit einem Arm Kantenlänge, worin das Zentrum von einem kleinen Modell des Tempelbezirks und des Stadionkomplexes von Neo-Teo eingenommen wurde. Es war abgeschaltet, und nur ein einziges grünes Licht markierte unsere Position im Stadion, aber ich erkannte dennoch, dass es gewaltig verbessert worden war. Die einzigen anderen soliden Objekte in diesem Raum waren zwölf schwarze Stühle. Die Decke war weiß und strahlte ein billig wirkendes ätherisches Leuchten aus, und die Wände machten den Eindruck, als bestünden sie aus blauer Seide. An jeder hing etwas, das an ein großes Ölgemälde in einem breiten schwarzen Rahmen denken ließ. Direkt vor uns, an der Westwand, sahen wir die Szene, wie Lehi mit einem merkwürdigen Schiff, das wie ein hölzernes U-Boot aussah, im Verheißenen Land ankam. Rechts sahen wir eingrößeres Gemälde von Christus in Amerika. Es zeigte Jesus links auf einer Bühne, die Hände ausgebreitet, damit man seine Wunden sehen konnte; hinter ihm erhob sich die Pyramide El Castillo in Chichén Itzá. Eine Gruppe angloamerikanisch aussehender alter Mayas umgab Christus; sie betrachteten ihn mit dankbaren, ehrfürchtigen Mienen. Eine Frau trug einen fast authentischen Huipil, aber die Männer hatten anachronistische Halsplatten aus Gold und Quetzalfederbüsche an Pickelhauben, die besser zu preußischen Offizieren aus dem 19. Jahrhundert gepasst hätten. Links zeigte die Wandmalerei Nephi beim Erschaffen von goldenen Tafeln. Hinter ihm brannte Teotihuacán, nur dass es sich, der herbstlichen Vegetation nach zu urteilen, irgendwo im Staat New York befunden haben musste. Das letzte Gemälde über der Tür, die wir gerade durchschritten hatten, zeigte den Engel Moroni, wie er Joseph Smith erscheint und mit strahlendem Finger auf die vergrabenen Tafeln Nephis zeigt.
    »Setzen Sie sich«, sagte ich zu Lindsay und wies auf den zentralen Stuhl an der Südostecke des Tisches. »Lassen Sie die Finger von der Tischplatte.« Sei vorsichtiger, dachte ich. Ich befingerte die Zünder-Knöpfe auf meinem Netphone. »Stecken Sie die Hände durch die Löcher in
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