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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos
Autoren: Steve Alten
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nach Clarksville erwischt worden.«
    »Ich hab zu tun, Geoff. Komm zur Sache.«
    Der Leiter der Aufnahme reichte ihr eine Personalakte. »Ein Neuzugang aus Deutschland. Patrick Shepherd, Sergeant, United States Marines, Alter vierunddreißig. Noch ein IED-Amputierter, nur dass dieser arme Schwachkopf den Apparat auch noch in die Hand nahm, als er losging. Vollständige Abnahme des linken Arms direkt unterhalb der Bizepsinsertion. Dazu kommen Prellungen und eine Schwellung an der Gehirnbasis, ein kollabierter linker Lungenflügel, drei gebrochene Rippen und ein ausgerenktes Schlüsselbein. Er leidet noch immer unter Schwindelanfällen, Kopfschmerzen und schweren Gedächtnislücken.«
    »Posttraumatischer Stress?«
    »Schlimmer geht’s nicht. Seine psychosoziale Diagnose ist in der Akte. Auf Antidepressiva spricht er nicht an, und psychologische Betreuung hat er abgelehnt. Seine Ärzte in Deutschland hatten ihn rund um die Uhr unter Selbstmord-Beobachtung.«

    Leigh schlug die Akte auf. Sie warf einen Blick auf die Bewertung der posttraumatischen Belastungsstörung und las dann laut die militärische Vorgeschichte des Patienten. »Vier Einsätze: Al-Qaim, Haditha, Falludscha und Ramadi plus eine Zeit in Abu-Ghraib. Herrgott, der hat eine Tour durch die Hölle hinter sich. Wurde ihm eine Prothese angepasst?«
    »Noch nicht. Lesen Sie seine persönliche Vorgeschichte, Sie werden sie besonders interessant finden.«
    Sie überflog den Paragraphen. »Echt? Er hat Profi-Baseball gespielt?«
    »Hat für die Red Sox geworfen.«
    »Na gut, dann lassen Sie sich Zeit mit der Bestellung der Prothese.«
    Geoff lächelte. »Wir haben nochmal Glück gehabt. Dieser Bursche hätte die Yankees glatt gekillt. Im ersten Jahr an der Spitze ist er ’ne Anfängersensation, acht Monate später ist er im Irak.«
    »War er so gut?«
    »Er war der kommende Star. Ich erinnere mich, in Sports Illustrated was über ihn gelesen zu haben. Boston wählte ihn ’98 als Erstrunden-Nachwuchsspieler, hat ihn aber nie übernommen. Drei Jahre später beherrscht er die Single-A-Liga. Die Sox verloren einen ihrer Stammspieler, und plötzlich ist der Bursche Werfer in der Profiliga.«
    »Er schaffte den Sprung von der Single A zu den Profis in einer Saison? Donnerwetter.«
    »Der Frischling hatte Eiswasser in den Adern. Die Fans gaben ihm den Spitznamen ›Würger von Boston‹. Im ersten Spiel an der Spitze lässt er als Werfer nur zwei Hits der Yanks zu, was ihn zum Kulthelden bei
den Red Sox-Fans machte. Im zweiten Spiel geht er über neun Innings und verzichtet auf einen einzelnen Run, bevor die Sox das Spiel im Zehnten verloren haben. Seine Neuauflage mit den Yankees war für Mitte September vorgemerkt, nur dass 9/11 dazwischenkam. Als die Saison wieder anfing, war er weg.«
    »Was meinst du, weg?«
    »Er verzog sich. Verließ die Sox und trat ins Marine Corps ein … verrückter Schwachkopf.«
    »Im Lebenslauf steht, er ist verheiratet und hat eine Tochter. Wo ist seine Familie jetzt?«
    »Sie hat ihn verlassen. Er will nicht darüber reden, aber ein paar von den anderen Veteranen erinnern sich, Gerüchte gehört zu haben. Sie sagen, seine Frau hätte die Kleine genommen und sei abgehauen, als er sich gemeldet hat. Wahrscheinlich war sie stinksauer, wer könnte es ihr verdenken. Statt mit einem zukünftigen Multimillionär und einer Sportberühmtheit verheiratet zu sein, steht sie auf dem Schlauch, weil sie ihre kleine Tochter alleine großziehen und mit der Besoldungsgruppe eines gemeinen Soldaten auskommen muss. Traurig, echt, aber wir erleben das die ganze Zeit. Kampfeinsätze waren einer guten Ehe noch nie zuträglich. «
    »Moment … er hat seine Familie seit Kriegsanfang nicht mehr gesehen?«
    »Nochmal: Er will nicht darüber reden. Vielleicht ist es das Beste. Nach allem, was dieser Bursche durchgemacht hat. Ich würd nicht neben ihm schlafen wollen, wenn er anfängt, vom Krieg zu träumen. Weißt du noch, was Stansbury mit seiner Alten gemacht hat?«

    »Gott, erinner mich nicht daran. Wo ist der Sergeant jetzt?«
    »Wird gerade mit seiner ärztlichen Untersuchung fertig. Willst du ihn kennenlernen?«
    »Überweis ihn auf Station 27, ich werd ihn später ausfindig machen.«
     
    Intensivstation
Siebter Stock
     
    Das Zimmer roch. Bettpfannen und Ammoniak. Krankheit und Tod. Eine Zwischenstation zum Grab.
    Pankaj Patel stand am Fußende des Bettes und starrte in das Gesicht des älteren Mannes. Krebs und Chemotherapie hatten sich verbündet,
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