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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster
Autoren: Cameron Dokey
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die Jägerin von ihnen umringt war. Zwei Buffys. Vier Buffys. Sechs. Acht. Zehn. Zwölf. Bis es mehr Versionen von ihr gab, als sie zu zählen im Stande war.
    Dort war sie in dem feinen Kleid, das sie bei der Verleihung der Abschlusszeugnisse an der Grundschule getragen hatte. Daneben stand eine etwas jüngere Version mit Schlittschuhen. Dieses kleine blonde Mädchen trug die wunderschöne Kombination, die sie immer zum Schlittschuhlaufen angezogen hatte. Eine weiße Bluse mit einem Peter-Pan-Kragen. Einen roten Flanellreifrock, der sich um sie gebauscht hatte, wenn sie ihre Pirouetten drehte.
    Sie sah sich selbst als Cheerleaderin, kurz bevor sie zur Jägerin auserwählt worden war. Als kleines Kind im Schlafanzug, das beim Lächeln eine Zahnlücke zeigte und stolz seinen ersten ausgefallenen Zahn hochhielt. Wo sie auch hinsah, überall waren Buffys.
    Sie sind ich, dachte Buffy. Ich bin sie.
    Was war so schlimm daran?
    »Hi, ich bin Buffy. Wie heißt du?«, fragte die Power-Girl-Buffy erneut. Und die Jägerin spürte, wie sich das letzte Teil in das Puzzle einfügte.
    Willow hatte ihr den Schlüssel gegeben.
    Nemesis: ein Mittel oder ein Akt der Vergeltung.
    Okay, dachte Buffy. Ich hab’s kapiert. Sie war hier, um einer Prüfung unterzogen zu werden, nicht wahr? Es ging um Vampmamas Rache.
    Darum, dass jemand oder etwas einen besiegt oder vernichtet.
    Ihre eigenen Ängste beispielweise. Wie jene, ihre Freunde nicht vor dem Tod retten zu können.
    Oder ein Gegner, der nicht bezwungen werden kann.
    Mann, wer könnte das wohl sein?
    Buffy hatte in ihrer Karriere als Jägerin gegen eine Menge Widersacher kämpfen müssen, wovon eine ganze Reihe ihr fast zum Verhängnis geworden wäre, sie fast umgebracht hätte.
    Aber es gab nur einen Gegner, von dem sie ohne einen Schatten des Zweifels wusste, dass er jede ihrer Aktionen kontern, jeden ihrer Gedanken vorausahnen konnte. Nur einen Gegner, den Buffy niemals würde besiegen können, ganz gleich, wie hart sie auch kämpfte.
    Ich wusste, dass ich jemand in den Hintern treten musste, als ich hierherkam, dachte Buffy. Sie hatte sich nur nicht vorstellen können, dass sie selbst diejenige sein würde, und dann noch in solcher Zahl.
    »Hi, ich bin Buffy Summers«, sagte Buffy. »Ich bin die Jägerin. Und ihr seid es nicht. Ihr seid mir im Weg. Ich denke, ihr solltet verschwinden und zwar sofort.«
    Die Buffy, die ihr am nächsten stand, eine Version, die ein Halloweenkatzenkostüm trug, lachte und trat näher.
    »Okay, dann eben auf die harte Tour«, sagte Buffy. Sie hatte eben nie gewusst, wann sie zurückstecken musste.
    Die Jägerin streckte die Hand aus und verpasste ihrem jüngeren Selbst einen kräftigen Stoß. Mit einem erstickten Ausruf kippte die andere Buffy nach hinten, riss die hinter ihr stehende Buffy zu Boden und löste eine Kettenreaktion aus. Die Buffys fielen wie Dominosteine. Beim Aufschlag auf den harten Betonboden des Kellers zersplitterten sie wie Spiegel, bildeten winzig kleine Buffyscherben.
    Jene Buffys, die noch immer standen, gerieten in Panik, stürzten sich beißend und kratzend auf die Jägerin und versuchten, sie zu Boden zu werfen.
    Buffy verlor die Übersicht über die Zahl derer, gegen die sie kämpfte. Die Fackel wurde ihr aus der Hand geschlagen. Es kamen immer mehr, und der Boden zu ihren Füßen war bald kniehoch von ihren Scherben bedeckt, als die Jägerin sie in tausend Stücke schlug. Diese Bilder des Mädchens, das sie einst gewesen war, aber nie wieder sein konnte.
    Und dann waren sie fort. Bis auf eine.
    Buffy blickte in die Augen ihrer Power-Girl-Ausführung. Über dem Meer aus zerbrochenen Buffys sahen sich die beiden Mädchen an.
    Dann hob die junge Buffy ihr Kinn, eine Geste, die die Jägerin als offene Herausforderung erkannte. Ihr Mund verzog sich zu einem dünnen Lächeln. Ohne ein Wort fuhr sie herum und floh.
    Die Jägerin bückte sich, hob die fast abgebrannte Fackel vom Boden auf und folgte ihr.

14
    Ich hoffe wirklich, sie weiß, wohin sie geht.
    Durch den finsteren Keller verfolgte die Jägerin ihr jüngeres Selbst. Bis sie erschöpft keuchte und die Fackel ausging.
    Buffy bemerkte es kaum. Denn jetzt konnte sie vor sich etwas erkennen, etwas, das durch die Dunkelheit leuchtete. Es war kein warmes, angenehmes Licht, wie es durch die Fenster eines gemütlichen Heims in die kalte Winternacht drang, sondern ein fades, grünes Flimmern, das nach Buffys Erfahrung nur eins bedeuten konnte.
    Sie hatte ihr Ziel erreicht. Die
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