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200 - Die Hölle stirbt!

200 - Die Hölle stirbt!

Titel: 200 - Die Hölle stirbt!
Autoren: A.F.Morland
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demselben Schema an.
    Auch mir lag daran, den Wolfsfall zu klären, aber ich würde einen völlig anderen Weg beschreiten.
    Und ich war entschlossen, auch einmal etwas zu tun, das nicht ganz den Buchstaben des Gesetzes entsprach.
    Außergewöhnliche Fälle erfordern außergewöhnliche Maßnahmen.
    Ich verließ meinen Rover und schlenderte erst mal an dem Backsteinhaus vorbei. Als ich ziemlich sicher war, daß nirgendwo ein Polizist auf der Lauer lag, betrat ich das Gebäude. Wieder stieg ich die »Hühnerleiter« hinauf.
    Die Polizei hatte die Wohnungstür provisorisch abgeschlossen und mit einem Siegel versehen. Man machte sich strafbar, wenn man das Siegel zerstörte.
    Ich tat es trotzdem. Ein kaputtes Siegel war besser als weitere Tote, die auf das Konto der Wölfe gingen. Man muß die Dinge gegeneinander abwiegen können.
    Totenstille herrschte in der großen Atelierwohnung. Wie schön wäre es gewesen, wenn sich alle Werwölfe hier befunden hätten, als wir aufkreuzten.
    Ich durchsuchte die Wohnung auf meine Weise und stieß schließlich auf eine Fotografie, die Steve Cobb mit sechs Männern zeigte.
    Seine Freunde? Steckte in ihnen allen der Wolfskeim? Ich sah sie mir genau an. Lauter fremde Gesichter. Die Aufnahme war nicht besonders scharf.
    Einer der Männer hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit Roger Martin, dem bekannten Polospieler, der vor zwei Jahren vom Pferd gestürzt war, sich die Schulter gebrochen hatte und sich vom aktiven Sportleben verabschieden mußte. Oder… war das Roger Martin?
    Ich eilte mit dem Foto, das ich mitzunehmen gedachte, zum Fenster. Hundertprozentig sicher konnte ich nicht sein, aber ich fand, daß sich die Mühe lohnte, dieser Sache auf den Grund zu gehen.
    ***
    Manche Leute sagen, Soho wäre ein Stadtteil wie jeder andere, aber das stimmt nicht. Wenn dieses Viertel auch nicht so ist, wie es in den Filmen dargestellt wird, tut man dennoch gut daran, auf der Hut zu sein.
    Sal Hoskins war es nicht. Was sollte ihm schon passieren? Er hatte sich in den Elendsvierteln von Kairo herumgetrieben, war in New York zu Fuß kreuz und quer durch die Bronx gegangen, obwohl man ihm eindringlich davon abgeraten hatte, und nichts war geschehen.
    Warum nicht?
    Ganz einfach – weil Sal Hoskins ein Glückskind war.
    Jedenfalls hielt er sich für ein solches. Er war ein großer, kräftiger Mann. Vielleicht hinderte das so manchen Übelfinger daran, sich ihm in verbrecherischer Absicht zu nähern.
    Hoskins war sehr reisefreudig. Er hatte schon viel von der Welt gesehen. Sobald er ein paar Urlaubswochen beisammen hatte, saß er schon wieder im Flugzeug und war unterwegs zu den Malediven, nach Sri Lanka oder Grönland.
    Er trank gern, aber nicht allein, und da er Single war, trieb er sich in einschlägigen Bars und Nachtklubs herum. An diesem Abend hatte noch kein hübscher Fisch, den er mit nach Hause nehmen konnte, angebissen.
    Aber das entmutigte ihn nicht. Da er nicht übel aussah, würde früher oder später eine Schönheit in seinem Netz hängenbleiben und sich von ihm abschleppen lassen. So war es immer. Warum sollte es heute anders sein? Es war erfahrungsgemäß immer nur eine Frage der Zeit, bis er das Richtige – oder die Richtige – gefunden hatte.
    Die Bar, die er soeben verließ, hieß Salambo. Eine üppige Rothaarige hatte sich ihm ziemlich aufdringlich angeboten, aber er hatte etwas gegen rote Haare, wenn sie echt waren. Die Kleine war ziemlich enttäuscht gewesen, als er ihre und seine Drinks bezahlte und ging.
    Aber er konnte es nun mal nicht ändern, daß er auf Rothaarige nicht abfuhr. Er hatte bereits bei Rotblonden Schwierigkeiten, ohne sich den Grund dafür erklären zu können.
    Ein Psychiater hätte bestimmt gesagt, der Grund wäre in Hoskins' Jugend zu finden.
    Er trat aus dem Salambo, in dem der heißeste Striptease von London gezeigt wurde, und schlenderte in Gedanken versunken durch eine schmale, dunkle Straße.
    Plötzlich wuchsen – scheinbar aus dem Boden – zwei Kerle vor ihm hoch. Der eine war mit einem Totschläger bewaffnet, der andere mit einem Schlagring.
    Es war das erstemal in Hoskins' Leben, daß er überfallen wurde. Und das ausgerechnet in seiner Heimatstadt. Das ärgerte ihn so maßlos, daß er überhaupt nicht daran dachte, sich vor den Straßenräubern zu fürchten.
    »Her mit deiner Brieftasche!« verlangte der mit dem Totschläger.
    »Wir wollen alles Geld, das du bei dir hast!« zischte der mit dem Schlagring. »Und deine Armbanduhr!«
    »Das einzige,
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