Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2 Heaven

2 Heaven

Titel: 2 Heaven
Autoren: Simon Rhys Beck
Vom Netzwerk:
einfach nicht entscheiden, ob sie das dunkelblaue, streng wirkende Kostüm oder eine legere schwarze Hose tragen sollte. Eigentlich mochte sie solch förmliche Kleidung überhaupt nicht. Am wohlsten fühlte sie sich in Jeans und Pullover. Aber sie hatte sich schnell der Kleiderordnung von Wallady Consulting angepasst. Sie bürstete ihr langes hellblondes Haar und lächelte. Im Endeffekt ging es nur darum, Dämon Heaven zu beeindrucken; und sie hatte ein gutes Gefühl, was ihn betraf. Er mochte sie - vielleicht sogar ein bisschen zu sehr? Doch ihr Geschäftspartner war Crispin Heaven, und den konnte sie nicht mit weiblichen Reizen locken. Er hatte einen sehr abweisenden Eindruck gemacht, als er hörte, warum sie da war. Charlotte entschied sich für die Hose und zog dazu eine helle Seidenbluse an. Zu der Hose würden am besten flache schwarze Schuhe passen. Sie mochte nicht noch größer erscheinen, als sie ohnehin schon war.
    Gegen sieben Uhr setzte sie sich schließlich in ihren roten Vauxhall und fuhr los. Eine unbestimmte Nervosität befiel sie etwa auf der Hälfte der Strecke. Warum um alles in der Welt war sie nur so aufgeregt? Sie bemerkte, dass ihre Hände kalt wurden.
    Als sie auf den Hof der Heavens abbog, ärgerte sie sich bereits über ihr klopfendes Herz. Hatte Dämon sie so beeindruckt? Er hatte faszinierende dunkelblaue Augen und sah phantastisch aus. Aber sie kannte seinen Ruf - sie musste auf jeden Fall auf der Hut sein.
    Charlotte wusste nicht, ob er derzeit liiert war. Verdammt, sie wusste so gut wie nichts über die Heavens. Wenn sie den nächsten Auftrag dieser Art übernahm, würde sie darauf bestehen, besser informiert zu werden.
    Sie parkte am Rande des Blumenrondells, das von einigen verborgenen Scheinwerfern angestrahlt wurde. Das sanfte Plätschern des Springbrunnens beruhigte sie ein wenig. Sie atmete tief durch, ehe sie die mächtigen Steinstufen erklomm. Noch bevor sie oben angekommen war, öffnete sich die Tür. Mrs Donaldson, die mollige Haushälterin, bat sie lächelnd einzutreten und nahm ihr den dicken, warmen Mantel ab. Charlotte wurde in einen der gemütlichen Wohnräume geführt, wo Dämon sie empfing.
    Er hielt ihre Hand wieder ein wenig zu lange, als er sagte: „Wie schön, dass Sie gekommen sind."
    Charlotte bemerkte ihr Herzklopfen und versuchte, mit einem offenen Lächeln dagegen anzugehen. „Dachten Sie, ich käme nicht mehr?"
    Dämon sah ihr direkt in die Augen und zuckte mit den Schultern. „Mein Bruder Crispin hat schon viele ... zum Aufgeben gebracht."
    „Aha." Charlotte versuchte, sich einen Reim auf Dämons Worte zu machen. Crispin Heaven musste ein unglaublich schwieriger Mensch sein. Ob er das schon immer gewesen war?
    Die Tür öffnete sich fast lautlos, und Crispin trat ein, an seiner Seite der riesige schwarze Hund. Zielstrebig ging er auf Charlotte zu und gab ihr die Hand. Es war ihm offensichtlich gleichgültig, ob sie sich vielleicht vor dem Hund fürchtete. Wer mit Crispin Heaven Geschäfte machen wollte, hatte dieses Ungetüm von einem Hund zu akzeptieren. „Guten Abend, Miss Dowell. Möchten Sie einen Drink?" Seine Stimme war wie Dämons, einen Hauch leiser und sanfter. Seine Hände ein wenig schmaler.
    „Guten Abend, Mr Heaven. Ja, ich hätte gern einen Sherry." Dämon ging lächelnd zu einem der Schränke und öffnete eine Klappe. Kostbare Gläser standen auf einem gläsernen Podest. Der Schrank war von innen mit schwarzem Samt ausgelegt, und darauf standen einige Flaschen mit wertvollen Spirituosen. Dämon zog eine Flasche Sherry aus der kleinen Bar, goss jeweils einen guten Schluck in die filigranen Gläser und reichte Charlotte und Crispin eines. „Auf diesen Abend", sagte er leise.
    Crispin verkniff sich ein Grinsen, als er den leicht rauen Unterton in der Stimme seines Bruders hörte. Er konnte sich nur allzu gut vorstellen, worauf Dämon aus war. „Auf einen erfolgreichen Abend", sagte Charlotte. Nach einem kurzen, oberflächlich verlaufenden Gespräch teilte Mrs Donaldson den Anwesenden mit, dass das Essen aufgetragen war. Charlotte wunderte sich über die Förmlichkeit ihrer Gastgeber. Sie kam aus einer einfachen Familie, deren Mitglieder sehr herzlich miteinander umgingen. Die Künstlichkeit der Situation war ihr deutlich bewusst, aber auch, dass diese Situation für Crispin und Dämon völlig normal war. Ein reichhaltiges Essen wurde serviert, Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern, wobei die Vielzahl der Gänge und das zu jeder
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher