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2006 - Cugarittmos Gesichter

Titel: 2006 - Cugarittmos Gesichter
Autoren: Unbekannt
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sich Cugarittmo gegenüber so unterwürfig verhielt. Aber warum zeigte er so demonstrativ, daß die Kartanin Dao-Lin-H´ay zu ihm gehörte?
    Tek hatte Cugarittmo immerhin davon überzeugen können, daß seine Krieger sich besser in den beiden SOL-Zellen versteckten und er nur mit hundert Leuten im Mittelstück der Kommandozentrale blieb. Es war eine gute Idee, die Mundänen in die SOL-Zellen abzuschieben etwa, wenn Tek einen Aufstand im Sinne hatte. Mit hundert von ihnen konnte man eher fertig werden. Aber bestimmt hatte nicht einmal Tek damit gerechnet, daß Cugarittmo die beiden SOL-Zellen förmlich mit Kriegern vollstopfen würde. Er hatte dort sage und schreibe 200.000 - in Worten zweihunderttausend - untergebracht.
    Damit würden, wenn die SOL zurück in die NACHT gelangte, nicht einmal zwei Mom´Serimer auf einen Mundänen kommen. Und Cugarittmo wußte das, denn Tek hatte ihm verraten, daß es nur noch etwa 300.000 von ihnen gab.
    Warum also ließ der Mun-3 ein so gewaltiges Heer von der SOL befördern? Es konnte nur so sein, daß er Tek nicht ganz traute und vermutete, daß ihn in der NACHT eine viel stärkere Streitmacht der ESTARTU erwartete. Andererseits versicherte er dem Smiler: „Mit dir bin ich zufrieden. Deine Ansichten kann ich leicht lesen, du bist geradlinig und offen.
    Dieser Atlan ist dagegen nur schwer zu durchschauen."
    Atlan war natürlich klar, daß dies an seinem Extrasinn lag. Dieser sorgte dafür, daß sein Ionenausstoß von Cugarittmo nicht so leicht einzuordnen war. Es bereitete Atlan leichte Sorgen, daß Tek für Cugarittmo leichter zu durchschauen war. Denn wenn der Smiler einen Plan verfolgte, dann würde er diesen kaum vor Cugarittmo geheimhalten können.
    Nachdem die 200.000 Krieger in den SOL-Zellen untergebracht waren, verlangte Cugarittmo, daß das Hantelschiff unverzüglich losflog. „Start!" befahl Ronald Tekener, während er Dao-Lin-H´ay fester an sich drückte.
    Der Emotionaut Roman Muel-Chen führte den Befehl augenblicklich aus, Die SOL nahm Fahrt auf und trieb langsam auf das 1.220 Kilometer große Energiefeld im Feuer von Hesp Graken zu, das die Schleuse der Stromschnelle darstellte. „Geht das nicht schneller?" verlangte Cugarittmo ungeduldig. „Wir brauchen keine höhere Eintauchgeschwindigkeit", antwortete Ronald Tekener. „Wenn wir erst einmal in der Stromschnelle sind, übernehmen deren Energien unseren Transport.
    Wir haben keinen Einfluß auf unsere Geschwindigkeit, aber es geht ziemlich flott voran, In einer knappen halben Stunde sind wir am Ziel."
    Aber Cugarittmo schien ihm gar nicht zuzuhören. Er wirkte angespannt, so wie alle Mundänen in der Kommandozentrale. Mit unruhigen Blicken beobachtete er die Bilder, die die Außenkameras lieferten. Als die SOL völlig in die Stromschnelle eingetaucht war und die Energiewände des Tunnels orangefarben aufleuchteten, hielt er den Atem an.
    Atlan konnte sich gut vorstellen, was in dem Mun-Krieger vor sich ging. Unzählige Male hatte er wohl mit ansehen müssen, wie seine Einheiten in diesen Passagetunnel eingetaucht waren und wenige Sekunden später als deformierte Wracks wieder ausgespuckt wurden. Und nun nahm er selbst an einem solchen Unternehmen teil.
    Doch die Sekunden vergingen, ohne daß etwas Ungewöhnliches passierte. Nur das orangefarbene Leuchten der Tunnelenergie wurde intensiver, und die energetischen Wände verschwammen zu nebelartigen Schlieren, als der Transfer der SOL beschleunigt wurde.
    Nachdem fast eine Minute vergangen war, sagte der blinde Seher Myrkeetme: „Die Gefahr ist gebannt. Es kann nichts mehr passieren."
    Cugarittmos Verkrampfung löste sich, die Anspannung fiel wie eine schwere Last von ihm ab. „Wir haben es geschafft!" rief er überschwenglich und klopfte seine Gefährtin Serizza mit den flachen Händen ab, die seine Ausgelassenheit auf dieselbe Weise quittierte. „Ich habe gewußt, daß es so klappen würde. ESTARTU, wir kommen!"
    Sein Blick fiel auf Tekener, der Dao-Lin-H´ay gerade sanft einen Kuß auf die Wange drückte. „He, Tekener, hast du etwa gehofft, daß es uns an den Kragen gehen würde?" rief er ihm herausfordernd zu. Als Tekener nur stumm den Kopf schüttelte, gab sich Cugarittmo selbst die Antwort: „Nein, natürlich hast du uns nicht den Tod gewünscht, denn das wäre gleichbedeutend mit eurem Ende gewesen!"
    Atlan hatte inzwischen erkannt, daß Tekener mit Dao-Lin-H´ay keine Show für Cugarittmo veranstaltete. Seine Zuneigungsbekundungen gegenüber der
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