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2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt

Titel: 2 Die Connor Boys: Lieb mich hier und jetzt
Autoren: Jennifer Greene
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die Treppe hinauf. Seth war in Sekundenschnelle im Badezimmer. Dort fand er auf dem Boden zerstreute Badetücher und einen BH vor, aber Samantha war nirgends zu sehen.
    „Seth!"
    „Ich komme, ich komme. Was ist los?" Er folgte ihrer Stimme bis zum blauen Zimmer und blieb dann wie angewurzelt auf der Schwelle stehen.
    Die Wand. Sie hatten heute morgen zwar ihre Arbeit unterbrochen, aber gemeinsam hatten sie doch ein ganz schön großes Loch in die Wand gehauen. Jetzt war dieses Loch wieder zu. Die Wand zeigte zwar Spuren von Kratzern, Rissen und frischem Gips, aber sie war eindeutig zu. Seth starrte fassungslos darauf.
    Samantha sah etwas betreten aus. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht schreien. Ich war nur ziemlich... überrascht."
    Sie war ganz zufällig in das Zimmer gekommen, während sie herumlief und sich das Haar trockenrieb. Ein Badetuch war um ihren Körper gewickelt und ein weiteres um ihren Kopf. Sie wandte sich plötzlich ab, aber Seth hatte ihr Lachen schon gesehen.
    „Tja", sagte sie amüsiert. „Ich schätze, wir werden wohl doch noch auf Trommeln schlagen und Bohnen verbrennen müssen, hm?"

11. KAPITEL
    Jeder Mann hatte eine schwache Stelle. Einige haben Angst vor Schlangen, andere geraten in Panik in geschlossenen Räumen. Manche Leute haben Höhenangst oder fallen beim Anblick von Blut in Ohnmacht. Bis auf seinen Ekel vor Spinnen machte Seth das alles nichts aus. In jeder nur vorstellbaren Krise bewahrte er immer einen kühlen Kopf.
    Aber er konnte es nicht ertragen, wenn er Gefahr lief, sich lächerlich zu machen.
    „Stell es einfach mitten ins Zimmer und hör endlich auf zu motzen. Was kann es schon groß schaden?"
    Seth hatte von Anfang an Unheil geahnt. Der unangenehme Geruch von verbrannten schwarzen Bohnen war vielleicht gerade noch zu ertragen, aber wirklich nur gerade. Samantha hatte einen festen Stoff über die Öffnung eines kleinen Gurkenfasses gebunden und so eine Art Trommel gebastelt. Sie sah schon albern genug aus, aber nicht so schlimm wie er, der die verbrannten Bohnen in einem Topf hochtragen musste.
    „Hör zu, Seth. Du willst doch, dass Jock weiterzieht, oder? Es gibt keinen Grund, sich deswegen komisch vorzukommen. Plinius und Plutarch taten das auch nicht. Und es handelt sich da um wichtige Vertreter der römischen Geisteswelt, nicht um irgendwelche Dumm köpfe. Außerdem wird niemand erfahren, dass wir das getan haben."
    Seth erwiderte nichts darauf. Ihm fehlten einfach die Worte.
    „Stell den Topf endlich auf den Boden, und setz dich zu mir", ordnete sie an.
    Das musste sie ihm nicht zweimal sagen. „Kön nen wir nicht wenigstens ein Fenster aufmachen?"
    „Nein." Einen Moment war sie abgelenkt, weil sie in einer Hand die Trommel, den Trommelstab und das Buch mit den Anweisungen jonglierte, um mit der anderen darin zu blättern. „Hier steht nichts Genaues über die Art von Musik, die verlangt wird", murmelte sie. „Was sollten wir probieren, was meinst du? Rock, Dreivierteltakt oder eher Soul?"
    „Das ist mir vollkommen egal, solange du nicht vorschlägst, wir sollen gemeinsam einen Singsang anstimmen."
    Jezebel hatte nach dem ersten und einzigen Schnuppern an den Bohnen fluchtartig den Raum verlassen. Nur er und Samantha waren da. Und sie genoss die ganze Situation. Es war natürlich alles nur Show. Oder doch nicht? Verflixt, bei Samantha war er nie hundertprozentig sicher, ob sie an den ganzen Hokuspokus glaub te oder ihn einfach nur auf die Schippe nahm. Sie liebte es, seine Nerven zu strapazieren, das durfte er nicht vergessen.
    Sie fing an, auf die Trommel zu schlagen. Der Rhythmus erinnerte Seth eher an einen Song von Bruce Springsteen als an irgend etwas, das für eine Geisteraustreibung passend sein konnte, aber er wollte jetzt nicht kleinlich sein. Je eher sie das Ganze hinter sich brachten, desto besser.
    Endlich, dem Himmel sei Dank, hörte sie auf zu trommeln. „Das müsste reichen", sagte sie ernst. „Hol jetzt den Vorschlaghammer, Seth, und lass es uns noch einmal versuchen. Aber ich bin so ziemlich sicher, dass du diesmal die Wand wirst einreißen können. Jock ist bestimmt inzwischen vor den Bohnen und der Trommel bis nach Florida geflohen."
    „Samantha?"
    „Was ist?"
    „Wirst du mich jetzt auslachen, wenn ich dir sage, dass ich meine Ansicht über diese Wand geändert habe?"
    Samantha stützte die Hände in die Hüften. „Ich kann es nicht glauben. Erst lässt du mich das ganze Theater hier veranstalten, und jetzt willst du die Wand gar
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