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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster
Autoren: Cameron Dokey
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sie. Vorausgesetzt, dass ich lebend hier herauskomme, um ihn überhaupt fragen zu können. Sie schüttelte den Kopf und blinzelte durch die Schleier vor ihren Augen.
    Aber die verschwommene, sich bewegende Masse vor ihren Augen verschwand nicht. Sie lag unter der Spinne. Sie musste unbedingt versuchen aufzustehen. Denn wenn sie es nicht tat, würde die Spinne zweifellos etwas absolut Scheußliches mit ihr anrichten.
    Sie zum Beispiel wie einen Käfer zerquetschen.
    Die Spinne war bereits dabei, sich aufzurichten, und brachte ihren Unterleib in die entsprechende Position. Zu spät, um aus dem Weg zu rollen. Buffy hatte gerade noch Zeit, die Knie anzuziehen und sich auf die Seite zu drehen, bevor sich der Spinnenunterleib senkte.
    Ich lass mich nicht in einen Pfannkuchen verwandeln.
    Buffy kam auf die Knie und streckte dann den Arm mit dem Pflock aus. Sie hörte, wie die Spinne aufkreischte, als sie ihren Unterleib, dessen Haut sich trotz seines weichen Aussehens als zäh und dick erwies, mit der Spitze berührte.
    Die Spinne senkte sich weiter auf Buffy herab, legte sich zu beiden Seiten um sie und drohte die Jägerin zu ersticken.
    Wer hätte geahnt, dass man mit Arachniden Verstecken spielen konnte?
    Wenn Buffy nachgab, würde sie mit Sicherheit zerquetscht werden. Jedoch wenn die Spinne ihren Unterleib nicht hob, riskierte sie es, aufgespießt zu werden.
    Wessen Wille war stärker? Der der Jägerin oder der der Spinne?
    Andererseits – hatten Spinnen überhaupt einen freien Willen?
    Okay, dachte Buffy. Genug ist genug. Wenn sie schon so weit war, dass sie mitten in einem Kampf philosophische Fragen stellte, war es eindeutig Zeit, die Dinge zu beschleunigen. Sie konnte nicht die ganze Nacht hier kauern. Sie musste sich um ihre Mutter kümmern.
    Sie senkte die freie Hand und benutzte sie als Hebel, um sich in eine Hocke zu stemmen. Sie spürte, wie ihr Arm mit dem Pflock unter dem stärker werdenden Druck der Spinne zitterte. Sie spannte die Muskeln an.
    Diesmal muss ich allein zählen, Angel, dachte Buffy.
    Eins. Zwei. Wie gewöhnlich kam sie nicht bis drei.
    Die Jägerin stieß den Pflock abrupt nach oben. Sie konnte spüren, wie die Spinnenhaut über ihr nachgab und die Spitze sich endlich ins Fleisch bohrte. Mit einem ohrenbetäubenden Kreischen bäumte sich die Spinne auf. Nicht viel. Aber es genügte.
    Buffy ließ den Pflock los, machte eine schnelle Drehung, schlängelte sich unter dem Spinnenleib hervor, holte mit dem rechten Fuß aus und trat mit voller Wucht gegen den Teil des Pflockes, der aus dem Körper hervorsah. Sie spürte, wie er sich tief in das Fleisch des Ungetüms bohrte. Die Spinne heulte vor Schmerz und bäumte sich erneut auf, höher diesmal. Ein Schleimschwall ging auf Buffy nieder.
    Immer dieser Schleim.
    Diesmal versuchte sie nicht einmal, ihr Gleichgewicht zu bewahren. Sie landete bäuchlings auf dem Kellerboden und sprang sofort wieder auf.
    Die verwundete Spinne zuckte und warf sich wild hin und her. Sie machte kreisende Bewegungen mit dem Unterleib, um den Pflock abzuschütteln. Buffy hörte ein Übelkeit erregendes dumpfes Klatschen, als sie gegen die Wand prallte. Von der Decke regneten riesige Brocken Mauerwerk herab. Um sie herum begannen die Wände des Kellergewölbes zu beben.
    Wir müssen schleunigst von hier verschwinden, dachte sie. Bevor die Spinne das ganze Haus über uns zum Einsturz bringt.
    »Mom!«, schrie sie.
    Stille. Falls man überhaupt von Stille reden konnte, wenn man einen Raum mit einer Riesenspinne im Todeskampf teilte.
    Buffys Herz klopfte bis zum Hals. Wo war ihre Mutter?
    Die Spinne lag jetzt auf dem Rücken und schlug mit den Beinen um sich. Buffy umging sie in einem großen Bogen. Ein paar Schritte weiter fand sie ihre Mutter auf dem Boden liegen.
    Für einen herzzerreißenden Moment fürchtete Buffy, dass ihre Mutter tot war. Dass sie nicht schnell genug gewesen war. Dann erkannte sie, dass sich ihre Brust in flachen Atemzügen hob und senkte und dass ihre Augen offen waren und zu ihr aufblickten.
    »Mom, wir müssen sofort weg von hier.«
    »Ich weiß das, Schätzchen«, sagte ihre Mutter. »Es ist nur... ich fürchte, ich brauche deine Hilfe.«
    »Wir werden zusammen gehen, Mom«, sagte die Jägerin.
    Sie half Joyce auf die Beine und zog sie dann mit sich durch den Keller. Je weiter sie kamen, desto heller wurde es, wie um zu bestätigen, dass Buffy nicht länger im Dunkeln tappte. Sie hatte ihre Prüfungen bestanden. Sie konnte ihren Weg jetzt
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