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2001 - Odysee eines Mutanten

Titel: 2001 - Odysee eines Mutanten
Autoren: Unbekannt
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NATHAN von KorraVir befallen wurde und die Positronik eingeschaltet werden mußte - mußte sich der Leistungsabfall in Grenzen halten.
    Ihre Arbeit hätte von speziell programmierten Robotern vermutlich rascher erledigt werden können.
    Aber es ging darum, Syntronik-Spezialisten wie Senta Romiko mit den Eigenheiten von Positroniken vertraut zu machen. Sie sollten sie in Notfällen beherrschen können.
     
    *
     
    Sie arbeiteten so lange durch, bis Senta schließlich über Hunger und Müdigkeit klagte. In der nächstgelegenen Kantine aß Senta schweigsam ihren Gemüseteller, mokierte sich nicht - wie sie es sonst tat, wenn er Fleisch aß - über das Steak, das sich Donny mit Genuß einverleibte, und war auch insgesamt ungewöhnlich einsilbig.
    An ihren Einsatzort zurückgekehrt, übernahm es Senta kommentarlos, die syntronischen Schaltkreise auf die Zwischenschaltung von Positroniken vorzubereiten. Damit kannte sie sich aus, und entsprechend flott ging ihr diese Arbeit von der Hand.
    Um so überraschter war Donny, als er die Fortschritte ihrer Arbeit nachprüfte und feststellte, daß sie nicht die geforderte Herabsetzung der Syntronkapazität vorbereitete, sondern genau das Gegenteil erwirkte: Sie stellte die Weichen für einen Belastungstest.
    „He, Senta, was machst du da?" mahnte er. „Ist dir klar, daß du mir genau entgegenarbeitest?"
    Donny verfolgte ihre Arbeitsschritte weiter zurück und stellte entsetzt fest, daß sie schon von Anfang an völlig falsche Verbindungen hergestellt hatte. Zum Glück war der Abschnitt, den sie bearbeitete, desaktiviert. Aber wenn diese syntronische Sektion hochgefahren würde und Energien sie durchfluteten, würde es zur Katastrophe kommen.
    Und genau dafür sorgte Senta. Bevor er sie noch daran hindern konnte, aktivierte sie die Energiezufuhr.
    Im selben Moment, als die zerstörerischen Energieentladungen aufflammten, gellte der Alarm durch die subplanetaren Mondanlagen. Roboter tauchten auf, Schotte schlossen sich, die gesamte Sektion wurde von der Energieversorgung abgekoppelt. Ein wie eine Peitsche zuckender Energieblitz raste durch den Gang und traf Senta. Sie wurde zu Boden geschleudert.
    Dann wurde es finster. Als die Notbeleuchtung anging, stand Senta wieder auf den Beinen. Sie stützte sich an der Wand ab und sah Donny, der ihr zu Hilfe eilte, mit großen, erstaunten Augen an.
    „Was ist los?" fragte sie verwundert. „Wir waren doch gerade in der Messe..."
    Plötzlich verkrampfte sich Sentas Körper. Sie spürte etwas heiß wie Magma ihren Körper durchfluten.
    Dann wurde ihr auf einmal kalt. Schwarze Flecken flirrten vor ihren Augen, und Donny entrückte ihr. Ein seltsames Brennen war in ihrer Brust. Sie dachte, daß die Bilder, die sie sah, vor ihren Augen tanzen würden. Aber dann wurde ihr klar, daß ihr Körper diese zuckenden Bewegungen vollführte.
    Sie sah Donny, der ihr zu Hilfe kam, aber sie entrückte ihm immer mehr. Donnys Mund öffnete sich zum Entsetzensschrei. Senta hörte nichts mehr. Sie tauchte in eine Welt des Schweigens ein und schwebte aus dieser Welt fort in eine andere.
    Und dann nur noch Schwärze. Totenstille. Aus.
     
    3.
     
    Elara mußte viele Monate um die Gesundheit ihres Sohnes bangen.
    Nach den unerklärlichen Vorfällen am Bootshaus - wo er die Vision einer zerstörten Erde gehabt und seine Freundin Rosa damit so sehr erschreckt hatte, daß sie geschockt geflohen war - wurde Trim völlig apathisch.
    Er schien seinen Lebenswillen verloren zu haben, als hätte man ihn mit einem Schalter ausgeknipst. Sein Körper schien nur eine leere Hülle zu sein, aus dem sein starker Geist entflohen war. Er rührte keinen Finger, saß oder lag nur da, wie man ihn bettete. Er mußte künstlich ernährt und in Windeln verpackt werden. Elara führte ihn im Gleitstuhl spazieren, wusch, salbte und massierte seinen Körper, damit er nicht ganz erschlaffte.
    Selbst als sie ihm davon berichten konnte, daß Terra durch Ramihyn nicht völlig zerstört worden war und sich letztlich alles zum Guten gewendet hatte, zeigte Trim keinerlei Reaktion. Dabei hatte sie sich erhofft, daß diese gute Nachricht seine Lebensgeister wecken würde.
    Schließlich hatte der Angriff auf Terra sein Trauma ausgelöst. Es erschien Elara naheliegend, daß es aufgehoben würde, wenn Trim erfuhr, daß alles nicht so schlimm war, wie es aus seiner Sicht gewirkt hatte.
    Elara versuchte nicht zu verstehen, wie es Trim möglich gewesen war, Ereignisse zeitgleich zu sehen, zu spüren oder
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