Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2000 - ES

Titel: 2000 - ES
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
er sich an diesem Ort einsam.
    Rhodan setzte sich in die Böschung, auch wenn der Boden feucht war, und holte einen Trivideowürfel hervor. Als faustgroßes Hologramm erschien eine schwarzhaarige Frau. Es war eine Göttin in einem weißen Hemd, und sie hockte mit einem neugeborenen, nackten Baby auf einem blauen Sessel in einer Raumschiffskabine.
    Die Aufzeichnung war das Wertvollste, was Perry Rhodan besaß. Denn die Frau war Mondra Diamond, und das Baby war sein Kind. Ihr Gesicht war von schweren Strapazen gezeichnet. Die Geburt lag gerade erst hinter ihr.
    „...wenn du dies hier siehst, sind wir beide vielleicht schon Millionen Lichtjahre fort. Ich habe unser Kind Delorian genannt, Delorian Rhodan. Wann wir uns endlich wiedersehen werden, weiß ich nicht.
    Perry, ich wünschte so, du wärest hier."
    Er sehnte sich mit aller Macht nach Mondra und diesem Kind, das er niemals gesehen hatte. Hätte er das Baby einmal nur in den Armen gehalten - aber die Superintelligenz ES hatte sie mit dem Raumschiff SOL auf eine zweifelhafte Mission geschickt, irgendwo in die Tiefen des Kosmos. Rhodan hatte seither weder von der SOL noch von Mondra und dem Kind wieder etwas gehört. Ganz zu schweigen von ES.
    „Hallo?"
    Rhodan hörte Schritte, die sich von hinten näherten.
    „Ich bin hier!" rief er.
    Er klappte den Würfel wieder zusammen, weil er nicht wollte, daß ein anderer die private Botschaft zu sehen bekam.
    Der Besucher war Lotho Keraete, sein Gast. Der Mann aus Metall, wie ihn alle nannten, bewohnte eines der Gästezimmer.
    „Was kann ich für dich tun, Lotho?" fragte er reserviert.
    In das farblose, dunkle Gesicht des Mannes stahl sich ein feines Lächeln, obwohl ein Gesicht aus künstlichem Material diese Fähigkeit eigentlich nicht hätte besitzen sollen.
    „Diesmal will ich etwas für dich tun, Perry Rhodan."
    Rhodan versuchte, das Lächeln zu erwidern. „Was könnte das sein?"
    „Ich weiß, daß du eine sehr große Neugierde empfindest, was die wahre Natur von ES angeht. Schon seit ES dir damals die Unsterblichkeit gab, nicht wahr? ES hat beschlossen, dir einige Geheimnisse zu offenbaren. Wenn du es willst, werde ich dir die Geschichte der Entstehung von ES erzählen."
    Lotho Keraete ging scheinbar unmotiviert vor Rhodan in die Knie, und er sah, daß der Mann aus Metall einen Schmetterling vom Gras aufnahm. Keraete hob das Geschöpf vorsichtig hoch, bestaunte einen Moment lang die Maserung seiner Flügel, dann ließ er den Schmetterling davonfliegen.
     
    3. Die Insel der Schmetterlinge
     
    Ahn-Visperon und sein Führer wurden zu Tausenden von den Staubflüglern umschwärmt. Mit jedem Schritt, den sie taten, stoben weitere Schwärme hoch. Es gab sie in allen Größen, von winzig bis gesichtsgroß, in allen Farben und allen erdenklichen Farbkombinationen.
    „Die Tiere sind harmlos", behauptete Rhe-Brisporee, der Xenobiologe. Brisporee hatte sich als Führer angeboten und darauf bestanden, daß sie den Weg zum Stützpunkt zu Fuß zurücklegten.
    Beruhigend fügte er hinzu: „Gleich haben wir es geschafft, es sind nur noch ein paar Schritte."
    „Das hoffe ich", versetzte Ahn-Visperon gereizt.
    Er war nicht an Naturwundern interessiert, gewiß nicht an der Schmetterlingskolonie. Den weiten Weg von Laxaron nach Ammandul, über 550.000 Lichtjahre, hatte er wegen Wundern völlig anderer Art zurückgelegt.
    In einem entlegenen Spiralarm der Galaxis Ammandul lebten zwölf raumfahrende Rassen. Anstatt dem Kriegshandwerk nachzugehen wie alle anderen in der Großen Galaxis, widmeten sich die Bewohner des Spiralarms der Forschung und Zivilisation. In ihrem Territorium herrschte Friede.
    Dies schien ein bedeutungsloses Detail zu sein, doch inmitten der Galaxis Ammandul fiel es um so stärker ins Gewicht. Die Zone des Friedens erstreckte sich über eine Kugelschale von gut tausend Lichtjahren Durchmesser. Während in den übrigen Bereichen der Großen Galaxis Kulturen kamen und gingen, Sternenreiche einander zerschlugen, bevor sie eine akzeptable Größe erreichten, wurde in der Friedenszone offensichtlich für Ordnung gesorgt.
    Es war nicht schwer, den mutmaßlichen Ursprung jenes Friedens ausfindig zu machen. Die Aufmerksamkeit der Vojariden fiel auf einen Hauptreihenstern mit zehn Planeten, von dem sich die Raumfahrer der Umgebung ängstlich fernhielten.
    Für sie war dieses Sonnensystem Verbotenes Areal.
    Die gelbe Sonne lag im absoluten Kerngebiet der Friedenszone, es fanden sich dennoch keine Hinweise auf eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher