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2000 - ES

Titel: 2000 - ES
Autoren: Unbekannt
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offensichtlicher Erleichterung. Ahn-Visperon sah sich in seiner Vermutung bestätigt, in ihr das wahre Familienoberhaupt zu erblicken, auch wenn die überlegene Körperkraft des Patriarchen gelegentlich dominierte.
    Die Nacht war dunkel und mondlos. Ruu konnte die Besucher höchstens wittern, nicht sehen.
    Dennoch waren ihre klugen Augen geradewegs auf Ahn-Visperon gerichtet.
    Ein großer, für die Nachtsichtgeräte hinreißend gemusterter Falter kam herangeflattert und ließ sich auf Ruus Stirn nieder. Was führt euch zu dieser Stunde zu Lieblingsschülerin Ruu? drang eine lautlose Stimme in die Gehirne der beiden Vojariden.
    Bei allen Sternen von Laxaron, dachte Ahn entgeistert. Die halben Tiere sind auch noch telepathisch veranlagt.
    Ein mächtiges Gelächter ertönte, ein Lachen, das scheinbar über den halben Planeten schallte. Es kam von überall und nirgendwo, es war allgegenwärtig.
    Ahn-Visperon machte sich klar, daß auf dem dritten Planeten des gelben Sterns eine unsichtbare geistige Macht hauste, die der Entwicklung der Haarigen nachhalf. Wie sonst war es möglich, daß Schmetterlinge Gedankenbotschaften sendeten und Tiere sich zivilisiert benahmen?
    Der Falter löste sich von Ruus Stirn und umflatterte Ahn-Visperons Gesicht.
    Dann ließ sich der Schmetterling auf seiner Stirn nieder.
    Ihr werdet nicht bereuen, Ahn-Visperon, daß eurer Volk meinem Ruf nach hier gefolgt ist, erklang eine Stimme in seinem Kopf. Ihr werdet alle Antworten noch bekommen, auf all die Fragen, die ich in euch brennen spüre.
    Ahn-Visperon verharrte regungslos.
    Wenn er dem Schmetterling glauben durfte - hatte er denn eine Wahl? - ,waren die Vojariden nicht zufällig zu dieser Welt gelangt. Die Geistesmacht des Planeten hatte sie mit Absicht hergeführt.
    Wer bist du? fragte Ahn-Visperon in Gedanken.
    Ich bin....
     
    *
     
    Er verstand sich als junges, geschwächtes Geisteswesen auf Wanderschaft durch Raum und Zeit, auf der Suche nach einer Heimat. Aber wohin er auch kam, für längeres Verweilen entdeckte er nicht den geeigneten Platz.
    Eine quälend lange Zeitspanne verstrich, bis der Wanderer auf ein ungewöhnlich starkes kosmisches Kraftfeld aufmerksam wurde. Er folgte dem Sog und kam zu einer Spiralgalaxis, 100.000 Lichtjahre im Durchmesser, von Millionen anderen nicht zu unterscheiden.
    Seine Aufmerksamkeit fiel auf einen Sauerstoffplaneten, der sich objektiv gesehen durch keinerlei Besonderheiten auszeichnete.
    Die Lebewesen, auf die er traf, waren kaum mehr als Tiere. Lediglich eine Rasse von haarigen Waldbewohner schien ihm vielversprechend.
    Ein kosmisches Kraftfeld umhüllte jedoch den Planeten, ein sechsdimensional funkelndes Juwel, und die Verlockung schien ihm so mächtig, daß der Wanderer sich nicht entziehen konnte.
    Er glaubte sagen zu können, daß er seine Heimat gefunden hatte; auf dem dritten Planeten einer gelben Sonne.
    Inmitten des Krieges, der die Galaxis erfüllte, schuf er sich einen Einflußbereich von tausend Lichtjahren Durchmesser, eine Oase des Friedens und der Ordnung. Abermilliarden Wesen lebten in seinem Bezirk, darunter einige raumfahrende Völker, aber auch planetengebundene. Manche ihrer Bewußtseine, die nach dem Absterben der Körper frei wurden, nahm der Wanderer in sich auf, so daß sie ihn stärkten und ihm zu steigendem Einfluß verhalfen.
    Seine bevorzugten Schützlinge blieben jedoch die Haarigen.
    In den höchstentwickelten Lebewesen seines Planeten glomm ein Funke von Intelligenz, nicht mehr als das, doch sie waren gelehrig, und sie besaßen die Kraft zum Überleben. Der Wanderer sah voraus, daß in ferner Zukunft eine stolze Rasse von Sternenfahrern aus den Haarigen hervorgehen würde.
    Der einstige Wanderer betrieb in all den Ewigkeiten, die auf seine Ankunft folgten, die Vergrößerung seines Einflußbereichs. Seine Eingriffe bleiben unmerklich und indirekt. Was den Sterblichen anmutete wie Schicksal oder Fügung, beruhte in zahlreichen Fällen auf einem übergeordneten Plan. Das oberste Dogma lautete, sich den Sterblichen niemals als machtvolle Entität zu erkennen zu geben.
    Welcher Umstand hat dich dazu bewogen, bei uns Vojariden eine Ausnahme zu machen? wagte Ahn-Visperon zu fragen.
    Die Antwort lautete: Ein Bedarf war mittlerweile entstanden, durch die stete Vergrößerung meines Machtbereichs. Ein Bedarf nach Zusammenarbeit... Höre mir einfach zu.
    Der Unsterbliche fand in der Spiralgalaxis kein Volk, das seinen Ansprüchen von Ethik und Moral genügte. Selbst den
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