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20 - Mutter der Monster

20 - Mutter der Monster

Titel: 20 - Mutter der Monster
Autoren: Cameron Dokey
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Buffy wusste, dass es sie nie gegeben hatte. Sie musste sich nicht fragen, was das Mädchen in dem Power-Girl-Kostüm, das sich gelassen dem riesigen Spinnennetz näherte, als Nächstes tun würde. Sie wusste es bereits.
    Sie würde der Jägerin die nötige Ablenkung liefern.
    Blitzartig schlug eine Woge aus wilder Freude über Buffy zusammen. Sie konnte fast spüren, wie in ihrem Kopf ein Licht anging. Wie der Groschen fiel. Wie die Hintergrundmusik anschwoll, als der Chor einsetzte.
    Wurde auch Zeit, dachte sie.
    Sie verstand nun, warum ihre Mutter überhaupt ein Fotoalbum angelegt hatte. Verstand, was diese jüngere Ausgabe ihrer selbst ihr zu zeigen versuchte.
    Sie war dieses Mädchen, ebenso gut wie all die anderen Buffys. Die Tatsache, dass sie zu etwas herangewachsen war, das keine von ihnen hatte vorhersagen können, bedeutete nicht, dass sie sie verraten, dass sie alle hinter sich lassen musste. Sie hatte sich nicht zu einem Freak, einer Enttäuschung entwickelt.
    Sie war nicht ihre eigene Nemesis. Sie musste nicht gegen sich selbst kämpfen. Nicht der Gegner sein, den sie nie besiegen konnte. Stattdessen konnte sie Teil einer endlosen Kette von Buffys sein. Jede einzelne von ihnen war ein Teil von dem, was sie in diesem Moment war.
    Wenn sie jetzt gewann, bestanden alle die Prüfung.
    Und um das zu tun, musste sie nur aufrichtig zu all dem stehen, was sie jetzt war, was sie je zuvor gewesen war. Sie musste nicht gegen ihre Vergangenheit ankämpfen, um ihre Mutter zu retten. Sie musste sie sich zu Nutzen machen.
    Buffy musterte ihr jüngeres Selbst. Das Mädchen starrte den Eiersack an. Buffy griff in ihre Jackentasche und spürte, wie sich ihre Hand um den letzten verbliebenen Pflock schloss. Sie zog ihn heraus und warf ihn der jüngeren Buffy zu, die ihn geschickt auffing.
    Für einen Moment blickte das Mädchen im Power-Girl-Kostüm zu der Jägerin auf. Dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf das spitze Ende des Pflocks und legte den Kopf zur Seite.
    »Tu es«, sagte die Jägerin.
    Die Kleine ließ ein Grinsen aufblitzen. Sie umklammerte das dickere Ende des Pflocks und rammte die Spitze in die Mitte des Eiersacks.
    Die Mutterspinne reagierte sofort. Zischend krabbelte sie über das Netz auf sie zu. Auf halbem Weg zwischen Joyce und den beiden Buffys verharrte die Riesenspinne. Fuchtelte nervös mit den Vorderbeinen. Buffy hätte schwören können, dass sie ihre Gedanken gelesen hatte.
    Natürlich vorausgesetzt, dass Spinnen denken konnten.
    Was war wichtiger, ihre Beute oder ihre Kinder zu verteidigen? Die Spinne bewegte sich ein Stück weiter.
    Ihre Kinder.
    Buffy lächelte ihr jüngeres Selbst an. »Gut gemacht«, lobte sie.
    Das kleine Mädchen, das Buffy einst gewesen war, blickte erneut mit leuchtenden Augen zu ihr auf und hielt ihr den Pflock hin.
    »Okay, von jetzt an übernehme ich«, sagte die Jägerin und griff nach dem Pflock. In dem Moment, als Buffy die Hand ihres jüngeren Selbst berührte, löste sich dieses in Luft auf, und Buffy stand allein vor dem Eiersack, mit dem Pflock in der Hand.
    Nun sind wir wieder vereint, dachte sie.
    Es wurde Zeit für Action.
    »Lass meine Mutter in Ruhe.«
    Buffy hielt den Pflock fest umklammert, hob ihn über den Eiersack und ließ ihn dann niedersausen.
    Die Mutterspinne wandte sich von Joyce ab und krabbelte los, um ihre Kinder zu retten, als eine gelatinöse Masse aus dem Sack quoll und zu Boden tropfte. Buffy ignorierte die Tropfen, rannte am unteren Rand des Netzes entlang, klemmte den Pflock wie einen Piratendolch zwischen die Zähne und kletterte hinauf zu ihrer Mom.
    Die Spinnenseide klebte an ihren Händen und Füßen und machte ihren Aufstieg quälend langsam. Beeil dich, dachte sie. Beeil dich.
    Sie erwartete jeden Moment, dass die Spinne sie von hinten ansprang. Buffy hasste es zutiefst, ihren Rücken ungeschützt zu lassen, aber es war die einzige Möglichkeit, um zu Joyce zu gelangen. Sie hatte bis jetzt nur einen Teil der Prüfung bestanden.
    Buffy hatte das Geheimnis der Prüfung entdeckt und war dabei, ihre Mutter zu befreien. Damit blieb nur noch der letzte Teil: von hier verschwinden. Lebend.
    Sie erreichte ihre Mutter und hackte auf die Fäden ein, die sie festhielten.
    »Es ist alles gut. Ich bin hier, Mom. Kannst du gehen?«
    Sie sah, wie Joyce schluckte und den Mund öffnete, um zu sprechen. Aber kein Laut drang heraus.
    »Mom, ich brauche unbedingt eine Antwort von dir«, drängte Buffy. »Glaubst du, dass du gehen kannst, wenn
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