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200 - Die Hölle stirbt!

200 - Die Hölle stirbt!

Titel: 200 - Die Hölle stirbt!
Autoren: A.F.Morland
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ihr gefolgt, ohne daß sie ihn bemerkte. Sie hatte nackt in einem gelben Schwefelfluß gebadet und dunkle Spuren im weichen Ufersand hinterlassen. Der Silberdämon hoffte, mit ihrer Seele Cardias Wesensgrundzüge ändern zu können.
    Aber dazu mußte er die Teufelin erst näher kennenlernen, denn wenn ihre Seele zu dominant war, würde ihm Cardia entfremdet. Vielleicht würden sich in ihr sogar gewisse feindselige Gefühle regen.
    Ein solches Risiko mußte er so niedrig wie möglich halten, und das ging nur, wenn er sich die Seele der Teufelin gewissermaßen ansah.
    Ihre Hütte war im dichten, dschungelartigen Wald versteckt.
    Ahnungslos führte sie den Silberdämon dorthin. Die Wände bestanden aus Zweigen und Ästen, das Dach war mit großen, lappigen Blättern gedeckt.
    Obwohl die Teufelin einen verführerischen Körper hatte, fühlte sich Metal davon nicht angesprochen. Er war nicht an ihrem Körper, sondern nur an ihrer Seele interessiert. Sie zu bekommen, würde nicht ganz einfach sein, aber Metal war zuversichtlich, sie sich beschaffen zu können, falls sie seinen Vorstellungen entsprach.
    Er sah, daß sie Fallen rings um ihre Hütte errichtet hatte.
    Unter anderem ein Netz, das herabfiel, wenn man sich genau darunter befand.
    Metal beschloß, sich in die Gewalt der Teufelin zu begeben, und machte den entscheidenden Schritt. Das Netz fiel auf ihn, und er verstrickte sich darin.
    Augenblicke später erschien die Teufelin mit lodernden Augen und einem Speer in der Hand. Falls sie den Speer schleudern oder mit ihm zustechen sollte, würde sich Metal mit Hilfe der Silberstarre schützen, zu der alle Silberdämonen fähig sind.
    »Ist das dein Netz?« stöhnte Metal.
    »Wer bist du? Was hast du hier zu suchen?« herrschte ihn die Teufelin an.
    »Mein Name ist Metal, und ich hasse diese verdammte Welt. Verflucht sei der Tag, an dem ich mich entschloß, nach Haspiran zu gehen.«
    Sie sollte in ihm keinen starken Gegner sehen, den sie fürchten mußte. Es war besser, wenn sie sich ihm ein klein wenig überlegen fühlte.
    Pechschwarz war ihr langes Haar, und aus ihrer Stirn ragten zwei spitze Hörner. Sie ließ den Speer sinken und kam langsam näher.
    »Ich lebe hier. Die Fallen dienen zu meinem Schutz. Meine Hütte ist dort hinten. Hast du sie nicht gesehen?«
    »Nein«, log Metal.
    »Woher kommst du?«
    Metal zählte die Namen jener Welten auf, die er mit Cardia zuletzt durchwandert hatte. »Und nun bin ich hier«, fuhr er fort.
    »Aber ich finde mich hier nicht zurecht. Eigentlich wollte ich in die Hölle, aber dann dachte ich, es wäre besser, zuerst Haspiran aufzusuchen und nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten, unbemerkt in die Hölle zu gelangen.«
    Die Teufelin hatte aufgehorcht. Metal lachte in sich hinein.
    Er hatte die richtige Saite angeschlagen.
    »In die Hölle willst du? Warum?«
    »Ich möchte irgendwo seßhaft werden«, antwortete Metal.
    »Vielleicht wird die Hölle meine neue Heimat. Ich bin es satt, ziellos durch Welten und Dimensionen zu ziehen.«
    Die Teufelin schien diesen Wunsch verstehen zu können. Sie hatte anscheinend für Seßhaftigkeit sehr viel übrig. Das war sehr wichtig für Metal.
    Sie rammte ihren Speer in den Boden und befreite Metal vom Netz. Er stand auf, und an ihrem Blick erkannte er, daß er ihr gefiel.
    Das würde es ihm leichter machen, sie zu gegebener Zeit zu überrumpeln.
    »Ich heiße Kleshdana«, sagte die rassige Teufelin. »Wenn du in die Hölle willst, kannst du dich mir anschließen.«
    »Du willst da auch hin?«
    »Es ist meine Heimat. Ich wurde von asmodistreuen Kriegern vertrieben, mußte hier auf Haspiran Zuflucht suchen, aber dieses unwürdige Leben im Exil wird bald zu Ende sein.«
    »Warum hat man dich vertrieben?« wollte Metal wissen.
    »Ich hatte mich abfällig über Asmodis geäußert«, antwortete Kleshdana stolz. »Ich nannte ihn zu einer Zeit, als er noch stark war, einen Schwächling. Danach mußte ich die Hölle verlassen. Man hätte mich getötet, wenn ich geblieben wäre.«
    Sie nahm Metal mit in ihre Hütte und bewirtete ihn. Er aß und trank zunächst mit verborgenem Mißtrauen, doch seine Vorsicht war unbegründet. Kleshdana hatte nicht die Absicht, ihn zu vergiften.
    »Weißt du, was derzeit in der Hölle vor sich geht?« fragte sie.
    Metal nickte. »Asmodis hat eine geheimnisvolle Krankheit.«
    Kleshdana zog die dunklen Augenbrauen zusammen und sagte ohne Mitleid: »Er wird sterben, es gibt keine Rettung mehr für ihn. Loxagon wird die
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